In 4. Mose 22, der Geschichte um den Propheten Bileam, der die Juden verfluchen soll, erfahren wir, wie Gott mit zwiespältigen Menschen umgeht. Zuerst sagte Gott im Traum zu Bileam, er solle nicht mit den Fürsten Moabs mitgehen (V 13), um Israel zu verfluchen, aber Bileam wollte eigentlich mitgehen, gehorchte Gott jedoch widerwillig und ging nicht mit (V 14). In Vers 19 befragte Bileam Gott ein weiteres mal, obwohl er Gottes Antwort bereits sicher kannte. Das heißt: Bileam wollte eigentlich gern mit den Fürsten mitgehen! Gott respektierte diesen Wunsch und erlaubte ihm (V20), mitzugehen, legte jedoch Hindernisse in seinen Weg (V23-29). Vers 33 legt Bileam nahe, umzukehren, aber auch der Engel Gottes respektiert letztlich den Wunsch Bileams (V 35). Vers 34 zeigt, dass Bileam widerwillig der Stimme des Herrn gehorcht hätte, aber das würde die Spaltung seiner Seele bedeuten. Bileam ging also weiter, obwohl ihm der Herr gesagt hatte (V32), es sei ein Weg in sein Verderben.
Diese Geschichte ist wichtig, weil sie aufzeigt, wie Gott mit den geheimen Wünschen der Menschen umgeht, besonders wenn die Menschen bereit sind, entgegen dieser Wünsche Gott zu gehorchen. Sie werden straucheln.
Johannes 3,8 erklärt, wie Jesus von neuem geboren wurde und mit einemmal von Anfang an dabei war. Er wurde in die Raumzeit geboren um das Jahr Null. Er wuchs als Mensch auf, und als er etwa 30 Jahe alt war, erlebte er seine Wiedergeburt bei der Taufe, als der Heilige Geist über ihn kam. Von da an war er >rückwirkend< bei der Schöpfung des Universums dabei und war von da an vor Abraham und war Gottes erstgeborener Sohn. Jesus erklärt am besagten Vers, dass er die weltliche Kausalität (Ursache-Wirkung, Zeitpfeil) aufgehoben hat. Der Wind weht, wo er will, niemand weiß, woher und wohin! – So ist es, wenn man die Raumzeit verlässt (überwindet) und ins Ewige (Reich Gottes) eingeht.
Leider geben sich selbst viele Christen keine Mühe, dies zu verstehen. Sie denken, sie seien bereits gerettet und bräuchten nichts mehr verstehen, aber sie zeigen mit ihrem Desinteresse, dass sie – wie Bileam – eigentlich NICHT Gottes Wegen folgen wollen. Gott lässt die Irrwege zu, aber er lässt die Faulen straucheln. Das kann, wie bei Bileam, den Tod bedeuten.