Hans-Joachim Heyer

Gesetz und Gnade (5)

https://www.youtube.com/watch?v=fSrUmHmzmyc

Es ist durchaus alles richtig, was er sagt, aber es fehlt ein wichtiges Detail. Wenn dem wiedergeborenen Christen nach seinem Gesinnungswandel (Buße) alle Sünden vergeben sind und das Gesetz an ihm erfüllt ist, so beschreibt dies, dass derjenige von dieser materialistischen Welt in die Höhere Welt gewechselt IST. Die Materialisten sind VON der Welt (Teil der Welt), wohingegen die >Kinder Gottes< IN der Welt, aber nicht von der Welt, sind. Aber sie sind auch VON, und zwar VON Gottes Reich. Man könnte sagen, der Mensch, der sich zum wahren Christentum bekehrt hat, hat von seiner Erlösung an eine neue Existenz mit neuem Leib in einer Höheren Welt bekommen. Besser wäre es allerdings zu sagen, er hat Kontakt zu seinem eigenen Höheren (und ewigen) Leben im Reich Gottes bekommen. Da aber der Höhere der Aktive ist und nicht der Niedere, gilt, dass der Höhere sich zum leiblichen Leben (in Sünde) erniedrigt hat, ohne die Position in der höheren Welt aufgegeben zu haben.

Es ergibt sich die Frage, ob jeder irdische Mensch ein Avatar eines Höheren Menschen ist. Ist der Unterschied zwischen einem >Kind Gottes< und einem Materialisten bloß der, dass der gläubige Christ um seine Verbindung zum Höheren weiß und der Materialist nicht? JEDER Höhere Mensch (also jener, der Gott in seinem Herzen weiß) wirft einen Schatten ins Diesseits. Gibt es Menschen, die ausschließlich Schatten sind?

  • Christian Uecker sehr inzteressante Fragen…
  • Hans-Joachim Heyer Eigentlich sollte die Frage leicht zu beantworten sein, denn alle Menschen, egal ob Gläubige oder Materialisten, LEBEN – im Gegensatz etwa zu Robotern, die möglicherweise schon in naher Zukunft wie Menschen aussehen und arbeiten können. Diese können wie Computer das Denken bloß simulieren, aber sie können nicht denken. Sie können das Leben simulieren, aber nicht leben. Sie sind durch und durch „Objekt; sie sind ganz Oberfläche, Gefäße ohne Inhalt“. Sie entsprechen voll und ganz jener Beschreibung, die die modernen Hirnforscher und Biologen für den Menschen verwenden. Diese Wissenschaftler sind längst widerlegt; nur werden ihre verquasten Thesen noch für politische Ziele missbraucht und allen aus diesem Grund öffentlich noch gelehrt. Wahr aber ist, dass alles, was lebt, eine Geistseele hat: eine Seele aus Geist. 
    Der Unterschied zwischen einem Materialisten und einem Gläubigen kann nur der sein, dass das Bewusstsein des Materialisten von seiner lebendigen Grundlage abgeschnitten ist, dadurch die geistigen Gesetze nicht kennt und nach den lebensfeindlichen materialistischen Gesetzen zu leben versucht. Der Materialist ist sozusagen von seinen „Instinkten“ entfremdet und kann von den Herren der Welt dienstbar gemacht werden. Das Seelenleben ist dem Materialisten ins Unbewusste verschoben; der Materialist ist ein Schlafwandler. Sein Bewusstsein ist nicht zu sich selbst gekommen, und er hat nichts, womit er seinen traurigen Zustand bemerken könnte. Ein mir guter Bekannter, durch und durch Wissenschaftler, ohne Distanz zu seinem Fach, sagte mir ins Gesicht, mein und sein Denken seien nichts als biochemische, genau: physikalische, also materielle Funktionen, die nicht in der Lage seien, das Physische zu verlassen. Es gebe kein Denken und Leben außerhalb der Physik, also keine Metaphysik, kein Philosophieren über Physik, denn es gebe keine Distanz zum Materialismus. Mein Philosophieren müsse deshalb eine Fehlfunktion des Gehirnes sei. 

    Nun, so sieht ein sauberer Materialismus aus. Der Materialist kann keine Selbsterkenntnis haben. An dieser Stelle frage ich mich dann, ob meine These, dass jeder Mensch eine Seele habe, richtig ist. Wenn jemand von seiner Seele so total abgeschnitten ist, kann man dann noch sagen, er habe eine Seele? Da fehlt etwas Grundlegendes, das sich der Betreffende nicht selbst aneignen kann. Es muss ihm tatsächlich gegeben werden, und genau so stehts in der Bibel. Der Mensch ist verloren, wenn Gott ihn nicht zum Leben rettet: ihn ..

    … aus dem Gesetz herausholt aus Gnade. (vgl. 1. Pet.2,9)