Gott spricht nur selten mit der uns bekannten linearen Sprache; sein Reden geschieht meist auch nicht in unserer bekannten Logik, bzw. Rationalität. Materialisten haben in der Regel gar kein Verständnis für Gottes Sprache; deshalb vermuten sie auch, dass es gar keinen Gott gebe. Gott KANN auch in unserer weltlichen Sprache und Logik sprechen, aber er will und hinführen zu seiner höher(dimensionaler)en Sprache, und diese erlebe ich so:
Jeder Mensch hat täglich 10.000 Erlebnisse. Man kann sie, wenn man will, notieren. Der Materialist interpretiert diese Erlebnisse ganz anders, als ich zum Beispiel. Da Materialisten an eine geistlose, mechanische Welt glauben, interpretieren sie ihre Erlebnisse dementsprechend. Sie verknüpfen die Ereignisse mechanisch, während ich sie als intelligente Zeichen und – Führung interpretiere. Wo der Materialist nichts, also den Zufall, sieht, sehe ich einen höheren Willen: Gottes Fügung, bzw. Sprache.
Als ich zwischen 1997 und 2002 Philosophie studierte, fiel mir auf, dass sich KEIN Mensch für meine Philosophie interessierte. Ich hatte gedacht, hier auf Gleichgesinnte zu treffen, aber dem war nicht so. Professoren und Studenten waren materialistisch geprägt und kamen auch beim Philosophieren nicht aus ihrem geistigen Gefängnis heraus. So dache ich jedenfalls.
Ich hielt Referate, in denen ich die Basisthesen der offiziellen Philosophie widerlegte. Die offizielle Lehr-Philosophie besagt, dass die Philosophie nicht der Physik widersprechen dürfe; sie sei Teil der Physik, und nicht ein Stück dürfe über die Physik hinausreichen. Ich hingegen trug vor, dass die Physik eine „Vorstellungswelt“, die unsere „Gehirne“ konstruieren, sei. Wobei zu berücksichtigen sei, dass die materiellen Gehirne Teil der Vorstellung, also Selbstmodelle, seien. Die realen Gehirne seien immateriell, also geistig, und unser Denken (Interpretieren) wirke unmittelbar auf die angeblich physi(kali)sche Welt.
Philosophen sollten das wissen, und somit reiche die Philosophie weit über die Physik hinaus. Soweit die Theorie. Im anschließenden Gespräch wurde mir ein wenig auf den Zahn gefühlt, aber NICHT widersprochen, eher zugestimmt – und dann wurde ALLES beiseitegeschafft und wieder so getan, als habe mein Referat nichts mit dem Alltag zu tun, als gäbe es keinen Geist und als sei der Materialismus trotz des Referates eine unbezweifelbare objektive Realität, die vom Menschen völlig unabhängig sei. Man widersprach mir zwar nicht mit Worten, aber man widersprach vehement durch die Lebenspraxis der Professoren und Studenten, die unbeirrt im Materialismus blieben.
Bisher nicht geschrieben habe ich, was dann geschah. Ein Student begann mich systematisch auszufragen. Jedes Detail meiner Philosophie wollte er wissen. Er wohnte nicht weit weg; so kam er alle paar Tage und löcherte mich regelrecht. Von seinem Privatleben gab er nichts preis; er lehnte es auch vehement ab, dass ich ihn besuchte. Das Einzige, das von ihm kam, war, dass er mich von der Evolutionstheorie überzeugen wollte. Im Laufe der Monate, ja Jahre, kristallisierte sich die Frage aus, warum er alles so genau wissen wollte, obwohl er persönlich nicht das Geringste dieses Wissens, das ich ihm teilte, in sein Leben einbaute. Es ging ja schließlich auch um Lebensweisheit! Aber sein Leben blieb, solange ich ihn traf, unverändert chaotisch. Er blieb ein desorientiertes Blatt im Wind ohne eigene Philosophie.
Als er dann seine Diplomarbeit geschrieben hatte, gab er sie mir zur Durchsicht. Beim Durchlesen der 50 oder 60 Seiten stellte ich fest, dass von unseren Gesprächen, die durchaus sein Thema (mehr als) tangierten, NICHTS in seine Arbeit eingeflossen war. Unabhängig davon fand ich die Arbeit als sehr unfertig, ja geradezu chaotisch, kaum mehr, als ein Gedankensteinbruch, in dem er Gold suchte, aber nur Steine fand. Keine Essenz, keine relevante Erkenntnis.
Ein paar Monate später wurde mir berichtet, er sei ein Assistent ausgerechnet jenes Professors, der mein Referat so sehr übergangen hatte. Der Student interessierte sich mit einemmal nicht mehr für meine Philosophie, aber ein emeritierter Biologieprofessor kam auf mich zu, um mir die Evolutionstheorie, die ich ablehnte, zu erklären. Dabei interessierte ihn besonders, wie ich meine These von der Existenz eines universalen intelligenten Geistes (Gott) mit der mechanischen Evolutionstheorie verbinde: Wie greift der Geist in den Mechanismus der Evolution (steuernd?) ein? Ich erzählte, dass der (geistige) Wille sozusagen senkrecht zur Zeitachse stehe und diese (vom Urknall bis heute) ständig verändere. Die Wissenschaft könne jedoch ausschließlich dem Zeitstrahl folgen, ohne den verändernden Willen, der senkrecht zur Zeit stehe, wahrnehmen, bzw. erforschen. Der Professor hatte Verständnisprobleme, aber er verstand durchaus die Brisanz der Sache.
Mit einemmal tauchte ein Doktorand der Physik auf, der auch Informatik studierte. Er interessierte sich sehr für das Wirken des Geistes in einer Kausalität, die senkrecht zur Kausalität des Physiksystems stehe. In meiner Webseite sind einige unserer Gespräche niedergelegt.
Auf diese Weise ging es immer weiter. Einer reichte seine Hand dem nächsten. Es folgte ein Informatiker, ein Abschlusssemester in Jura, der wissen wollte, wie ich über Willensfreiheit und Verantwortung denke. Es waren immer Einzelne, die mich löcherten – und dann doch Wege gingen, die dem mir entrissenen Wissen diametral entgegenstanden.
Irgendwann fiel mir auf, dass sie alle zwanghaft Dinge sagten, die nicht im Geringsten in ihr Denksystem passten, die aber MICH sehr viel weiterbrachten. So sagte mir der Jurastudent, er müsse beruflich davon ausgehen, dass der Mensch über einen freien Willen verfüge und verantwortlich für sein Handeln sei. Er aber glaube weder an Willensfreiheit, noch an Verantwortung, aber er sehe sich gezwungen, zu tun, >als ob<. Die Welt sei eine >als ob< – Welt. Aber er war nicht bereit, zuzugeben, die Als-ob-Welt müsse eine Illusion, eine Matrix, sein.
Eines Tages fiel es mir wie Schuppen von den Augen: All diese Leute waren „Agenten“ eines ihnen unbekannten Meisters, der mir über sie Informationen zukommen ließ. (Der Erstgenannte war ein Spion seines Professors, aber das tut nichts zur Sache.) Ich entdeckte einen größeren Geist, in dem alle Protagonisten lebten und webten; ich begann, intelligente Zusammenhänge zu sehen, die ein Materialist unmöglich sehen kann. Ich erkannte das liebevolle geistige Gewebe um mich und in mir, und ich sah, wie mein Wille dieses zeitlos-ewige Gewebe zu verändern begann.
Es sind NICHT die weltlichen Aktionen politischer Aktivisten, die die Welt verändern, sondern die unsichtbaren, senkrecht zur Zeitachse stehenden, Willenseingriffe von Menschen, die dem universalen Geist, Gott, dienen. Der Krieg der bösartigen Mächte, der >Herren der Welt< geht deshalb gegen das wahre Christentum.
Hans-Joachim Heyer