Das eigene Leben (11.7.20)Das eigene Leben (11.7.20)Ohne bewusste Selbstwahrnehmung weiß man nicht, dass man lebt. Ich vermute, dass es Bakterien- und Insektenarten gibt, die dies nicht wissen. Trotzdem sind auch sie keine reinen (Bio-) Maschinen. Menschen wissen, dass sie leben. Dieses Wissen ist, wissen die Philosophen, eine >Selbstbezüglichkeit<: Ich beziehe mich auf mich selbst! Es ist diese Selbstbezüglichkeit, die uns über die stets linear arbeitende Maschine stellt. Selbstbezügliches Denken nennt man „Reflexion“. Aus Reflexion entsteht Bewusstsein. Materialisten verlernen die Reflexion, denn sie lernen die (logische!?) Reaktion auf externe Reize. Ohne Reflexion gibt es keine bewusste Selbstwahrnehmung. *Nun, alle Menschen nehmen sich selbst wahr, indem sie ihre Gefühle und Wünsche wahrnehmen. Sie können sich vorstellen, welche Tat unangenehm und welche erstrebenswert wäre. Sie stellen sich vor, was ihr Sicherheitsbedürfnis befriedigen und was ihnen Angst machen würde. Es gibt da aber etwas hinter ihrem Horizont. Darüber möchte ich jetzt schreiben. Die meisten Menschen, die ich kenne, leben in der materiellen Welt, die nach den sog. „Naturgesetzen“ funktioniert, wie man sie in der Schule gelernt hat. Das Denken bezieht sich stets auf das körperliche Sein, das man fälschlich „Subjekt“ nennt, wie es sich in der materiellen Welt bewegt und seine instinktiven Bedürfnisse befriedigen kann. Die meisten Menschen leben in einer „Realitätsblase“, die sie für das ALLES des Universums halten. Die meisten Menschen kennen von sich nur ihr objektives (körperliches) Sein. Selbst ihre Gedanken halten sie für körperliche Nervenaktivitäten, die nicht über das Körperliche hinauskönnen.WAS passiert, wenn man herausfindet, dass die materielle Welt inclusive des eigenen Leibes keine >unmittelbar gegebene Realität< ist, sondern ein „Hirnprodukt“? Als ich erkannte, dass sich mein Leib UND die materielle Außenwelt ein Produkt meines Gehirnes ist (ich schreibe oft von der „Sehrinde“), und als ich erkannte, dass das materielle Gehirn bloß die für mich plausibelste Selbstdarstellung meines wahren Gehirnes (Selbstmodell) ist, welches NICHT materiell sein kann und daher mit einem anderen Namen (Geistseele) bezeichnet werden muss, erlangte ich die >wahre Selbstwahrnehmung<. Mein materielles Gehirn ist ein Selbstmodell in der virtuellen Raumzeit, die ich selbst hergestellt habe. Da mein wahres Selbst die Raumzeit hergestellt hat, ist es selbst außerhalb der Raumzeit, also ewig, geistig, immateriell, unsterblich.Mein Leib ist NICHT Subjekt, sondern Objekt wie der Rest der materiellen Welt. Alle Objekte (alles Materielle, ja die ganze Physik) sind Produkte meiner Vorstellung. Es gibt da einen „Vorstellungs“- Mechanismus in mir, der permanent meine Vorstellungswelt erzeugt. Ohne diese Maschine würde ich weder meinen materiellen Leib, noch die materielle Welt erleben. Die meisten Menschen wissen nichts von der welterzeugenden Maschine, die sie in sich tragen, und so kommt es, dass sich fremde Herren dieser Maschine bemächtigt haben: die Herren der Welt. SIE programmieren die Maschine, die deine Selbst- und Weltwahrnehmung UND deine materialistische Selbstreflexion erzeugen. Sie sind NICHT die Schöpfer deiner Seele, aber sie sind die Schöpfer deiner Matrix, deiner Illusionswelt. Nachdem ich herausgefunden hatte, dass ich und meine Welt Projektionen einer Maschine sind, die IN meiner Seele ist und über die ich trotzdem keine Kontrolle habe, überkam mich ein großer Schrecken. Denn ich fand, dass es fremde Mächte gibt, die meine interne Maschine, die meine Weltwahrnehmung projiziert, steuern. Ich erkannte, dass ich ihr Produkt, ihr Eigentum, ihr Sklave bin. Und ich erkannte, dass ALLE Menschen das Eigentum der >Herren der Welt< sind. Ich aber hatte nun die Maschine, die den Materialismus, also meine Welt und mich, erzeugt, entdeckt, und ich fasste den Entschluss, meine Maschine selbst zu programmieren. So entwickelte ich ein eigenes Selbst- und Weltmodell, eine neue Selbst- und Weltinterpretation, in der ich zu leben plante. Ich lernte, die Maschine für mich zu nutzen und dem Nutzen für die Herren der Welt zu entziehen. Im Verlauf meiner Neukonstruktion meiner Welt entdeckte ich die Existenz Gottes, und dieser erklärte sich als Gegenspieler der Herren der Welt. Gott führte mich in seine Wahrheit ein, führte mich zum Bibelstudium und erklärte mir das wahre Christentum. ER schenkte mir die Fähigkeit, über meinen eigenen Schatten zu springen; er schenkte mir die Fähigkeit, die Grenzen meines Bewusstseins, meines Reflexionsvermögens, zu überschreiten und Einblick in eine Höhere Welt zubekommen. ER lehrt mich, dass echter Glaube und echtes Gebet nichts anderes, als das Erlernen der Programmierung der Maschine ist, die mein materielles Leben und (zum Teil) meine Umwelt erzeugt. Ich begriff, was Jesus meinte, als er vom Bergeversetzen sprach. Seltsam, dass die meisten Christen NICHTS von alledem wissen wollen! Sie haben sich mit einigen biblischen Versatzstücken wieder in eine materialistische Weltblase einsperren lassen, in der sie leider weiterhin Produkte der >Herren der Welt< bleiben. Sie haben NICHT Herrschaft über ihre interne Materialismus-Maschine erlangt, sind NICHT >Kinder Gottes< geworden, haben NICHT die Macht des Glaubens und Gebetes erwirkt. Sie können NICHT den geistigen Krieg der finsteren Mächte gegen die Krieger des Lichts sehen, ja sie kämpfen zum großen Teil für Satan, ohne es zu wissen. ABER es gibt sie, die Wissenden, die Eingeweihten. Ich bin NICHT allein! Es gibt die sog. „Schirmherren“, die das Leben schützen gegen die Planer der Maschinenwelt. Christus, der Meister über die Maschine, lebt. Das ist keine hohle Phrase.* Damit will ich sagen, dass die echte Selbstbezüglichkeit im Denken die Kausalität – also die moderne Logik – aushebelt. Ich als linear Denkender habe meine Eltern als (kausale) Ursache; ich als Selbstbezüglicher habe mich selbst als Ursache (und damit letztlich Gott, aber diese Erkenntnis kommt später). Wenn ich meine eigene Ursache bin, bin ich nicht mehr ein Gefangener der Raumzeit. Dass das „Eigene“ ein „Gotteigenes“ ist, seht auf einem andern Blatt. Das sei hier nur angedeutet.
Hans-Joachim Heyer