Der Materialismus wird immer noch vom Geist gestützt, allerdings unbewusst. Wenn Materialisten Philosophen werden wollen und den Materialismus sauber erforschen und darstellen wollen, enden sie im Nihilismus. Während sie mit Begriffen arbeiten, lösen diese sich unter ihren Händen auf: zu NICHTS.
Ich habe es während meines Philosophiestudiums selbst erlebt. Ein wissenschaftlich geschulter Philosoph lehrte eine „Philosophie des Geistes“ ohne Geist, aber mit neuronalen Netzen, Neuronen und Synapsen. Es wurde unter der Bedingung philosophiert, dass die Philosophie NICHT der Physik widersprechen durfte.
Und dann ging’s los mit dem Kollaps: Bewusstsein – gibt es nicht! Willensfreiheit: gibt es nicht! Sinn und Bedeutung: gibt es nicht! Das Ich: gibt es nicht! Gefühle, Schmerz: Illusionen, nicht existent. Da es niemanden gibt, kann auch niemand Schmerzen empfinden. Es sind neuronale Erregungsmuster, die zu Handlungen wie das Zurückziehen der Hand von der heißen Herdplatte oder einen Schrei bewirken, aber da ist niemand, der Schmerzen hat.
Physikalische Systeme, auch hochkomplexe, können das Physiksystem nie verlassen, können nicht mit einemmal lebendig werden. Leben ist eine Metapher. Unsere Körper sind und bleiben unbelebt.
Es gibt keine Farben, denn das sind nur elektromagnetische Frequenzen des Lichts. Die Farbe als solche ist kein Teil der Physik. Selbiges gilt für Töne und Gerüche. Auch Gedanken sind stets an die Naturgesetze gekoppelt und können sie nicht verlassen.
Unsere Körper bestehen aus Atomen, aber Atome sind zu fast 100 % Vakuum. Atome existieren nicht wirklich; es sind Modelle. Sie existieren nur als Wahrscheinlichkeiten und nur dann, wenn sie gemessen werden.
Als das Weltall entstand, gab es keinen Messenden. Die Wahrscheinlichkeiten sind niemals zu Materie kollabiert, weil es keinen Beobachter gab. Streng genommen hat der Urknall nicht stattgefunden.
Soweit die modernen Philosophen.
Moderne Philosophen, Teil 2
Seit etwa drei Jahren ist dieser nihilistische Materialismus auf dem Rückzug.
Aus dem investigativen Journalismus, der empirische und rational nachvollziehbare Wahrheit suchte, wurde „Haltungsjournalismus“, der nun sogar offiziell – wie Köppel in der „Weltwoche“ berichtet – von den USA ausgehend verkündet worden ist. Haltungsjournalismus ist ideologische Propaganda. Er ist irrational, sucht keine Wahrheit, sondern pflanzt Trugbilder in die Köpfe der Opfer, die sich (für die Opfer) zu einer „Schein-Realität“ verhärten.
Parallel hierzu wird – zumindest den Völkern der Welt – das wissenschaftliche Denken ausgetrieben, indem all diese ideologischen Fakes als wissenschaftliche Fakten verkauft werden. Es wird wieder moralisiert, genormt, gewertet, polemisiert. Das Interesse an Tatsachen und Gerechtigkeit wird systematisch unterminiert. Kritisches Denken, sowie das Stellen von Fragen, wird der Jugend nicht mehr beigebracht.
Ideologie, Propaganda und Desinformation lösen den Materialismus auf und ersetzen ihn durch Magie. Früher wünschte ich mir eine „Wiederverzauberung der Welt“ und las mit Begeisterung Morris Bermans Buch unter diesem Titel.
Die aktuell stattfindende Wiederverzauberung geht jedoch in eine ganz andere Richtung als ich mir erhofft hatte. Sie scheint mir schwarzmagisch; es sei denn, dieses in fast allen Medien gepredigte Lügennarrativ dient der Prüfung der Herzen. Die zunehmende Frechheit und Plumpheit des aktuellen Lügennarrativs lässt mich zunehmend hoffen, dass die wahrhaft Mächtigen gar nicht wirklich ihre alleskontrollierende transhumanistische, technokratische Dystopie realisieren wollen, sondern bloß mit ihr drohen, um die Menschheit zu provozieren, ihrer Zukunft als BORG* eine Abfuhr zu erteilen.
Ich sah in den letzten drei Jahren fast nur Finsternis, aber heute sehe ich LICHT! Das Lügennarrativ von Politik und Presse ist – bewusst? – so schlecht gebaut, dass es zusammenbrechen MUSS. Da steckt Absicht dahinter, denn man hätte durchaus raffinierter lügen können.
* s. TV-Serie „Raumschiff Enterprise“. Die BORG sind Humanoide, die mittels technischer Erweiterungen ihrer Körper und Gehirne zu einem (kommunistischen) Kollektivwesen (ohne Individualität) verschmolzen sind. Der Traum des Klaus Schwab und seiner Freunde.