Hans-Joachim Heyer

Basisentscheidung (20)

Ich bin seit nunmehr 40 Jahren auf der Suche nach der Wahrheit und kann sagen, dass ich viel gefunden habe, mehr, als ich für möglich gehalten habe. Ich gebe zu, damit nun anzugeben, obwohl ich weiß, dass dadurch die Gefahr des Hochmuts entsteht, der der Erkenntnis der Wahrheit entgegensteht. Die Gewissheit, die Wahrheit gefunden zu haben, verhindert, ja vergiftet, die weitere erfolgreiche Suche! Man muss also das unmögliche Kunststück fertigbringen, sich seiner Funde gewiss zu sein und sie trotzdem anzuzweifeln, um weitere Erfolge nicht zu verhindern. Heute las ich im 2. Korintherbrief, dass Paulus dasselbe Problem hatte – und es erfolgreich gemeistert hatte.
Ich möchte nun, ohne in einen Reduktionismus zu verfallen, das Wesentlichste des Wesentlichsten mitteilen. Das ist eine Erkenntnis, die ich mit dem Beginn meines Philosophiestudiums an der Universität zwar längt hatte, aber die ein Philosophieprofessor in einer „schwachen“ Stunde, meine Philosophie bestätigend, aussprach, als ein Student, der ein Referat halten wollte, einen Beamer aufbaute und der Prof. nichts zu tun hatte und also ein wenig Smalltalk machen wollte.
So erzählte er ein wenig aus seiner Studentenzeit, zB dass er mit einem Theologiestudium begonnen hatte, dies aber abbrach, nachdem ihm klar geworden war, dass die Lehrer nichts als Unsinn erzählten. Also sattelte er auf Philosophie um, aber auch da erkannte er, dass die Profs allesamt Unsinn erzählten. „Offensichtlich muss jeder, der tief in den Kaninchenbau hineinsehen will, zuvor zu dieser Erkenntnis kommen: dass man keine vernünftigen Lehrer mehr hat.“
Schon diese „Offenbarung“ war unglaublich, aber es kam noch besser. Der Prof. sagte mit einemmal: „Glaubt nicht, dass wir hier gemeinsam in einem Vorlesungssaal sitzen! JEDER läuft in seiner Sehrinde herum!“ Leider war der Student nun mit dem Aufbau des Beamers fertig, und die wichtigste „Vorlesung“ meines gesamten fast 5-jährigen Studiums war vorbei. Die beiden Aussagen: Alle Profs erzählen Unsinn, und alle Menschen laufen in ihren Sehrinden herum, waren die wichtigsten Aussagen, die ich in meinem ganzen Studium zu hören bekam. Der Professor lehrte in der Tat vorher und nachher nur Unsinn, und auf seine Aussage vom Herumlaufen in der eigenen Sehrinde kam er nie mehr zurück – im Gegenteil: er versuchte vorher und nachher, uns das Gegenteil beizubringen.
Ich habe diese Geschichte schon vor etlichen Jahren in meiner Webseite zum Besten gegeben, aber was ich bisher noch nicht aufgeschrieben habe, war die Untersuchung der Frage, wie der Prof. dazu kam, – wer ihn geritten hatte – , diese Sätze, die seiner ganzen Lehre diametral widersprachen, zu sagen, ja, sagen zu MÜSSEN!
WER hat ihn dazu gezwungen? Er hat sich nicht freiwillig verplappert! Das steht fest. Er musste es sagen, weil ICH es hören sollte! – Mir ist Ähnliches schon häufig passiert: dass bedarfte UND unbedarfte Leute mir etwas sagen mussten, das sie mir eigentlich verheimlichen wollten. Und diese besondere Mitteilung hatte oft nichts mit dem zu tun, was sie mir ansonsten „vorheuchelten“. Man nennt das heute „Freud’sche Versprecher“. Bleiben wir bei dieser Benennung, obwohl ich von Freuds Psychologie nichts halte.
Wenn der Satz „JEDER läuft in seiner Sehrinde herum!“ stimmt, dann findet die Naturwissenschaft, auch die Physik!, IN der Sehrinde statt. Dann ist die Physik nicht die Realität, sondern ein Modell, das sich das Gehirn gemacht hat. Dann ist die physische Welt eine Erscheinungswelt, und nicht die Realität. Über diese logische Verwicklung wird in KEINEM Fachbereich von Universitäten behandelt, nur in der Philosophie!
Ich erinnere mich an die Vorlesung eines Professors über Konrad Lorenz, der diesen Tier-Verhaltensforscher zitierte, indem er sagte, wir bilden die Welt zwar in unseren Sehrinden ab, wir sähen also nie die Realität, wie sie ist, sondern immer bloß unsere Interpretationen in unseren Sehrinden, aber die reale Welt müsse der Welt, wie sie in unseren Sehrinden abgebildet sei, sehr ähnlich sein, denn unser Handeln in den Sehrinden entspreche einem Handeln in der realen Welt, und wenn wir eine verzerrte Welt in unseren Sehrinden hätten, dann würden wir in der realen Welt nachteilhaft handeln und aussterben. Die Evolution habe dafür gesorgt, dass unsere Erscheinungswelt in unseren Sehrinden der realen Welt sehr ähnlich sei. Wenn wir in unseren Sehrinden Physik machen, machen wir ja auch parallel in der realen Welt Physik! Ergo können wir sagen, dass unsere Erscheinungswelt und die reale Welt fast deckungsgleich sind. Die Wissenschaft nähere sich der realen Welt immer näher an!
Diese Ausführungen stellten die Studenten zufrieden, aufdass sie nicht mehr nach der „Welt in der Sehrinde“ fragten. Schließlich ist die reale Welt kaum anders, als die Welt, die uns unsere Gehirne zurechtbasteln.
Für mich war die Sache damit aber noch nicht erledigt. Ich forsche nunmehr fast 30 Jahre nach diesen Ereignissen immer noch an dieser Sache. Lorenz hatte NICHT Recht mit seinem Ähnlichkeitspostulat! Die reale Welt ist NICHT in der Raumzeit; sie ist NICHT ausgedehnt und NICHT materiell. Sie ist völlig anders. Sie besteht NICHT aus toten Atomen, sondern sie ist lebendiger, bewusster Geist.
WAS sagte eine Logik-Professorin, die das Problem ebenfalls einmal kurz anschnitt, dazu? – Sie sagte in der 1. Vorlesung „Logik“ in den ersten 5 Minuten, es gebe ZWEI Ansätze: „1. Die Welt ist logisch und wir erforschen diese vorgegebene Logik. 2. WIR erfinden die Logik, und die Welt erscheint uns aufgrund unserer konstruierten Betrachtungsweise logisch. Wir sehen UNSERE Logik in die Welt hinein.
Beide Ansätze sind gleichwertig. Wir werden uns fortan ausschließlich mit dem 1. Ansatz beschäftigen.“ Punkt. Keine Begründung!
Die Professorin hat seitdem NIE mehr über den 2. Ansatz gesprochen, ja hat sich geweigert, darüber zu sprechen.
Heute weiß ich, warum! Sie bekommt – wie alle anderen Lehrer auch – Geld (von den Herren der Welt) genau für diesen Basis-Schwindel. DAFÜR wird sie bezahlt! Und das hat seinen guten Grund, denn ohne diesen Basisbetrug hat die Welt keinen Bestand! Ohne diesen Basisbetrug würde die Welt zusammenbrechen oder, wie Asterix sagen würde, würde der Himmel auf ihn niederstürzen!
Die Physik erforscht nicht eine gegebene Welt, sondern konstruiert die Welt! Da ich Wahrheitssucher war und bin, ließ und lasse ich mich nicht schrecken, sondern ich erforsche die Konsequenzen dieser Erkenntnis, und diese sind: Meine Forschungen verändern die Welt, und wenn ich’s klug anstelle, werde ich die geschwindelte Welt schadlos verlassen und eine höhere Welt erreichen können.
Was heißt aber „klug“ sein, wenn es ums ganze Universum geht? Klug sein heißt: die Höchste Intelligenz des Universums zum Lehrmeister nehmen. Ich hatte Glück: Der Schöpfer des Universums nahm sich meiner an. ER machte mich zum Christ; ER lehrte mich den wahren Glauben und das wahre Gebet, und ER lehrte mich, dass mein Zeugnis nur Wenige annehmen werden.