Hans-Joachim Heyer

Bewusstsein

Bewusstsein oder die Selbsterkenntnis der Seele.
Unsere Katzen kommen nie auf die Idee, einen Gegenstand zu bewegen, außer es handelt sich um ein Spielzeug oder Beute. Sie akzeptieren willenlos die Umwelt, nehmen sie als gegeben hin und passen sich an.

Anders der Mensch. Obwohl er die Umwelt grundsätzlich als gegeben akzeptiert (Materialismus), gestaltet er sie um. Wenn er sich in die Wiese legt, rollt er – im Gegensatz zur Katze – den störenden Stein beiseite. Diese gestalterische Fähigkeit ist eine des Bewusstseins (den es lt. materialistischer Philosophie nicht gibt).

Wenn sich ein Bewusstsein fortentwickelt, erweitern sich dessen gestalterische Fähigkeiten und Eigenschaften. Es kann Weltanschauungen, Ideologien, philosophische Systeme, sowie Welt- und Selbstmodelle (er)finden. Jede dieser (Er)findungen gestaltet dessen Wahrnehmungen, Erkenntnisse und Handlungen.
So erkannte ich, also mein Bewusstsein, die Bedingungen meiner eigenen Bewusstseinserweiterung und die Ursachen von Bewusstseinsreduktion. Wahrhaftigkeit und Liebe bringen Erweiterung; Lüge und Stolz (Gier, Hass, Neid…), zusammengefasst mit dem biblischen Wort „Sünde“, erzeugen Bewusstseinsschrumpfung.

Unsere Politiker tun alles, um das Bewusstsein des Volkes zu reduzieren, es sei denn, man deutet ihre Taten als Prüfungen. Sie errichten Hindernisse auf dem Lebenslauf, um jene zu finden, die diese Hürden überwinden können. Die satanischen Kräfte wollen die Überwinder umbringen; die positiven Mächte wollen auf ihnen eine Höhere Welt aufbauen.

Entscheidend dabei ist, dass höhere Bewusstseine erkennen, dass sie unsterbliche (ewige, zeitlose) Seelen sind, die zwar aus der niederen Welt gestoßen werden, aber nicht getötet werden können, solange sie wahrhaftig (selig) bleiben.

Ich „arbeite“ seit ca. 40 Jahren bewusst an der Erhöhung meines Bewusstseins. Die Essenz meiner Erkenntnisse (bewusster Taten) ist die, dass man –
angefangen bei der Katze, die ausschließlich bei der Jagd Gegenstände aktiv bewegt, und weiter beim normalen Menschen, der Gegenstände bewegt, um Raketen und Computer zu bauen
– bei der Erlangung eines höheren Bewusstseins höhere Eigenschaften erhält, die man als normaler Menschen gar nicht erkennt oder bestenfalls als rätselhafte Eigenschaften irgendwelcher Gurus oder spiritueller Meister „versteht“.

Ich habe mich sehr ausführlich mit den Taten spiritueller Meister beschäftigt, um hinter deren Geheimnis zu kommen. Ich studierte die Bhagavad Gita, die Veden, die Bibel und viele andere Bücher, in denen angeblich „hohe Meister“ vorkamen. Bei KEINEM fand ich die Antwort auf meine Frage.

Warum nicht? – Weil ich nicht reif für die Antwort war. Erst nachdem ich selber die höheren Dimensionen erkannt und in mich eingebaut („Brot des Lebens“) hatte, verstand ich die Meister, und ich verstand, dass alle Texte nur in Gleichnissen, in Metaphern, sprachen.

Um mich in einfachen Worten auszudrücken: Der normale Mensch bewegt Gegenstände, indem er dazu seinen eigenen Leib benutzt: er greift mit der Hand nach ihnen und bewegt sie. Der Meister entwickelt sein Bewusstsein, welches die Außenwelt anders interpretiert und dadurch verändert. Das ist möglich, weil die Welt nicht unabhängig vom Bewusstsein (objektiv) ist, sondern eine Projektion aus dem Geist. Die Welt ist eine „gedeutete Welt“ (Rilke).
„Das Tun des Nichttun.“

Der Meister bewegt die Gegenstände nicht mit der Hand, sondern mit seinem Bewusstsein, indem er sein Bewusstsein ändert und damit die Deutung ändert. Erinnere dich an die Szene aus „Matrix“, in der der Junge zu Neo sagt: „Ich verbiege NICHT den Löffel, sondern ich verbiege meinen Geist!“ Genauso ist es!

Nun gibt es große Meister, und es gibt kleine Meister. Man sollte annehmen, dass kleine Meister nur Löffel biegen können, während große Meister die Geschicke der Welt verändern. Ich erlebe es umgekehrt: Zuerst lernte ich die Wirkung aufs Allgemeine – sie benötigt die geringste Konzentration und sie ist am wenigsten erkennbar – und kleine (konkrete!) Sachen kann ich fast gar nicht.

Die Ursache dessen ist, dass meine Philosophie allgemein ist und NICHT konkret. Ich „harmonisiere“ mein Bewusstsein mittels meiner Philosophie (Wahrheitssuche) „allgemein“ und warte, bis der Geist an den Schaltstellen des „Zufalls“ (so nennen das die Materialisten) den Weltlauf an Tausenden Stellen soweit geändert hat, bis eine konkrete Veränderung (für mich) sichtbar geworden ist.

Ich vermute, dass ich kurzfristig Konkretes nicht „kann“, weil ich mich allzusehr von der Welt ablenken lasse: die aktuellen politischen Ereignisse, der Wahnsinn der Politiker, sind einfach zu amüsant! Ich gebe der Sünde trotz meiner Wahrheitssuche immer noch zu viel Raum in meinem Interesse. Ich will halt kein Sektierer werden, kein weltabgewandter Fakir. Ich bin hier inkarniert, um an der Welt AUCH teilzunehmen und an ihr kreativ zu werden. Ich bin NICHT gekommen, um sie loszulassen, sondern um sie zu transzendieren, zu verstehen, geistig zu verändern, zu überwinden.