Hans-Joachim Heyer

Blasen, Teil 2

Ich schrieb vorgestern, dass alle Menschen in sog. Realitätsblasen leben, in welchen die Materie entsprechend der geistigen Struktur, ihres Charakters, organisiert ist.

Letzte Nacht bekam ich tiefere Einsicht in die Bedeutung Jesu Aussagen, dass alle Menschen, die keinen Anstoß an ihm nehmen und ihm folgen, ihm auch in das Reich Gottes im Himmel, bzw. in das Paradies, das er ihnen bereitet, folgen werden.

Ich brachte diese Aussagen in einen Zusammenhang mit meinem „Blasen- Gleichnis“. Wem Jesus wegen oder trotz seiner Aussagen und Lebensweise sympathisch findet, BEWEIST mit dieser Sympathie, dass seine Seele ähnlich strukturiert ist wie Jesu Seele. Es entsteht eine Resonanz, eine Gleichschwingung, ein Gleichschritt der Lebenswege. In meinem Gleichnis heißt das, dass die „Blasen“, als die die Seelen dargestellt werden, aufgrund ihrer Gleichartigkeit zu einem gemeinsamen Kosmos verschmelzen.
Das bedeutet jedoch auch, dass „Blasen“, die völlig anders strukturiert sind, aus dem gemeinsamen Kosmos ausgestoßen werden.
Und genau dies – kosmische Verbindung und kosmische Trennung – habe ich in den letzten Monaten sehr konkret erlebt!
Ich erinnere an einen Spaziergang vor einigen Monaten, als ich eine junge Kindergärtnerin traf, mit der ich über die überaus schädliche Auswirkung der Maskenpflicht in Kindergärten reden wollte, aber meine Worte prallten an ihr ab, wie ein Fußball an der Torlatte. Sie beendete das noch gar nicht richtig zustandegekommene Gespräch mit den Worten, sie sei nicht die richtige Ansprechpartnerin; sie befolge nur Befehlen. Punkt. Ich habe die schroffe Ablehnung wie einen Stich ins Herz gespürt.
Ganz anders verlief ein Gespräch mit einem Mann, den ich ein paar Wochen später auf derselben Spazierrunde traf. Wir waren uns sofort sympathisch und stellten daraufhin fest, dass wir weltanschaulich einer Meinung waren. Lachend bestätigten wir uns gegenseitig, dass wir künftig nicht mehr miteinander reden brauchen, da wir ohnehin immer dasselbe denken. (Wir reden trotzdem immer noch miteinander.)
Dann erlebte ich etliche Situationen dazwischen. Vor einigen Tagen schrieb ich, ich werde demnächst einen Spaziergang mit einem Fernsehgucker machen und stellte Überlegungen an, was ich ihm sagen sollte. Es kam ganz anders, aber nicht unerwartet: Wir unterhielten uns ausschließlich über unverfängliche, harmlose, profane Alltagsthemen wie zB den Niedergang des Kneipenwesens in den Dörfern, Urlaubsreisen, Sport, Gartenarbeiten etc..
Themen, die mir auch wichtig erschienen, zB Gesundheit, Ernährung, Politik, Religion, Philosophie und Wissenschaft für Anfänger, wurden sofort abgeblockt, bzw. übergangen. Die Kluft zwischen uns wurde – wie im Fall mit der Kindergärtnerin – deutlich spürbar, ABER: Ich spürte auch diesen dünnen Faden zischen uns, der uns noch verband, sichtbar allein an der Tatsache, dass er mich besucht hatte.
Letzte Nacht wurde mir klar vor Augen geführt, dass alle Menschen, die eine ähnlich Lebensphilosophie haben wie ich, diese Tatsache als Sympathie erleben und ein ähnliches Schicksal wie ich erleben werden. Wir werden nach dem Tod unserer Körper in einen gemeinsamen Kosmos kommen, eine gemeinsame „Blase“ als Realität erleben. Und glückselig werden wir sein, wenn wir in jenes Reich gelangen, das Jesus Christus uns bereitet hat!
Und was geschieht mit jenen, die von mir/uns wie durch eine unüberwindliche Mauer getrennt sind? – Nun, sie werden in einen anderen Kosmos eingehen, ganz wertfrei notiert!
Leid tun mir allerdings alle Menschen, die die Tagesschau machen und die, die ihr glauben.

Nachtrag:

Die Lehre aus all dem Gesagten ist, dass jeder Mensch in seiner eigenen Realitätsblase lebt und diese Tatsache häufig nur deshalb nicht wahrgenommen wird, weil man als Materialist die Außenwelt für OBJEKTIV hält und nicht als Objektivation aus dem eigenen Bewusstsein erkennt. Wer sich jedoch seiner Realitätsblase bewusst ist, erkennt die Wichtigkeit, Gleichgesinnte, Sympathisanten, zu finden, denn mit ihnen baut man sich gemeinsam seine nächste Welt auf, in die man nach seinem Ableben auf dieser Welt kommt. Auf der anderen Seite kommt man zur Erkenntnis, dass es wichtig ist, sich von antipathischen Menschen fernzuhalten, falls man deren Lebensphilosophie nicht durchschauen, neutralisieren oder abwehren kann.