Hans-Joachim Heyer

Briefwechsel mit einem Christen 2

Heyer: In diesem Antwortbrief auf Teil 1 (siehe etwas älteren BLOG- Beitrag) werde ich meine Entgegnungen umittelbar hinter die einzelnen Absätze einschieben. Der Leserbrief ist durch Kursivschrift gekennzeichnet. Es geht hauptsächlich um die Frage, welches Denken und Verhalten christlich ist und welches nicht. Ich stehe für die totale Denk- ja sogar Experimentierfreiheit, da man nur mit ihr die Wahrheit unverzerrt finden kann, und wenn man sie gefunden hat, ist die Verblüffung groß, wenn man sie in der Bibel wiederfindet. Wer sich von Anfang an streng an die biblischen Vorgaben hält, mag richtig liegen, kann jedoch nie den Segen der Wahrheit intensiv charakterbildend erleben. Nur ein Ertrinkender weiß, wie erlösend es ist, gerettet zu werden. Gott hat ein großartiges, geheimnisvolles Universum geschaffen, und ich bin glücklich, dieses frei erforschen zu dürfen.

Wenn man annimmt, dass Jesus anfangs ein „normaler“ sterblicher Mensch war, dann sich vom Dogma des AT emanzipierte, die Wahrheit und damit Gott fand, in der Allgegenwart eins mit ihm wurde und damit die Illusion von Vergangenheit und Zukunft ablegte, ganz im JETZT lebt und die Macht gewinnt, rückwirkend aus seinem Geist, der Gottes Geist ist, das Universum in ein „anthropozentrisches“ Universum umschafft, lösen sich viele Streitereien von Christen auf:

Gott ist Vater und Sohn, schöpfend mit dem einen Heiligen Geist. Jesus ist Gottes Schöpfung,  aber auch Schöpfer der Welt. Jesus ist im Fleisch gestorben, aber als Astralleib wiederauferstanden und konnte sich dann auch in vollem materiellem Leib manifestieren und dematerialisieren. Aus diesem Bewusstseinszustand heraus wäre es ihm auch möglich, genau wie die dogmatisch Bibelgläubigen glauben, in vollem Gottesbewusstsein zu reinkarnieren. Vielem CHristen fällt es schwer, das Ewige zu begreifen. Selbst Roger Liebi sagte, ein ewiges Leben bedeute, Milliarden und Abermilliarden Jahre zu leben. Das ist falsch. Ewiges Leben ist zeitloses Leben: ohne Zeit. Wie sich das anfühlt; wie man das erlebt, ist in meiner Webseite nachzulesen. Ich werde in den nächsten Tagen noch mal darüber schreiben.

Wenn es so war wie im obigen Absatz erklärt, kann jeder Mensch Jesus als Lehrer und Vorbild annehmen und werden wir ER. Da man dann eins mit IHM wird, gibt es nicht viele Jesusse, sondern nachwievor Einen, aber die individuellen Iche lösen sich nicht auf, denn Gott ist Vielheit UND Einheit. Und so erklärt sich, dass ein ICH auch das Kürzel von Iesus CHristus ist.

Lieber Hans-Joachim,

Deine Mail mit dem Text „Denken“ habe ich gelesen, unmittelbar, nachdem ich meinen Entwurf für die Antwort auf Deine Mail vom 10.04.25 niedergeschrieben hatte. Daraufhin habe ich den letzten Abschnitt des Entwurfs gestrichen und durch eine Reaktion auf diesen Text ersetzt. Die Abschnitte „A“ bis „F“ der folgenden Gliederung beziehen sich also ausschließlich auf den Text vom 10.04., Abschnitt „G“ dagegen ist ein Nachtrag mit Kommentaren zu dem Text „Denken“:

A. Channelings
B. Politik
C. Buchstabengläubige
D. Wer ist ein Christ?
E. Aufzählung
F. Ist Jesus Gott?
G. Christusbewusstsein

A. CHANNELINGS

Du hast recht: Wenn wir „Channeling“ schlicht als „Ein-Geistwesen-spricht-durch-mich“ definieren, dann ist es ein wertfreier Begriff, dann haben auch die Propheten des AT gechannelt. Ich war mit meiner Darstellung in der ursprünglichen Mail mißverständlich und möchte es hier genauer aufschlüsseln:

Wir können grundsätzlich zwei Fälle unterscheiden:

Fall 1: Ich versuche aus eigenem Antrieb und mit eigenen Mitteln, Kontakt zur Geisterwelt aufzunehmen.

Dies wird von Gott in 5 Mose 18,9-11 klar und deutlich verboten, und das Verbot wurde auch im NT nicht aufgehoben. Hier ist keine Diskussion nötig.

H: Ich möchte die Erfahrung mit dem „Baumgeist“ trotzdem nicht missen, da ich aus ihr viel gelernt habe. Daraus folgt: Wenn man sich erfahrungslos blind an Verbote hält, erschwert man sich das Begreifen der jeweiligen Problematik. Echtes Lernen findet im echten Leben statt und nicht abstrakt durch Bücherlesen. Ich sage das, obwohl ich den Wert des Lesens durchaus anerkenne. Jesus als Vision und trotzdem echt und lebendig zu erleben war mir mehr wert, als alles Andere. Das vderdanke ich, davon bin ich überzeugt, meiner „Methode“.

Fall 2: Ich bekomme ungefragt Visionen oder Eingebungen von einem Geistwesen.

Hier können wir nun wiederum unterscheiden zwischen Altem Testament und Neuem Testament:

Es ist auffällig, dass im AT die Frage nach der Glaubwürdigkeit der Eingebungen (zumindest meinem bescheidenen Kenntnisstand nach) nie gestellt wird. Gott spricht, eine Prüfung ist nicht vorgesehen. Indem diese Gottesworte aufgeschrieben und in den Heiligen Schriften gesammelt wurden, bestätigt Gott, der Autor der ganzen Bibel, für uns im Nachhinein noch einmal die Authentizität der Einsprechungen.

Ganz anders aber in christlicher und nachchristlicher Zeit: Schon bei Jesus selbst, später dann bei den Aposteln finden wir viele ernste Warnungen vor falschen Propheten und täuschenden Geistern. Satan wird in der zukünftigen Zeit – also in unserer Gegenwart – mit trügerischen Zeichen und Wundern versuchen, auch die Auserwählten in die Irre zu führen (Matthäus 24,24; 2 Thessalonicher 2,8-12).

Ich werfe Dir nicht vor, dass Du die Geister nicht streng genug prüfst. Ich frage mich vielmehr, *auf welche Weise* Du sie prüfst bzw. geprüft hast.

H: Ich habe sie nach bestem Wissen und Gewissen geprüft. Mehr geht nicht.

Es gibt einen biblischen Test zur Unterscheidung der Geister:

(1 Johannes 4,2f) Daran erkennt ihr den Geist Gottes: Jeder Geist, der bekennt, daß Jesus Christus im Fleisch gekommen ist, der ist aus Gott; und jeder Geist, der nicht bekennt, daß Jesus Christus im Fleisch gekommen ist, der ist nicht aus Gott. Und das ist der [Geist] des Antichristen, von dem ihr gehört habt, daß er kommt; und jetzt schon ist er in der Welt.

H: Ich bekenne, muss jedoch hinzufügen, dass dieses Verständnis nicht ohne Zweifel möglich gewesen wäre. War ich im Lager des Antichristen, während ich zu verstehen versuchte? – Nein, denn ich suchte Wahrheit, und ich habe gelernt, dass nicht das Finden ausschlaggebend ist, sondern das ehrliche Suchen.  

Timothy F. Kauffman hat in seinem Buch über die weltweiten „Marien“-Erscheinungen auf eine erstaunliche Tatsache aufmerksam gemacht: Bei den zahlreichen Erscheinungen, die ihm für die Arbeit an seinem Buch vorlagen, war nur in einem einzigen(!) Fall der biblische Test durchgeführt worden. In anderen Fällen hatte man einfach Weihwasser in Richtung der Erscheinung gespritzt, und als diese schwieg und lächelte, anstatt schleunigst das Weite zu suchen, nahm man das als Beweis für ihre göttliche Herkunft. Denn: „Der Teufel scheut das Weihwasser“, das weiß doch jedes Kind. Dumm nur, dass „Weihwasser“ in der Bibel gar nicht vorkommt. Und Kommissionen von katholischen Theologen über die Authentizität von „Marien“-Erscheinungen urteilen zu lassen, das heißt, den Bock zum Gärtner zu machen.

Selbstverständlich kann ich Erscheinungen, Einsprechungen, Visionen, auch ohne den biblischen Test aus 1 Johannes 4 prüfen, ganz einfach, indem ich die Inhalte mit den Aussagen der Bibel vergleiche.

Hast Du das getan? Widerspricht nichts von dem, was Du von Deinem „Hohen Meister“ erfahren hast, dem Wort Gottes?

He: Nichts dass ich wüsste. Etliches geht über den Buchstaben der Bibel hinaus, aber nichts steht im Widerspruch zum NT. Deshalb hege ich ja auch die Vermutung, mein „Hoher Meister“ könnte etwas mit Jesus, den ich in einer Vision gesehen habe, zu tun haben oder er selber sein.

B. POLITIK

Bei diesem Thema sei unbesorgt um mich. Ich falle inzwischen auf keinen von unseren Politik-Darstellern mehr herein. Ich weiß ja nun, welcher Hohe Fürst als Autor und Regisseur dieses große Welt-Schauspiel inszeniert. Und ich weiß auch, dass er das nur tun kann, insoweit und solange der souveräne Gott es ihm erlaubt.

C. BUCHSTABENGLÄUBIGE

Zitat:

„Der erfolgreichste dämonische „Jesus“ ist der der Buchstabengläubigen. Viele, besonders Neubekehrte, sind solche. Das sind die, die andere Christen als Verräter, die in die Hölle kommen, bezeichnen, weil sie in irgendeinem Detail die Bibel anders interpretieren, als sie selbst. An der Frage, ob Jesus Gott ist oder ob er der Sohn Gottes ist, ob der Hl. Geist eine Person ist, ob es die Trinität gibt und dergleichen, und wie sie jeden, der es anders sieht, als man selbst, gleich in die Hölle schicken, erweisen sich viele Christen als Gläubige des Jesus-Dämons. Die Buchstabengläubigen, die Extremisten, gestehen niemandem zu, zu lernen. Sie wollen jedermann zwingen, sofort alles genau richtig zu verstehen und zu glauben. Andernfalls sei man ein Kandidat für die Hölle.“

Wer sind die „Buchstabengläubigen“?

He: Ich denke hier hauptsächlich an gläubige Facebookfreunde,  die gute Christen wie Roger Liebi, Gert Hoinle, Derek Prince, Walter Veith, Werner Gitt, Bayless Conley und viele andere in die Hölle geschickt haben, nur weil sie in irgendeinem Detail die „falsche“ Meinung, bzw. Bibelauslegung, hatten. Ich erkannte an diesem Fehlverhalten der Kritiker, dass nicht das (vermeintliche) Wahrheit Finden, sondern das ehrliche Wahrheit Suchen ausschlaggebend für die Def. von Sünde ist.  

Ich vermute, Du denkst dabei an 2 Korinther 3,6 („der Buchstabe tötet, aber der Geist macht lebendig“). Wenn wir das komplette dritte Kapitel des 2. Korinther-Briefes lesen, sehen wir, worum es dabei geht, nämlich um den Unterschied zwischen dem Alten und dem Neuen Bund. Der Buchstabe des mosaischen Gesetzes tötet, denn durch ihn kommt die „Erkenntnis der Sünde“ (Römer 3,20): Wenn wir unser Leben an den Zehn Geboten messen, müssen wir uns eingestehen, dass *keiner* von uns dieses heilige Gesetz Gottes perfekt eingehalten hat. Auch wenn man nur eines gebrochen und neun gehalten hat, hilft das nicht: „Denn wer das ganze Gesetz hält, sich aber in einem verfehlt, der ist in allem schuldig geworden.“ (Jakobus 2,10). „Alle haben gesündigt und verfehlen die Herrlichkeit, die sie vor Gott haben sollten“ (Römer 3,23). Der „Lohn der Sünde“ aber ist der Tod (Römer 6,23). Deshalb schreibt Paulus, dass „der Buchstabe tötet“.

He: Auch diese Differenzierung ist angemessen, aber ich meine mehr das Wörtlichnehmen eines biblischen Textes, was das Verstehen des Zitates verhindert. Wie zB soll man Lieben lernen, wenn man nie die Erfahrung macht, wohin des führt, wenn man nicht liebt. Buchstabengläubige haben m.E. Angst vor dem Nichtlieben, versuchen es krampfhaft zu vermeiden und können so nicht lernen, was beides wirklich bedeutet.

Wiedergeborene Christen stehen nicht mehr unter dem „Fluch des Gesetzes“ (Galater 3,13) Sie *müssen* nichts mehr tun, aber sie *dürfen* ganz viel tun: Sie dürfen das tun, wozu der Heilige Geist, der in ihnen wohnt, sie antreibt. Und sie tun das gerne, es ist ihr eigener Wille; dieser steht nicht mehr im Gegensatz zu Gottes Willen, sondern ist im Einklang mit ihm. Da wir aber auch als wiedergeborene Christen noch schwache und fehlbare Menschen sind, hilft uns das Wort Gottes immer wieder, den Kurs zu korrigieren, und gibt uns Orientierung.

He: Zustimmung.

Die Bezeichnung „Buchstabengläubige“ kann sich also eigentlich nur auf heutige Juden beziehen, die immer noch unter dem Fluch des Gesetzes stehen, weil sie ihren Messias verworfen haben. Im weiteren Sinne könnte man auch Gruppen wie Moslems und Katholiken als Buchstabengläubige bezeichnen, bei diesen wären es dann die Buchstaben des Korans bzw. des Katechismus.

He: Es wird immer gefährlich, wenn ein Buch das eigene Denken ersetzt.

Du aber benutzt den Begriff „Buchstabengläubige“, um damit Christen zu benennen, deren Missionierungsbemühungen Dir mißfallen. Übertreibst Du nicht ein wenig? Wir wissen doch, und es sollte uns nicht überraschen, dass sich auf den sozialen Medien und auf youtube allerlei schräge Vögel tummeln. Dass es sich aber um „viele“ handeln soll, wie Du schreibst, dass ein signifikanter Anteil aller bibeltreuen Christen, ob nun altgedient oder neubekehrt, zu dieser Gruppe gehören soll, das bezweifle ich sehr stark.

He: Die meisten Buchstabengläubigen habe ich über Facebook kennengelernt, aber etliche auch im Alltagsleben, besonders während meiner Zeit in einer Bad Kreuznacher Pfingstgemeinde. Der dortige Pastor war entrüstet über meine „Sehnsucht“ wie Jesus zu werden.  Er sagte, Jesus könne kein Vorbild für uns sein, denn er war/ist Gott und wir sind sündige Menschen. Niemals können wir wie Jesus sein! Er wollte mir auch meine Buchlektüre (Nietzsche, Castaneda) verbieten, da gefährliche Inhalte vorlägen. (Offensichtlich hatte er sie gelesen oder?) Er wollte mich gegen jegliches echte Lernen immunisieren. 

Schau Dir einmal auf youtube Diskussionen an über Fragen wie „Ist der heutige Staat Israel immer noch Gottes auserwähltes Volk?“ Du wirst sehen, dass mitunter heftig über diese Fragen gestritten wird, aber ich habe noch nie erlebt, dass einer der Teilnehmer auf die Idee gekommen wäre, seinem Kontrahenten die Errettung in Christus abzusprechen und ihn „in die Hölle zu schicken“, wie Du es nennst. Wer nämlich die Bibel kennt, weiß natürlich, dass die Beantwortung dieser speziellen Frage *nicht heilsentscheidend* ist.

He: Sie versuchen Gottes Gedanken und Motove herauszufinden – und wollen dann entscheiden, wer Gott mehr folgt und wer sündiger ist: sie oder wir.

Wenn ich dagegen jemanden, der sich selbst als Christ bezeichnet, aber in einer heilsentscheidenden Frage im Irrtum ist, auf seinen Irrtum hinweise, dann ist das keineswegs ein Ausdruck von Übereifer oder von Selbstgerechtigkeit, sondern schlicht ein Akt der Liebe, wie er ja auch von der Bibel gefordert wird, denn „Gott will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.“ (1 Timotheus 2,4) Siehe auch 2 Timotheus 2,24 ff:

He: Richtig. Auch ich versuche das, aber sehr oft hat mein Gegenüber eine andere Meinung, und wenn er ein überzeugter Christ ist, meint er oft, meine Abweichung sei Sünde. Nicht selten werden Christen schon der Hölle übergeben, weil sie die falsche Bibelübersetzung lesen.

„Ein Knecht des Herrn aber soll nicht streiten, sondern milde sein gegen jedermann, fähig zu lehren, geduldig im Ertragen von Bosheiten; er soll mit Sanftmut die Widerspenstigen zurechtweisen, ob ihnen Gott nicht noch Buße geben möchte zur Erkenntnis der Wahrheit und sie wieder nüchtern werden aus dem Fallstrick des Teufels heraus, von dem sie lebendig gefangen worden sind für seinen Willen.“

He: Richtig, aber man muss jedem zugestehen, auch das zu lernen, zB durch den Fehler, eine Zeitlang nicht milde gewesen zu sein und zu erfahen, wohin das führt..

Unter den Missionaren gibt es ganz unterschiedliche Charaktere, manche gehen es geschickt an und andere eher ungeschickt. Aber auch diese Unterscheidung „geschickt/ungeschickt“ verliert an Bedeutung, wenn wir uns klar machen, dass es allein der souveräne Gott ist, unser Herr und Retter, der alles in der Hand hält und alles nach seiner unergründlichen Weisheit lenkt. Wenn ein Straßenprediger mit der Hölle droht, dann werden viele Zuhörer sich abgestoßen fühlen und einen weiten Bogen um ihn machen, aber vielleicht gibt es ja einen unter diesen Zuhörern, der genau diese Ansprache braucht, um aufzuwachen? Hier liegt wirklich alles in Gottes Hand.

He: Aber auch dieses „taktische Vorgehen“ kann sehr bedenklich sein. Man sollte üben, aus dem Herzen heraus zu reden und zu handeln, also seines Charakters entsprechend ehrlich zu sein. Meine Texte sind nicht taktisch ausgeklüglt, sondern aus meinem tiefsten Innern.

Bedenke: Es geht um die Rettung von Seelen, eine Sache von großer Dringlichkeit; es geht nicht darum, dass man den Menschen nicht zugestehen will, individuell zu wachsen und zu lernen. Nachdem sie gerettet sind, mögen sie mit Herzenslust lernen! Wenn ich wirklich überzeugt bin, dass *niemand*, der in seinen Sünden stirbt, eine zweite Chance bekommt, dann werde ich, je nach Temperament, als Prediger auch zu drastischen Mitteln greifen (Höllenpredigt).

He: Aber sie sicher kann man sich sein, zu den Geretteten zu gehören? Man sollte immer nach Herzenslust lernen, auch vor der (vermeintlichen) Rettung. Ich glaube, dass jeder nicht nur eine 2. Chance bekommt, sondern „7 x 70 mal“ wie Jesus einst sinngemäß sagte.  Die ewige Verdammnis kommt da her, dass eingefleische Materialisten ewig lange brauchen, bis sie das Primat des Geistes erkennen.

Nun möchte ich an dieser Stelle etwas Persönliches einschieben: Ich selbst bin mir momentan nicht schlüssig darüber, ob die Bibel wirklich klipp und klar lehrt, dass niemand, der in seinen Sünden stirbt, eine zweite Chance bekommt (z.B. durch Reinkarnation). Es gibt meines Wissens nur eine einzige Stelle, welche dies deutlich zu sagen scheint (Hebräer 9,27). Wenn wir besagte Stelle aber im Zusammenhang lesen, sehen wir, dass es da gar nicht um eine Diskussion des Themas „Gibt es Reinkarnation, Ja oder Nein?“ geht. Und das Einzelzitat lässt sich durchaus auch in ein Weltbild einfügen, welches Reinkarnation zulässt. Reinkarnation ist in der Bibel schlicht kein Thema, und wir dürfen Gott vertrauen, dass er seine Gründe hat, weshalb er nicht deutlich darüber spricht. Aber: Auch wenn ich mir in dieser Hinsicht keine Denkverbote auferlegen lasse, so käme ich doch niemals auf die Idee, solche privaten Spekulationen in meine Verkündigung einzubauen. Wenn es zum Gipfel eines Berges mehrere Wege gibt, und ich weiß, dass einer davon absolut sicher ist, die anderen aber mit großer Wahrscheinlichkeit in den Tod führen, dann werde ich selbstverständlich allen, die zuhören wollen, den sicheren Weg weisen.

He: Ich würde auch über meine Zweifel reden. Reinkarnation ist in der Bibel recht häufig, wird allerdings nicht erklärt. Jesus Jünger frasgen, ob Johannes eine Reinkarnation von Elia sei. An anderer Stelle wird Jesus gefragt, ob der Blindgeborene aus eigner Sünde blind geboren sei oder wegen der Sünde seiner Eltern. Die Reinkarnation war damals Alltagswissen und wurde nie besonders hervorgehoben. Erst die Kath. Kirche hat sie auf einem Konzil verbannt und verboten.

Ich habe den Eindruck, Du zeichnest in dem oben zitierten Abschnitt ein Zerrbild der Realität. Welcher Missionar wäre denn in der Wirklichkeit so wahnsinnig, anzunehmen, er könne seine Mitmenschen *zwingen*, an irgendetwas zu glauben?

He: Ich missioniere nicht auf der Straße, weil ich dieses Überredenwollen fast als Zwang interpretiere. Ich tue auch nicht videl für die Verbreitung meiner Texte. Nur Gleichgesonnene sollen sie lesen.

Ich bin dankbar für jeden einzelnen Christen, der den gottgegebenen Missionsauftrag ernst nimmt.

D. WER IST EIN CHRIST?

Sehen wir es einmal ganz nüchtern: *Jeder* kann sich „Christ“ nennen, Du, ich, irgendein Youtuber, Armin Risi, Christina von Dreien… Entscheidend ist doch wohl nicht die Frage, wie ich mich selbst nenne, sondern: Bin ich „Christ“ nur nach meiner eigenen Definition oder bin ich es nach der gültigen göttlichen Definition? Wie man nach biblischer Lehre ein Kind Gottes wird, das habe ich ja in meiner ursprünglichen Mail vom 09.04. deutlich dargestellt.

Zitat:

„Risi […] kennt die Bibel und hatte seine Neue Geburt. […] Er kam später zum Hinduismus, einer „Religion“, die total christlich ist, aber philosophisch viel tiefer geht, als die Bibel. […] Risi ist ein wahrheitssuchender, ehrlicher, tiefgläubiger Christ und Kenner der Veden UND der Bibel.“

Ich schätze Armin Risi immer noch sehr. Ich verdanke ihm sehr viel, sein Stil und seine Sorgfalt als Sachbuchautor begeistern mich immer wieder. Ich wünsche mir wirklich, dass er zu Christus gefunden hat, aber die Indizien sprechen leider eine andere Sprache:

Armin Risi glaubt, dass Jesus von den Toten auferstanden ist. Das für sich ist natürlich positiv, denn das ist ein zentraler Punkt des christlichen Glaubens. Risi glaubt aber auch, dass „Krishna“ die Inkarnation des höchsten Gottes ist, während Jesus nur das erstgeschaffene Geschöpf ist. „Jesus ist nicht für unsere Sünden gestorben“ (Zitat aus einem von Risis Büchern, ich hab‘s mir gemerkt, weil es so deutlich war, es würde aber einige Zeit erfordern die Quellenangabe rauszusuchen). Armin Risi stellt die Bibel als ein Buch dar, das in Teilen göttlich inspiriert, in anderen Teilen dagegen durch redaktionelle Bearbeitung um nicht-inspirierte Teile ergänzt bzw. verfälscht wurde. In seinem aktuellsten Buch verbreitet Risi in einem Kapitel seine These, dass die Messias-Prophezeiungen des AT sich gar nicht auf Jesus beziehen, sondern dass das nachher so zurechtkonstruiert wurde. Als Gewährsleute für seine These zitiert er jüdische Rabbis. Gegenargumente von christlichen Bibelkundlern bleiben vollständig unberücksichtigt… Genügen diese Beispiele?

He: Am Beispiel Risi kann du über dich selbst herausfinden und beurteilen, inwiefern du tolerant gegenüer Wahrheitsuchern bist und ihnen den Freiraum zum Lernen lässt. Mir reicht es, dass Risi ein Wahrheitssucher ist; was er bisher gefunden oder noch nicht gefunden hat, ist zweitrangig und nicht heilsentscheidend.  

E. AUFZÄHLUNG

Im letzten Abschnitt schreibst Du:

„Da musst du wohl noch an dir arbeiten, um zu verstehen, was Jesus sehr wohl verstand.“

Du beziehst Dich dabei auf meine Auflistung teuflischer Verführungen, willst mir sagen, dass einige dieser Dinge nicht gar so negativ gesehen werden dürfen (weil doch der Herr Jesus selbst auf dieser Spur war). Ich nehme Deine Bemerkung zum Anlaß, die aufgeführten Dinge im einzelnen zu betrachten, um vor Dir, und auch vor mir selbst, Rechenschaft zu geben, ob ich diese Begriffe vielleicht unüberlegt oder leichtfertig aneinandergereiht habe:

He: Ich meinte eher die Bibelnähe vieler Christen, dide mich stört, obwohl die Bibel für mich das Buch der Bücher ist. Gott hat das Universum geschaffen, und es stört mich, wenn Christen mir vorhalten, meine Forschungen – meiine Kosmologie – sei unchristlich.  Wer meint, Gott zu verstehen und nichts vom Kosmos versteht, versteht Gott nicht.

1. Bewusstseinserweiterung

Wenn ich mich nicht täusche, wurde dieser Begriff im Zuge der 1968er-Bewegung populär gemacht. Wie Du vielleicht weißt, war diese Bewegung kein spontaner Aufbruch unzufriedener freiheitsliebender junger Leute, sondern wurde von oben bzw. aus dem Hintergrund initiiert und gelenkt. Das Ziel: Zerstörung. Zerstörung des Christentums. Zerstörung einer gesunden Beziehung zwischen Mann und Frau. Zerstörung der Familie. Zerstörung der Moral. Zerstörung der Kultur. Die Mittel: Musik, Filme, Zeitschriften, Propaganda, Östliche Philosophien und Religionen, Meditation („den Geist leeren“), Drogen-Experimente. Bewusstseinserweiterung durch Meditation und psychedelische Drogen.

He: Ich kenne all diese Wege, die ich allesamt als Irrwege entlarvte, aber es sind Wege, die viele Menschen nötig haben. Besonders intensiv suudierte ich die Wege Timothy Learys, dieses LSD-Papstes, der später ins Gefängnis kam und neben der Zelle Charles Mansons saß. Er irrte, aber auch solche Menschen muss des wohl geben.

Meditation und Drogen öffnen den Geist für dämonische Einflüsse. Jesus hat nichts dergleichen getan oder gelehrt. Was tat Jesus? Er verkündete das Reich Gottes, wies zurecht, warnte, mahnte, heilte, vergab, betete, liebte, opferte sich.

2. Höherschwingung

Kein Konzept der Bibel, keine Lehre Jesu. Häufig bei Armin Risi („Mutter Erde“ will sich bald höherschwingen). Wenn ich meine Schwingung erhöhe, bringt mir das Frieden und Liebe. Gesetz der Anziehung. Wenn es mir schlecht geht, dann weil ich schlechte Gedanken hatte. Selbsterlösung. Gott kommt nicht vor, es sei denn als unpersönliche Energie, die man sich zunutze macht.

He: Das sind nur Worte.  Wenn der Heilige Geist auf dich kommt, schwingst du halt höher.

Anmerkung zu dieser unpersönlichen „Energie“: Es gibt eine interessante Dokumentation von Spencer Smith („Third Adam 4“, auf youtube). Er behauptet und begründet darin die Identität des „Äthers“ der Alchemisten („Quintessenz“, „Stein der Weisen“), der „Prana“-Energie der Inder, der „Chi“-Lebenskraft der Chinesen und der „Freien Energie“ des Nikola Tesla. Das alles sei ein und dasselbe, nämlich der „andere Geist“, der falsche Geist aus 2 Korinther 11,3 f, der sich gerne eben auch als „Heiliger Geist“ tarne.

He: Ein sehr spannendes Thema. In der Tat gibt es viele Menschen, auch in der Hindu-Philosophie, die den Geist, den Äther, das Prana usw. als unpersönlich ansehen (in der Bhagavadgita als „Unpersönlichkeitsanhänger“ bezeichnet) . Als ich erkannte, dass Geist immer bewusstsr Geist ist, – erst da wurde ich wirklich gläubig, denn ich hatte Gott als Person gefunden, was sehr wichtig ist.

3. Aufstieg

„Aufgestiegene Meister“. Sie offenbaren Geheimlehren und ermutigen uns, selbst den Aufstieg, die Vervollkommnung zu suchen. 1 Mose 3,5: „Ihr werdet sein wie Gott!“ Die Blavatsky war eine Satanistin. Ihre Schülerin Alice Bailey auch. Der Gott der aufgestiegenen Meister heißt Luzifer. Ist das eine Empfehlung für einen Christen, selbst den „Aufstieg“ zu probieren?

He: Wenn du solche Texte liest, frage dich, was diese Leute evtl. falsch verstanden haben könnten. Ich habe kaum was von denen gelesen, aber etliches über sie, zB dass Blavatsky die Leib- und Magenphilosophin der UNO ist. Seltsam!

4. Höheres Selbst

Kein Konzept der Bibel, keine Lehre Jesu.

Du schreibst ganz offen und ehrlich (wofür Dir zu danken ist):

„[…] habe ich mich auf die Suche […] gemacht, und da ich immer klarere Erlebnisse mit Inspirationen habe, die nicht von mir selber kommen, sondern aus externer (?) Quelle, sah ich mich angeregt, mich mit dem Channeln zu beschäftigen. Ich nannte diese Quelle weder Heiliger Geist, noch Jesus Christus, denn er hat sich mir nicht mit Namen vorgestellt. Deshalb nenne ich ihn Hoher Meister. […] […] Ich „forsche“ noch: Was ist der Unterschied von meinem „Höheren Selbst“, dem „Hohen Meister“ (Jesus?) und Gott? Es gibt unbestreitbar eine geistige Hierarchie: Dämonen, diesseitige EGO-Menschen, jenseitige Höheres-Selbst-Menschen, Engel, Erzengel, Gott. WER inspiriert mich?“

Ja, das ist wirklich die entscheidende Frage: WER ist es?

Du hast da also eine höhergeistige Quelle, bei der es sich wahrscheinlich weder um den Heiligen Geist, noch um Jesus den Christus handelt. Wäre es da nicht sinnvoll, sich von dieser unsicheren Quelle zu lösen und sich an das unfehlbare Wort Gottes zu halten? Genügt es Dir nicht? Nochmals meine weiter oben bereits gestellte Frage: Hast Du Deine Quelle mit dem biblischen Test geprüft? Führe Dir doch bitte den irregeleiteten David Icke als warnendes Beispiel vor Augen: Er hatte Eingebungen aus höhergeistiger Quelle, kam aber offenbar keine Sekunde lang auf die Idee, dass es sich bei seiner Quelle um Wesen handeln könnte, die *nicht* wohlwollend sind, und vertraute sich der Leitung dieser Wesen vorbehaltlos an. Das Ergebnis sehen wir. Lass uns für David Icke beten. (Für Armin Risi auch.)

He: Mein Vertrauen in Gott ist ungeschmälert.

5. Erleuchtung

Meditationstechniken führen zur „Erleuchtung“. Gefühl der Einheit mit dem ganzen Universum. Das falsche Licht Luzifers, nicht „Das wahre Licht, welches jeden Menschen erleuchtet“ (Johannes 1,9). Lies oder höre das christliche Zeugnis des Mike Shreve, ehemaliger Kundalini-Yoga-Lehrer, über den Unterschied zwischen der falschen Erleuchtung und dem wahren Licht. Im Zen-Buddhismus keine Rede von der Sünde, die jeden unerlösten Menschen von Gott trennt. Selbsterlösung. Teuflische Täuschung.

He: Es sind nie Techniken, die zu Gott führen, sondern das technikfreie Selberdenken und Suchen, also echte Intelligenz.

6. Manifestationen

Auch dies keine Lehre Jesu. Magische Praxis. Hier scheinst Du mir zuzustimmen, dass man die Finger davon lassen sollte. Keine Baumgeister mehr beschwören.

7. Magie

Gelegentlich wird unterschieden zwischen „Schwarzer“ und „Weißer“ Magie. „Weiß“ deswegen, weil sie für gute Zwecke eingesetzt wird. Vor Gott ist beides ein Greuel (5 Mose 18,9 ff). Warum? Weil man sich hier nicht auf Gott verlässt und sich nicht unter seinen Willen stellt (Matthäus 6,10), sondern unter Mißachtung von Gottes Gebot eigensinnig Kontakt zur Geisterwelt aufnimmt, um eigenwillig etwas zu tun, was allein Gott zusteht. Lies oder höre das Zeugnis der Johanna Michaelsen, die Assistentin einer mexikanischen Geistheilerin war: Wunderheilungen mit dämonischer Hilfe. Heiligt der „gute“ Zweck immer die Mittel? Gottes Wort sagt: Nein!

He: Ich habe eine andere Definition von Magie. Jesu übers Wasser laufen, das Verdorrenlassen eines Baumes, die vielen Heilungen, das Verwandeln von Wasser in Wein – waren für mich Magie.

Damit habe ich alle sieben Punkte abgehakt. Nun liegt es an Dir, mir zu erklären was Du meinst, wenn Du schreibst: „…was Jesus sehr wohl verstand“.

F. IST JESUS GOTT?

Im letzten Abschnitt geht es noch weiter.

Zitat:

„[…] was Jesus sehrwohl verstand. Die Bibel bietet die Grundlage: Alles was man wissen muss, um erlöst zu werden, aber sie enthält nicht alles, was einen zum Meister macht, der Jesus war.“

Was, um alles in der Welt, meinst Du damit?

Reicht es Dir denn nicht, erlöst zu sein? Was brauchst Du noch mehr?

He: Es gibt noch mehr, vieeeeeel mehr! Und alles ist Gott.

Welch eine Art von „Meister“ willst Du denn werden?

He: Ein Diener und Freund Gottes. Ich gehe den Weg weiter und bleibe nicht stehen.

Wenn Du glaubst, dass der Herr Jesus nur irgendein „Meister“ war, aber nicht Dein Gott, dann stehst Du nicht auf dem Boden der Bibel.

Warum ist die Frage, ob Jesus Gott ist, so wichtig? Warum ist sie heilsentscheidend? Nun, ganz einfach: Schon im AT wird deutlich, dass es nur einen Gott gibt und dass Er der einzige Retter ist, den es gibt. Nur Gott rettet. Das ist die Bedeutung des Namens Jeschua/Jesus: „Gott rettet“. Wenn Du an einen Jesus glaubst, der nicht Gott ist (so wie es die Zeugen Jehovas tun, so wie es Armin Risi tut), dann glaubst Du an einen Jesus, der Dich nicht retten kann. Denn nur Gott rettet, nur Gott allein.

He: Da haben wir den Buchstabengläubigen. Du machst es dir zu einfach. Moit Gott im AT bin och noch nicht fertig. Seine gelegentlichde Blutrünstigkeit ist mir noch rätselhaft. Besonders die Tatsache, dass er sein auserwähltes Volk in die Schlachten schickt, statt das dreckige Geschäft selber zu erledigen.

(Johannes 8,24) Wenn ihr nicht glaubt, dass *ich es bin*, so werdet ihr in euren Sünden sterben.

(Johannes 8,58) Jesus sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ehe Abraham war, *bin ich*!

Da wollten sie ihn steinigen. Sie verstanden nämlich als schriftgelehrte Juden, wer durch ICH BIN bezeichnet wird. Wer sich selbst als Gott bezeichnet, ist wahnsinnig oder ein Gotteslästerer. Außer Er *ist* Gott. Dann sagt Er die Wahrheit.

He: Da lag der Irrtum des Pastors der Bad Kreuznacher Pfingstler: Er meinte, nur Jesus sei Gott. Also können ich und Pastor Mörtschke nicht ebenso „ich bin Gott“ sein. Ergo kann Jesus kein Vorbild sein. Ich widersprach.

(1 Johannes 2,22) Wer ist der Lügner, wenn nicht der, welcher leugnet, daß Jesus der Christus ist? Das ist der Antichrist, der den Vater und den Sohn leugnet.

(Johannes 14,6) Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater als nur durch mich!

G. CHRISTUSBEWUSSTSEIN

Aus Deinem Text „Denken“ zitiere und kommentiere ich im Folgenden den entscheidenden Absatz.

Zitat:

„Der Anthroposoph Axel Burkhard hat diese Sache erklärt, indem er sagte, das ICH der Deutschen Sprache müsse als Kürzel von Iesus CHristus erkannt werden.“

Kommentar:

Diese Behauptung erscheint mir als eine typisch anthroposophische Phantasterei. Ich bin bestimmt kein Experte für die Anthroposophie, habe aber genügend Berührungspunkte mit dieser Denkrichtung gehabt, um mir ein Urteil erlauben zu können. Unter anderem habe ich vor einigen Jahren das Buch „Von der Wiederkunft Christi heute“ von Hans-Werner Schroeder gelesen. Diese Lektüre war eine unangenehme Erfahrung; ich habe selten etwas gelesen, was so unklar, dunkel und letztlich sinnlos war wie dieses Buch. Viel später erst wurde mir klar, was mit diesem Buch nicht stimmte: Trotz des „Christus“ im Titel war es antichristlich. – Nicht verwunderlich, wenn man weiß, dass die Anthroposophie aus der satanischen Theosophie hervorgegangen ist!

Zitat:

„Haben wir die Identität unseres ICH mit Jesus Christus erkannt, sind wir sündenfrei und können DENKEN!“

Kommentar:

Das ist eine satanische Täuschung. 1 Mose 3,5: „Ihr werdet sein wie Gott!“. So wird niemand seine Sünden los. Wir sind nicht identisch mit Christus. Er ist unser Gott, unser Schöpfer, wir sind Seine Geschöpfe. Wir werden niemals sein wie Er, denn Er ist der Unbegrenzte und steht unendlich weit über uns. Aber wir dürfen Gemeinschaft mit Ihm haben. Voraussetzung dafür ist, daß wir IHM vertrauen anstatt dem Drachen, der Schlange, dem Vater der Lüge.

Zitat:

„Unser falsches Ich, das EGO oder >empirische Ich< müssen als Selbsttäuschung entlarvt sein. Erst dann kann unser wahres ICH als Christusbewusstsein in uns zum Tragen kommen.“

Kommentar:

Das „Christusbewusstsein“ ist ein Konzept esoterischer, letztlich satanischer Herkunft. Es hat nichts zu tun mit dem wahren Christus der Bibel, sehr viel dagegen mit dem falschen Licht Luzifers.

(2 Korinther 11,3 f) Ich fürchte aber, es könnte womöglich, so wie die Schlange Eva verführte mit ihrer List, auch eure Gesinnung verdorben und abgewandt werden von der Einfalt gegenüber Christus. Denn wenn der, welcher zu euch kommt, einen anderen Jesus verkündigt, den wir nicht verkündigt haben, oder wenn ihr einen anderen Geist empfangt, den ihr nicht empfangen habt, oder ein anderes Evangelium, das ihr nicht angenommen habt, so habt ihr das gut ertragen.

Das „Christusbewusstsein“ ist einer der falschen Christusse, vor denen uns die Bibel so eindringlich warnt.

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Du schreibst, ich soll mir keine Sorgen um Dich machen. Das würde ich gerne, aber ich kann mir nicht helfen: je mehr ich lese, um so größer wird meine Sorge.

He: Du kannst dir nicht vorstellen, wo ich auf meinem Weg bin, weil du auf deinem Weg bist. Du bist besorgt, weil du nicht da bist, wo ich bin. Da fehlt natürlich ein wenig Verständnis. Geht mir genauso.

Kannst Du Dir vorstellen, wie groß der Schock war, als ich, der fromme katholische Marienverehrer, erkannte, dass ich einer satanischen Täuschung auf den Leim gegangen war? Als mir klar wurde, dass ich dieses Getäuscht-Werden sehr leicht hätte vermeiden können, wenn ich das Wort Gottes nicht nur gekannt, sondern auch *ernst genommen* hätte? Wie groß mein Kummer ist über die geliebten Menschen in meiner Umgebung, die von dieser Täuschung nicht lassen wollen, weil für sie Bequemlichkeit und liebgewonnene Tradition höher stehen als das unfehlbare Wort Gottes?

Für mich war es ein *heilsamer* Schock.

He: Es können weitere Schocks folgen.

Bitte mach Dir klar: Der Satan ist uns intellektuell haushoch überlegen. Glaube bloß nicht, dass Du, auf Dich allein gestellt, ihn austricksen kannst. Unser einziger (und ausreichender) Schutz ist das Wort Gottes – wenn wir es *ernst nehmen*.

He: Ich habe nur meine Intelligenz, und die sagt mir, dass ich Gott gefunden habe und IHM vertrauen will und kann. Und ich weiß, dass das Ende der Bibel nicht das Ende meines Weges mit Gott ist.

Ich grüße Dich herzlich

He: Ich grüße dich ebenso sehr herzlich!