Hans-Joachim Heyer

Buchbesprechung, Teil 9 (11)

(Klaus Schwab: Covid-19: Der große Umbruch“, engl. „The Great Reset“)
Das Kapitel „Ungleichheiten (S. 90) baut wie alles Andere, auf der Regierungserzählung auf, also auf dem Szenario einer simulierten Pandemie, an die die Beteiligen nicht wirklich glauben und sich entsprechend anders verhalten, als bei einer echten gefährlichen Pandemie.
In einer echten Pandemie werden früher oder später alle Menschen angesteckt; Reiche wie Arme würden dahingerafft. Die Pandemie würde als großer Gleichmacher auftreten. Nicht aber eine simulierten Pandemie: Hier werden die Armen viel stärker belastet, als die Reichen: jene, die auf Kontakte nicht verzichten können, zB, so Schwab, „Reinigungskräfte in Krankenhäusern, Kassierer(innen), Transporteure lebensnotwendiger Güter und Sicherheitskräfte“.
Schwab mahnt an, dass sich in der Pandemie gezeigt habe, dass ausgerechnet die in der Krise WICHTIGEN Berufe allesamt schlecht bezahlt werden. Die Pandemie vergrößere die Ungleichheit. In der Zeit nach der Pandemie sollten unbedingt diese Berufe, die sich als wichtig erwiesen haben, besser bezahlt werden.
„Jene Personen, die die Gesellschaft am meisten braucht, werden wirtschaftlich am schlechtesten entlohnt.“
Das war aber doch schon immer so! Die Wichtigsten, die Bauern, waren schon immer die unterste „Lohngruppe“ und letztens erzählte mir ein Bauer, bis heute gelte das Arbeitsverbot für Kinder und Schutzverordnungen für Jugendliche für alle Berufe, außer für die Landwirtschaft.
Schwab möchte das geändert wissen, aber er erwähnt nicht, dass Arbeitsleistung nicht nach Leistung, sondern nach der Nähe zur Macht bezahlt wird. Die Mitwisserschaft, die Komplizenschaft und der Nutzen für die Machthaber wird wird bezahlt, keineswegs ein gesellschaftlicher Nutzen, ganz im Gegenteil! Wer den Sklaven hilft, gilt als Feind der Herren und bekommt kein, bzw. sehr wenig, Geld.
Möchte Schwab das wirklich ändern? Ich glaube nicht!