Hans-Joachim Heyer

Denken (12)

In der Gehirnforschung gilt jede Nervenaktivität irgendwie als „denken“. In der Philosophie gilt das Suchen nach Problemlösungen als Denken. Diese Erklärung ist die richtige, auch wenn sie mir noch etwas zu eng gefasst ist, denn Problemlösungen werden allzuoft ausschließlich in bestehenden Weltmodellen (in erlaubten Gedankensystemen) gesucht, obwohl selbst Einstein (sinngemäß) gesagt hat, „dass die Lösungen NICHT in demselben System gefunden werden können, in dem das Problem aufgetaucht ist. Neue Gedanken werden stets bekämpft und können sich nur durchsetzen, indem die Vertreter des Alten aussterben.“

Außerdem ist NACHdenken kein Denken, sondern die gedankenlose Akzeptanz fremder Anweisungen.

Friedrich Schleiermacher schrieb einst in seinem Buch „Über die Religion“: „Der Geist einer Sache ruht nur auf den Erfindern“.

Indem ich seit 40 Jahren meine eigene Philosophie entwickele, also ein möglichst widerspruchsfreies Denksystem entwickele und möglichst alles fremde Wissen entweder aus meinem Geist eliminiere oder zumindest transzendiere, bin ich zu einer neuen Erkenntnis zur Frage, was Denken wirklich ist, gekommen.

Die Beschäftigung mit der Frage, was SÜNDE ist, brachte mir die Lösung des Problems. Man kann nur dann richtig denken, wenn die Widersprüche im eigenen Geist aufgelöst sind, – wenn die WAHRHEITSSUCHE erfolgreich war. Dies gelingt einem Menschen nicht ohne den sog. >Heiligen Geist<, über welchen die Bibel Auskunft gibt.

Der Anthroposoph Axel Burkhard hat diese Sache erklärt, indem er sagte, das ICH der Deutschen Sprache müsse als Kürzel von Iesus CHristus erkannt werden. Haben wir die Identität unseres ICH mit Jesus Christus erkannt, sind wir sündenfrei und können DENKEN! Unser falsches Ich, das EGO oder >empirische Ich< müssen als Selbsttäuschung entlarvt sein. Erst dann kann unser wahres ICH als Christusbewusstsein in uns zum Tragen kommen.

Jesus sagte einst: „Ich im Vater und der Vater in mir“. Diese Aussage muss klar und umfänglich verstanden sein; wir müssen klar den „Vater in uns“, den Christus in uns, erkennen und wirklich erleben.

Salomo sagte in Sprüche 1,7: „Des HErrn Furcht ist Anfang zu lernen“. Ehrfurcht ist gemeint, und „lernen“ ist „denken lernen“.
Wenn man eine umfassende Philosophie, eine Weltphilosophie hat, findet man zu jedem Problem eine Lösung. So kann ich sagen, das die Lügen unserer Politiker zwangsläufig zur Katastrophe führen. Aber ebendiese ist ja gewollt. Der Satan will ja das Chaos und die meisten Politiker sind des Teufels Kinder.

Wenn man immer nur Wahrheit sucht und an seiner Seelenerbauung arbeitet, fallen einem die Gedanken von ganz alleine ein. Man muss nicht grübeln. Die Vorarbeit ist entscheidend: Die Bereinigung der Seele von inneren Widersprüchen; die Ausrichtung an Gott und Jesus Christus.
Denken, Teil 2
Sprüche Salomo 3,5 „Verlass dich auf den HErrn von ganzem Herzen und verlass dich nicht auf deinen Verstand“ besagt dasselbe wie 2 Korinther 4,4: „… bei welchen der Gott dieser Welt der Ungläubigen Sinn verblendet hat, dass sie nicht sehen das helle Licht des Evangeliums von der Klarheit Christi, welcher ist das Ebenbild GOttes“.

Man hat nur dann einen klaren Verstand, wenn man eine sündenfreie Seele hat. Leider ist die Menschenseele nicht sündenfrei, aber der Mensch kann zumindest daran arbeiten, Sünden zu eliminieren. Dann stellt sich Klarheit im Laufe der Zeit von alleine ein.

In weiteren Versen heißt es, man solle sich nicht weise dünken; trotzdem wird erklärt, wie man Weisheit erlangt. Man soll sich nicht weise dünken, weil das falsche Ich, das EGO, die Weisheit für sich reklamiert und damit schwer irrt. Das EGO ist immer ohne Weisheit, und die Weisheit ist nicht egoistisch, sondern ein Denken aus dem „größten Zusammenhang“, aus GOtt. Trotz seiner Selbstlosigkeit „profitiert“ das Selbst von der Wahrheitssuche. „Langes Leben und Gesundheit“ sind Zeichen des Wahrheitfindens in GOtt. Nur mit dem Heiligen Geist kann man Gott erkennen. Das EGO muss als Initiator von Handlungen ausgeschlossen werden: man soll sich nicht auf den Verstand verlassen.
Wer wie zB unsere Politiker sich im täglichen Kleinklein verliert, von Termin zu Termin rennt und nie Zeit hat, an seiner allgemeinen Weltphilosophie zu arbeiten, verliert den Überblick und wird verrückt. Sein reaktiver Verstand kann ihm keinen vernünftigen Rat mehr geben; selbst das „Bauchgefühl“ verliert seine Zuverlässigkeit. Lese ich msn-news, begegnen mir auf Schritt und Tritt verrückte Politiker und verrückte Journalisten. Sie können nicht einmal mehr die Wahrheit sagen, wenn sie es wollen; ihr Geist hat sich in Millionen Fragmente zerstückelt. Warum? – Weil ihr EGO zu erfolgreich war und sich ausdehnen konnte.