Hans-Joachim Heyer

Der blutrünstige Gott des AT. (27)

Gestern sah ich bei YouTube ein Video mit dem Titel „Die gefälschte Bibel“, in dem behauptet wurde, das AT sei von den jüdischen Priestern gefälscht worden, indem sie Passagen in die Tora einbauten, die Vergewaltigung, Mord und Massenmord im Auftrag Gottes rechtfertigten, um ihre eigene Politik begründen zu können. Die blutigen Tieropfer dienten zudem dem Zweck, das Volk an das blutige Kriegshandwerk und die Erbarmungslosigkeit gegenüber allem Leben zu gewöhnen.

Heute wollte ich darüber schreiben, aber zuvor las ich beim Frühstück „zufällig“ Sacharja 8,10-17:

„10 Denn vor diesen Tagen war der Menschen Arbeit vergebens, und der Tiere Arbeit war nichts, und war kein Friede vor Trübsal denen, die aus und ein zogen; sondern ich ließ alle Menschen gehen, einen jeglichen wider seinen Nächsten.

11 Aber nun will ich nicht wie in den vorigen Tagen mit den übrigen dieses Volkes fahren, spricht der HERR Zebaoth;

12 sondern sie sollen Same des Friedens sein. Der Weinstock soll seine Frucht geben und das Land sein Gewächs geben, und der Himmel soll seinen Tau geben; und ich will die übrigen dieses Volkes solches alles besitzen lassen.

13 Und soll geschehen, wie ihr vom Hause Juda und vom Hause Israel seid ein Fluch gewesen unter den Heiden, so will ich euch erlösen, daß ihr sollt ein Segen sein. Fürchtet euch nur nicht und stärket eure Hände.

14 So spricht der HERR Zebaoth: Gleichwie ich euch gedachte zu plagen, da mich eure Väter erzürnten, spricht der HERR Zebaoth, und es reute mich nicht,

15 also gedenke ich nun wiederum in diesen Tagen, wohlzutun Jerusalem und dem Hause Juda. Fürchtet euch nur nicht.

16 Das ist’s aber, was ihr tun sollt: Rede einer mit dem andern Wahrheit, und richtet recht, und schafft Frieden in euren Toren;

17 und denke keiner Arges in seinem Herzen wider seinen Nächsten, und liebt nicht falsche Eide! denn solches alles hasse ich, spricht der HERR.“

In diesen Versen ist die Antwort zu finden. Mose hatte zwar das jüdische Volk aus der Sklaverei Ägyptens befreit, aber in seinem Herzen (Bewusstsein) war es noch sklavisch – materialistisch – und musste noch zum Höheren Leben erzogen werden. Wie oft steht in diesen Kapiteln: „Ihr seid ein halsstarriges, widerspenstiges Volk“!

So musste es weiterhin den materialistischen Spielregeln (Naturgesetzen) ausgeliefert bleiben – außer Mose, der als Einziger Wunder bewirken konnte. Und diese Spielregeln lauten: Begrenzte Ressourcen, Krieg, Elend, Auge um Auge, Zahn um Zahn! Ein Volk führte Krieg gegen das andere, damals wie heute. Zwar gab Gott den Juden die 10 Gebote, aber sie hielten sich nicht daran. Damit sie überhaupt leben konnten und nicht an ihren Sünden krepieren mussten, gestattete Gott ihnen als „psychologische Maßnahme“ die symbolhaften Tieropfer, um ihre Sünden „zuzudecken“.