Hans-Joachim Heyer

Desinformation in FOCUS

Ein Beitrag über die Evolutionstheorie von Hans-Joachim Heyer
8.10.2002


Letztens kam mir die Dezemberausgabe 52/96 des FOCUS-Magazins in die Hände. Der Aufmacher dieses Heftes trägt den Titel „Gott und die Wissenschaft – Die neuen Erkenntnisse der Forscher über Glauben, Religion und die Frage: Was ist die Seele“. Neben dem Titelbild, auf dem Gott als alter Herr mit langem weißem Bart dargestelllt ist, prangt ein moderneres Götterbild – das Konterfei des Fußballgottes Mehmet Scholl, der für die FOCUS-Leser (oder -Macher) offensichtlich als glaubwürdigerer Verkünder behaupten darf: „Und jetzt die ganze Wahrheit!“ – sonst hätte die FOCUS-Redaktion wohl eher dem alten Herrn mit dem Bart diese Worte in den Mund gelegt. Im Artikel selbst, der nicht etwa unter der Rubrik „Religion“, sondern unter „Forschung und Technik“ läuft, wird dann auch der alte Herr mit dem Bart als Betrüger entlarvt mit dem schlimmsten Vorwurf, dem man überhaupt jemandem machen kann, nämlich dem, daß es ihn nicht gebe.

So klar wird das in FOCUS natürlich nicht gesagt. Hier heißt es bloß lapidar: „Die Welt ist rund wie eine Weihnachtskugel, sie dreht sich um die Sonne, und seit dem 22. Oktober dieses Jahres stammt der Mensch auch nach Ansicht der katholischen Kirche vom Affen ab. … „Neue Erkenntnisse“, schrieb der Heilige Vater der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften in Rom, gäben Anlaß, in der Evolutionstheorie „mehr als eine Hypothese“ zu sehen.“

Was wir hier beobachten, ist ein Wechsel von Mythen: Die alten Götter werden zu Teufeln und werden durch neue Götter ersetzt – hier zB durch Mehmet Scholl oder Forschung und Technik – die Symbole des neuen Mythos. Der alte Mythos verliert eine Bastion nach der anderen: „Nachdem Johannes Paul II. in den vergangenen Jahren Kopernikus und Galilei rehabilitiert hatte, schloß er nun seinen Frieden mit Charles Darwin.“ Auch den „Kampf um die Seele“ verlor der Christengott: „Die Kirche sollte nicht versuchen, den Ursprung des Geistigen zum Prüfstein zu machen. Wahrscheinlich beruht auch unsere Persönlichkeit auf der Archikektur unserer Gehirne und somit einer materiellen Basis“, meint einer der neuen Götter, der Neurobiologe Wolf Singer. …

„Und trotzdem ist sicher, daß uns die Wissenschaft nicht alles über die Welt erzählt, vielleicht noch nicht einmal das Wichtigste. Hans Peter Dürr, Direktor am Münchener Max-Planck-Institut  für Physik und Astrophysik, benutzt das Bild einer Schallplatte: „Man kann mit dem Mikroskop die Linien der Platte ansehen, aber dennoch absolut nicht verstehen, daß hier in diesen Rillen eine Symphonie verborgen ist, nämlich in der Form, nicht in der Substanz.“ Bleibt die Frage, ob die Welt eine Schallplatte ist und wer ihr Produzent.“

Dieser letzte Absatz ist genaugenommen eine Gegenthese zur nun auch vom Papst abgesegneten Evolutionstheorie, welche ja davon ausgeht, daß die Rillen auf der Schallplatte in blinder Evolution entstanden seien – ohne Komponisten – und daß das Abspielen der Platte dem Ohr zwar gefällig sein könnte, aber trotzdem vollkommen sinnlos sei – vollkommen ohne Botschaft, ohne Inhalt. Dürr hat eine Position außerhalb des Wissenschaftsmythos eingenommen, und schon erfahren wir etwas Sinnvolles – ganz im Gegensatz zum sinnlosen Geschwafel der oben genannten neuen Götter Scholl und Singer.

   Was hat dieser einzige wahre Satz (ich meine die Aussagen Dürrs) in einem Artikel der Desinformation zu suchen? Die Antwort lese man bitte in DEGUFORUM Nr. 6, Seite 30 im 4. Kapitel nach: „In jeder guten Desinformation muß ein wenig wahre Information stecken, weil sie sonst vom Leser total ignoriert würde und dann nicht ihren Zweck der Verwirrung erfüllen könnte…“

Dieser wahre Satz birgt Sprengstoff. Jeder Wissenschaftler stößt im Laufe seines Lebens auf ihn und gerät zwangsläufig in einen tiefgreifenden Konflikt, den er womöglich zuungunsten einer Unterordnung unter die Prinzipien einer empirischen Wissenschaft trifft und ihn aus der Sklaverei der Techno- und Plutokraten herausreißen würde. Aus diesem Grund müssen Sätze wie diese neutralisiert werden, indem sie in ein Netz aus Fehlinterpretationen eingebettet werden. Dieses Netz sieht im FOCUS-Artikel so aus:

    „Die moderne Naturwissenschaft hat Gott wieder möglich gemacht, beweisen kann sie ihn nicht. Und wenn es ihn gäbe, wäre er ziemlich abstrakt. Offenbar gelingt es Physikern und Kosmologen nicht, gegen das vierte Gebot aus der Bibel zu verstoßen: „Du sollst dir kein Bildnis noch irgendein Gleichnis machen, weder von dem, was oben im Himmel, noch von dem, was unten auf Erden … ist.“ Der Gott der Quantenmechaniker ist kein persönlicher Gott, zu dem man beten kann, der die Pille verbietet und die Sünden erläßt. Diesen Gott müssen die Menschen woanders suchen.“ Das heißt: „Lieber Wissenschaftler, Gott gibt es zwar, aber dieser ist bestenfalls ein Synonym für abstrakte (nicht im Alltag brauchbare) Begriffe wie „Zufall“ oder „Unbestimmtheit“. Also gibt es ihn genaugenommen doch nicht. Ätsch, angeschmiert!. Es bringt nichts ein, wenn du hier weiterforschen willst.“

Das ist Verwirrung total! Die empirische Naturwissenschaft IST DER VERSTOSS gegen das vierte Gebot! „Du sollst dir kein Bildnis machen“ heißt: Du sollst dir kein (wissenschaftliches) Modell machen, keine Theorie. Du sollst kein empirischer Wissenschaftler sein. Ein empirischer Wissenschaftler macht NUR Bildnisse! Selbst Unsichtbares erkennt er nur als existent an, wenn es sich abbilden läßt – sei es auch nur ein Zeigerausschlag oder sonstige sichtbare Wirkung.

Die Quantenmechnik ist von ihren Erfindern her eine nichtempirische Theorie, da nach ihr das menschliche Bewußtsein, sein bewußter Wille – den Verlauf von Experimenten bestimmt. Hier hätte ein persönlicher Gott sehr wohl einen guten Platz! Aber dieser Aspekt der Quantentheorie wird unter Physikern heute verdrängt. Darüber wollen die meisten  Physiker nicht sprechen (außer zB Dürr). Sie wollen nur den empirischen Aspekt dieser Theorie weiter verfolgen und ersetzen das Bewußtsein durch die sog. Unschärferelation. Man ersetzte den Willen durch den Zufall. Diese Fälschung ist kein Zufall. Sie ist gewollt. Sie war nötig, um den Materialismus zu retten – um die Existenz Gottes zu verschleiern. Da sich die Kirche dieser Tätigkeit aus Machtgründen  schon seit 2000 Jahren erfolgreich widmet, ist sie heute offenbar entschlossen, mit der Naturwissenschaft enger als bisher zusammenzuarbeiten, denn die Naturwissenschaft als Handlanger der Technokraten und des Kapitals versklavt die Menschen mit höherer Erfolgsgarantie, als es irgendein Religionssystem bisher zustandegebracht hat (Der Betrug mit Dogmen wurde durch Betrug mit Reduktionismus (Erklärung s. unten) ersetzt).

Das Denksystem der empirischen Naturwissenschaft enthält einen groben Fehler in seinen untersten Fundamenten. Auf den Punkt gebracht besteht dieser Fehler darin, daß man das Kausalitätsprinzip falsch anwendet: Man sucht die Ursachen von Erscheinungen wiederum in Erscheinungen.

   Aufgrund dieses Fehlers kann die empirische Wissenschaft nicht die Frage stellen – und schon gar nicht beantworten – ob Erscheinungen generell nicht von etwas Erscheinungslosem verursacht werden müßten. Auch kann nicht die Frage beantwortet werden, wieso denn Erscheinungen überhaupt Ursache von etwas sein können (kein Schatten kann einen anderen wegdrücken!).

   Ein Beispiel mag die Problematik verdeutlichen: In einem Kinofilm fällt ein Sonnenstrahl auf eine Hauswand und erzeugt einen hellen Fleck. Was verursacht nun kausal diesen Fleck? Antwort der empirischen Wissenschaft: der Sonnenstrahl! Die wahre Antwort lautet jedoch: der Filmprojektor! Gleichwie der Filmprojektor bei jener falschen Anwendung des kausalen Denkens niemals entdeckt werden kann, kann die Existenz des Geistes, der Seele, des Bewußtseins, der Manipulateure und Gottes von der empirischen Wissenschaft nicht entdeckt werden. Die Naturwissenschaft selbst ist ein Verstoß gegen das 4. Gebot. Dieser Verstoß verbannte die Menschen aus dem Paradies und trieb sie in den versklavenden Materialismus, in jenes System, das aus Torheit, Schmerz, Tod und Verblendung besteht.

Dabei könnten ein paar simple Gedanken einen jeden Menschen aus diesem Sumpf befreien. Er bräuchte sich bloß einmal klarzumachen, daß alles, was er wahrnimmt, Produkt einer Datenverarbeitung ist. Alle Materie ist nicht objektiv vorhanden, sondern ein Bild, das wir uns selbst aufgrund unserer geistigen Strukturen gemacht haben. Auch das materielle Gehirn ist eine Abbildung. Es ist nicht unser Denkapparat selbst, wie unser Neurobiologe Dr. Singer oben behauptet; es ist bloß ein Abbild unseres Denkapparats, der selbst immateriell ist, also Geist oder Seele. Auch Raum und Zeit sind unsere ureigensten Schöpfungen: Der Raum ist das Schwarze, das wir mit geschlossenen Augen sehen. Daß dieses Schwarze nicht da draußen, sondern Produkt unserer eigenen  Datenverarbeitung ist, liegt klar auf der Hand. Mit der Zeit verhält es sich entsprechend: Es gibt nur die Gegenwart. An dieser simplen Erkenntnis kommt niemand vorbei. Aus diesen simplen Tatsachen läßt sich kausal schließen, daß wir Menschen in Wahrheit ewige nichträumliche, nichtzeitliche unsterbliche Wesen sind, die materielle Universen enthalten. Das materielle Universum, das wir um uns sehen, ist der größte gemeinsame Nenner aller individuellen Schöpfungen eines jeden Menschen. Jeder Mensch ist Schöpfer seines eigenen Universums, und nur ein großangelegter (Selbst-) Betrug ermöglicht die Illusion eines objektiven materiellen Universums: Der Glaube an das Sichtbare. Diesem fatalen Glauben wird in Artikeln wie jenem FOCUS-Artikel Vorschub geleistet.

Die heute stärkste Stütze des empirischen Weltmodells, die Evolutionstheorie, läßt sich leicht als falsch entlarven: Ihre wahre Ursache ist die reduktionistische Methode der Naturwissenschaft. Aus dieser Methode geht die Evolutionstheorie (und die Urknalltheorie, die genauso falsch ist) zwingend hervor: Der Reduktionismus besagt, daß die Vielfalt von  Erscheinungen auf einfachere Ursachen zurückgeführt werden können, wobei die Anzahl der Ursachen geringer ist, als die der Folgen. So ist man beispielsweise bestrebt, die fünf Elementarkräfte auf eine einzige Urkraft zurückzuführen, oder – zweites Beispiel:  Die gemeinsame Ursache des Falles eines Apfels vom Baum, des Kreisens des Mondes um die Erde und die Gestalt einer Galaxie usw sei eine Kraft namens Gravitation – wobei jene Kraft nicht die Kraft selbst ist, sondern ihre Wirkung, also wiederum eine Erscheinung ist. Reduktionismus ist die Methode, in „Bäumchenmustern“ zu denken: Ursachenforschung ist demnach ein Zurückdenken von der Vielheit der Ästchen in Richtung Baumstamm; die Zukunft sieht man in weiteren differenzierenderen Verästelungen. Diese Methode impliziert das Resultat, daß in der Vergangenheit alles primitiver und zusammenhängender, also weniger differenziert, war. So finden wir zwangsläufig in unserer Vergangenheit den Baumstamm, den Urknall oder die primitiveren Lebensformen. Und andersherum gedacht finden wir die Evolutions- und die Urknalltheorie samt ihrer Konsequenz, daß in der „Zukunft“ alles differenzierter“ (komplizierter, entwickelter) wird. Diese beiden Theorien, bzw der Reduktionismus, verhindern die Erkenntnis der Wahrheit. Und die Wahrheit ist die „Devolutionstheorie“ oder der Kreationismus, also die Erschaffung des Niederem aus dem Höheren.

In unserer Gesellschaft wird auch alles von oben her bestimmt. Nichts kommt von unten her! Das glaubt nur das verdummte Volk – vielleicht. Höher entwickelter Geist steuert und manipuliert immer den niederentwickelten. Der merkt es nur nicht in seinem EGO-Wahn, weil Dummheit niemals Intelligenz begreifen kann! Die Dummen glauben nicht, daß es Klügere gibt. Deshalb glauben sie an eine blinde, dumme Evolution aus Zufall und Auslese, weil sie ihre eigenen Leben diesen Kräften unterworfen sehen. Sie können den Sinn nicht sehen; sie sind verwirrt und glauben, der Kosmos sei chaotisch; sie sind willenlos und glauben, das Universum sei es auch, kurz: sie schließen von sich auf ihre Welt. Für sie stimmt es sogar; es stimmt aber nicht für bewußte Menschen. Wo Bewußtsein ist, ist kein Empirismus, kein Für-wahr-halten von Erscheinungen.

   Eine zwingende Begleiterscheinung der Evolutionstheorie ist die Theorie der Möglichkeit von Demokratie. Beides verschleiert die Existenz von Machthabern; die Demokratie die der Plutokraten und die Evolutionstheorie die eines Gottes. Die demokratischen Evolutionisten leben in einer auf-den-kopf-gestellten Welt. Die erkenntnistheoretischen Überlegungen, die ich oben angeführt habe, führen zwingend zur Erkenntnis, daß der Mensch ein ewiger, bewußter Geist ist – eingebettet in einen noch umfassenderen  höherdimensionaleren Geist, Gott genannt, den zu verstehen seine ureigenste Aufgabe ist.

„Und jetzt die ganze Wahrheit“ (FOCUS, S. 162): Mehmet Scholl, Fußballprofi und Teenieschwarm, ist von der Ehefrau verlassen worden – ein Gespräch über Ängste, Aussetzer und Perspektiven.“ Was solche Götter, die absolut nichts im Griff haben und deren Biographien Horrorszenarien gleichen, uns zu bringen vermögen, muß nicht näher erläutert werden: Ängste, Aussetzer und Perspektiven – auf keinen Fall „die ganze Wahrheit!“

Zur Evolutionstheorie

Ich hatte schon in vergangenen Arbeiten Position gegen die Evolutionstheorie eingenommen, bin jedoch stets bei der Leserschaft auf Widerstand gestoßen, sodaß ich mich gedrängt fühle, meine Position, sowie die möglichen Fehler der Evolutionstheorie, mit der das gesamte naturwissenschaftliche Modell steht und fällt, genauer darzulegen.

Der englische Naturforscher Charles Darwin (1809 – 1882) entwickelte die nach ihm benannte Theorie (Darwinismus) fast zeitgleich mit dem deutschen Zoologen und Begründers des moderenen Monismus Ernst Häckel (1834 – 1919).  (Häckels Monismus stellt die Aufgabe des Dualismus „Geist und Materie“ zugunsten des reinen Materialismusses dar.)

   Die Evolutionstheorie, bzw. der Dawinismus, beschreibt die Entwicklung der Arten von Lebewesen aufgrund kleiner körperlicher Unterschiede bei den Nachkommen (Mutation), die sich unterschiedlich gut im Kampf ums Überleben behaupten können. Die vorteilhaften Veränderungen können an den Nachwuchs weitergegeben werden und breiten sich aus; die für den Überlebenskampf nachteiligen Veränderungen erschweren die Fortpflanzung der entsprechenden Lebensformen, sodaß diese langfristig aussterben (Selektion).    

Diese Theorie wird heute nicht nur als Modell für die Entstehung und Entwicklung des Lebens auf der Erde verwandt, sondern findet in fast allen wissenschaftlichen Disziplinen  erfolgreiche Anwendung. Sogar den Fortschritt bei der Entwicklung neuer wissenschaftlicher Theorien selbst stellt man sich heute so vor, daß Deutungsmodelle im evolutionären Kampf um ihre Durchsetzung ringen; so habe sich beispielsweise Darwins Evolutionstheorie selbst evolutionär gegen Lamarcks (1744 – 1829) Abstammungslehre, den  „Lamarckismus“ durchgesetzt. Überhaupt glaubt man heute, Theorien, bzw. Gedanken entstünden im Streit, bzw. in der Diskussion zwischen Wissenschaftlern, wobei sich dann die erfolgreichsten Gedanken langsam evolutionär in den Köpfen aller Beteiligten durchsetzen würden. 

   Hier beißt sich die Katze allerdings in den Schwanz. Theorien, die evolutionär entstehen, können freilich die Evolutionstheorie nicht falsifizieren – selbst dann nicht, wenn diese Theorie tatsächlich falsch sein sollte. Außerdem ist die Evolutionstheorie theoretisch unsauber formuliert und selbst von den besten Köpfen kaum richtig verstanden (Die Begriffe „Zufall“ und „freier Wille“ bringen Verwirrung ins Theoriegebäude). Der Glaube an ihre Richtigkeit stützt sich in keinster Weise auf ihre logische Klarheit, sondern fast ausschließlich auf ihren vermeintlichen Erfolg. Doch „Erfolg“ in einem reduzierten, toten, materialistischen Modell – nach materialistischen Wertmaßstäben – muß nicht gleich Erfolg für das Leben sein! Die Menschen wissen nicht, daß es auch (scheinbar) lebensfähige reduzierte Modelle gibt. Sie wissen nicht, daß man nicht nur in der Wirklichkeit lebt, sondern auch in reduzierten Weltmodellen leben kann. Der heutige Mensch lebt nicht (bewußt) in der Realität; er lebt in einem reduzierten Modell, reduziert von der Evolutionstheorie des materialistischen, empirischen Hauptmodells. (Kein Mensch läßt sich bei seinem alltäglichen Denken, Handeln und seiner Selbstwahrnehmung von Erkenntnissen etwa der Atomtheorie leiten, sondern von den materiellen Erscheinungen, wie sie sich ihm nun mal aufgrund seines internen Weltmodells aufdrängen. In des Menschen Welt gibt es Farben; in der physikalischen „Realität“ nicht). 

Die Evolutionstheorie wurde aus Beobachtungen in der Erscheinungswelt abgeleitet. Damit zählt diese Thorie zu den materialistischen (monistischen s.o.) Modellen. Alle materialistischen Modelle verstoßen von vornherein gegen die Ergebnisse der Erkenntnistheorie (die rein logisch ist wie zB die Mathematik, und die nicht auf Beobachtungen beruht). Die moderne Erkenntnistheorie besagt, daß die Beobachtung (eines vermeintlichen Objektes) nicht identisch mit dem Objekt selbst sei. Zwischen dem vermeintlichen Objekt und dem Beobachter steht der Abbildungsprozeß. Wir sehen nicht das Objekt selbst – falls es es gibt – sondern dessen Abbildung; bzw. Erscheinung. Die Abbildungsregeln – so sagen die Anhänger der Evolutionstheorie – hätten sich evolutionär so entwickelt, daß sich Abbild und wahres Objekt immer mehr angenähert hätten, sodaß man heute sagen könnte, Bild und Objekt seien annähernd identisch: Dort wo wir zB einen Stuhl sehen, stehe deshalb auch in Wirklichkeit ein Stuhl; wo wir Materie wahrnähmen, sei auch in Wahrheit Materie, sodaß es gerechtfertigt sei, die Erscheinungen zu beobachten, um davon auf ihre fast unmittelbare Ursache zu schließen.

   Dieser Schluß ist  erkenntnistheoretisch falsch! Seien die Abbildungsregeln auch noch so raffiniert und seien die Beobachtungen auch noch so präzise; es kann grundsätzlich nicht gelingen, als Abbildung ein Duplikat des Originals zu erhalten. Denn eine Abbildung zeichnet sich grundsätzlich durch das Fehlen mindestens einer Dimension aus. Diese Kluft ist unüberbrückbar. Sie garantiert, daß Beobachtungen auch solche bleiben und nicht etwa Original-Duplikate erzeugen. In einer Welt, die wir beobachten können, müssen sich deshalb Beobachtung und „wahres“ Objekt erheblich voneinander unterscheiden, womit bewiesen wäre, daß die eine Stütze der Evolutionstheorie – der Materialismus – faul ist.

Die zweite Stütze, das System aus Mutation und Auslese, ist ebenso faul, wie sich sogleich zeigen wird. Werden die Mutationen von außen hervorgerufen oder sind sie Teil des (der vermeintlich der Evolution unterworfenen) Systems? Selbstverständlich gibt es ein „von außen“ nur, wenn wir das Leben auf der Erde isoliert betrachten. Daß das falsch ist, brauche ich nicht näher zu erläutern. Also kommen die mutagenen  und selektiven Kräfte aus dem System selbst. Es gibt also keine äußeren Bedingungen, denen sich ein System – zB das Leben auf der Erde – anzupassen hätte. Das Leben auf der Erde ist untrennbar verwoben mit dem Rest des Universums. Das Leben selbst verändert sich – ohne Auslöser. Erst die reduktionstische Methode der Wissenschaft sucht für festgestellte Veränderungen nach Auslösern, sucht für ihre Beobachtungen (Wirkungen) nach Ursachen, die wiederum auch Wirkungen sein müssen, um im materialistischen Modell bleiben zu können (damit konstruieren sie willkürlich sogleich die Kausalitätsgesetze). Denn würde man die Ursache vom Materiellen im Immateriellen suchen, würde man sofort das Modell der empirischen Naturwissenschaft verlassen – und mit ihm die Evolutionstheorie.

Falls das (vermeintlich der Evolution unterworfne) System sich selbt Mutation und Auslese erzeugt, ist es sein eigener Schöpfer. Fragt sich nun; Ist der Schöpfer bewußt oder unbewußt? Wäre er unbewußt, könnte es keine bewußten Wesen erzeugen (bewußte Wesen können nur Teil eines bewußten Systems sein, da sie untrennbar mit diesem verbunden sind). Da es bewußte Wesen im Weltall gibt, ist das ganze Weltall – jenes Gesamtsystem – bewußt. Woraus zu schließen ist, daß Mutation und Auslese keine Zufälle, sondern gewollt sind – vom System selbst. Ergo ist die Evolutionsheoie falsch und der Kreationismus – allerdings nicht der der christlichen Prägung, sondern der der vedischen – richtig ist.

Ich möchte ein konkretes Beispiel für die Unrichtigkeit der Evolutionstheorie anführen: Einst lebte auf den Galapagos-Inseln eine Leguan-Art, die völlig an das Leben an Land angepaßt war. Je besser die Tiere mit dem Landleben zurecht kamen, desto bevorzugter behandelte sie die Evolutionslehre und ließ sie – trotz des ständigen Nahrungsmangels – mehr Nachkommen haben, als die weniger gut angepaßten. Aber eines Tages kam eines der benachteiligen Tiere auf die Idee, ins Meer zu steigen und Wasserpflanzen zu fressen. Andere Tiere ahmten diese Tat nach. fortan waren die Verhältnisse umgekehrt: Die ans Landleben Angepaßten hatten es mit einemmal schwerer, als die Wassergänger und die Evolutionstheorie bevorzugte nun die ehemals Schwachen. Was hat die Artveränderung hervorgerufen? Mutation und Selektion? Nein! Der Wille eines Tieres war“s. Mutation und Selektion waren nur Folgen dieses Willens! 

   Ganz gewiefte Darwinisten werden nun einwenden, der Wille der Tiere sei in den Genen festgelegt, und diese haben sich evolutionär entwickelt. Ohne die richtigen Gene hätten es die Leguane nie ins Wasser geschafft und damit der Evolution eine neue Richtung geben können. Die Darwinisten leugnen den freien Willen, das Bewußtsein, die Seele, den Geist! Sie sind halt Monisten (s.o.). In ihrem System gibt es das alles nicht. Aus diesem Grunde wissen sie auch nicht einmal, was Leben ist. Dies ist auch der Hauptgrund dafür, daß diese Theorie, die die Entwicklung des Lebens beschreiben will, so unklar ist. Ich jedenfalls weiß, daß ich mit meinem Willen meine Evolution (meinen Überlebensstellenwert) steuern kann – genauso, wie einst der Landleguan sich nicht an die Evolutionsgesetze hielt und aus „schlecht“ „gut“ machte – weil er eine Idee hatte.

Jetzt fragt sich natürlich, warum die Naturwissenschaft so leicht zu widerlegenden Spekulationen aufsitzen kann. Antwort: Das hat etwas mit der Freiheit des Willens, bzw. des Denkens zu tun. Diese Freiheit besitzen Naturwissenschaftler systembedingt nicht! Sie sehen sich gezwungen, eines ihnen in Schule, Studium und Beruf aufoktroyierten Vernunftsystems zu folgen. Jenes Vernunftsystem funktioniert nur unter völliger Ausschaltung des Willens – also des eigenen Denkens – reibungslos. Die Naturwissenschaftler beherrschen nur noch fremdbestimmtes Denken, und können, da sie keinen Willen kennen, auch im Kosmos keinen Willen finden, und da sie selbst blind sind, finden sie nur eine blinde Evolution.

   Wem dient diese blinde Vernunft? Welche Wollenden verbergen sich hinter Theorien wie der Evolutionstheorie – und warum verbergen sie sich? Diese Fragen sollte  sich jeder einmal selbst zu beantworten versuchen, bevor ich sie in einem der nächsten Artikel aufgreifen werde…

Hans-Joachim Heyer, 12.2.97
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