Beile Ratut: In diesem Text geht es darum, etwas für sich selbst zu gewinnen, hier ist es: kreative Macht. Das ist noch kein Christentum. Und was bedeutet konkret „sich dem Schöpfergott unterstellen“? Wie geht das genau? Wie sollen die Fehlprogrammierungen gelöscht werden? Wie ich schon sagte: der dreieinige Gott hat hierzu die Kirche berufen als der Ort, in dem sich die Umgeistung des Menschen vollzieht. Denn so, ohne die Kirche, mit irgendwelchen Konfessionen und selbst zusammengezimmerten Glaubensinhalten, kommt der eine zu diesem, der andere zu jenem Ergebnis, und die Menschen bleiben bei ihren privaten Gottesbildern stehen. In der Kirche aber begegnen sie dem realen Gott, der aus den Himmeln herabkommt, weil die Menschen, die um ihn bitten, heilig sind. Der persönliche, private Glaube der Moderne, der dann den Menschen sogar erretten soll, ist ein Bewusstseinsinhalt des Menschen und darum von der Sünde befallen, ein solcher Glaube/Bewusstseinsinhalt KANN niemanden erlösen, retten, Fehlprogrammierungen löschen. Die Frage ist also: wie haben wir an dem Festmahl Anteil? Wie kommen wir konkret und wirklich zu IHM? Die Antwort ist die Kirche, die von Anbeginn da gewesen ist und natürlich auch von den ersten Zeugen der Ereignisse der Evangelien weiß, wie man auf die rechte (orthodoxe) Weise Gott verehrt. Was der Mensch dabei alles erkennt, denkt und fühlt, ist nebensächlich, GOTT SELBST handelt an den Chisten, das ist wichtig. Alle Moral, alle Kreativität, usw. sind nur eine Art Abfallprodukt auf dem Weg der Umgeistung des Menschen.
Hans-Joachim Heyer: Ich stimme Ihren Statement nicht zu, weil ich den Hierarchen der Kirchen nicht vertraue. Ich glaube nicht, dass sie heilig sind, sondern dass die orthodoxe Kirche wie die RKK und die Evangelische Kirche satanisch unterwandert und inzwischen in jeder Hinsicht manipuliert sind. Deshalb glaube ich auch nicht, dass man heute noch in einer Kirche Gott begegnen kann.
Ihre Ablehnung jeglicher individueller Wege kommt m.E. da her, dass Sie nicht die Einheit des Suchenden mit dem Sucher kennen, WENN der Sucher den HErrn wahrhaftig sucht.
Ich lehne aufgrund der Unterwanderung so gut wie aller Kirchen diese ab, aber ich lehne keineswegs die Gläubigen dieser Kirchen ab. In allen Kirchen/Konfessionen gibt es echte Christen. Da ich hier im Dort sehr isoliert lebe, suchte ich Internet nach echten gläubigen Christen und guten christlichen Lehrern. So fand ich beispielsweise Gert Hoinle, mein Favorit, dann Roger Liebi, Derek Prince, Josef Prince, ja auch 7. – Tags – Adventisten wie Walter Veith, auch wenn ich ihre Art der Sabbathaltung nicht einsehe. Ich fand sogar gute Predigten von einem neuapostolischen Pastor, obwohl ich deren Hierarchie ablehne. Bei „worthaus,“ fand ich sogar eine sehr gute katholische Vorlesung.
Ich irre ja nicht blind durch die Glaubenslandschaften; ich weiß sehr wohl, wann einer die Wahrheit sagt und wann er irrt.
Beile Ratut: Dass der Feind Gottes die Kirche angreift, ist eigentlich logisch, würde ich auch machen. Dennoch glaube ich, dass es DIE EINE Kirche immer geben wird, auch wenn an verschiedenen Orten sie schon zu Fall gebracht wurde. Der Zar Peter „der Große“ hat ja versucht, die Kirche zu zerstören, aber sie hat sich wieder besonnen, danach kam der Kommunismus, und die Kommunisten haben sehr effizient gehandelt und alle Priester erschossen. Sie wusste, mit denen kann man nicht verhandeln. Allein daran sehen Sie schon, dass die Kirche gelebt hat, sonst hätte man sie nicht derart eliminieren müssen. Sie ist dann in den Untergrund oder ins Exil gegangen, während es wieder auch eine gefälschte offizielle Kirche gab, aber schauen Sie, wie es heute in Russland steht. Überall erstehen die Kirchen neu. Ich denke, man muss sich die Geschichte der Kirche schon genauer anschauen, man kann nicht pauschal sagen, dass sie satanisch unterwandert ist, denn so pauschal stimmt das natürlich nicht.
Probleme mit Hierarchie hat jeder Moderne, weil die Hierarchie eliminiert worden ist in unserem Denken, in der gesamten Gesellschaft. Man misstraut, wo jemand nicht „gleich“ ist. Das ist natürlich quatsch, denn Hierarchien ergeben sich ganz natürlich zwischen Menschen und insbesondere vor Gott. Wenn Sie nun in die Orthodoxie blicken, so sehen Sie eine ganz andere Art von Hierarchie. Der römisch-katholische Priester hat Macht, der orthodoxe ist ein Diener. Er kann nur sagen, wie es zu tun ist, und seinen Dienst tun, aber die Verantwortung trägt der Christ selber. Natürlich haben auch die Orthodoxen dieselben Probleme, denn die Menschen sind ja überall Sünder. An Ihrer Stelle würde ich in eine echte Kirche gehen und dort Ihre Fragen offen stellen und schauen, was man Ihnen dort antwortet. Das ist besser, als in solchen Vorurteilen zu bleiben und den Heilsweg darum nicht gehen zu können. In dem Gleichnis von Jesus sind die Berufenen eingeladen, zum Fest zu kommen. Aber der eine hat die eine, der andere die andere Ausrede, sie kommen halt nicht. Dann lässt Gott eben ganz andere herbeikommen. Die Leute, die nicht kommen, haben sicher auch alle ihre Überzeugungen über Gott, ihren persönlichen Glauben, aber sie sind beim Fest eben nicht dabei, weil sie nicht hineingehen. Auch an diesem Text kann man sehen, dass ohne die Kirche eine Deutung der biblischen Schriften nicht möglich ist, denn sonst würde man doch sofort wissen, man muss zu IHM kommen, so wie ER selbst es bestimmt. Nur zu glauben, hilft nicht, sondern man muss auch hinzutreten!
Hans-Joachim Heyer: Ich bin nicht grundsätzlich gegen Hierarchien. Falls Sie meine politischen Statements (zur Coronakrise) lesen, werden Sie bemerken, dass ich nicht einmal gegen eine (von den Völkern ungewählte) Weltregierung bin, und dass ich die Herrschaft des Volkes (Demokratie) als vollständig illusionär und gescheitert ablehne. Das Volk hat kein Rückgrat, keinen vom Mitmenschen unabhängigen Glauben; es lässt sich zu leicht desinformieren und manipulieren. Es HÄTTE Rückgrat, wenn es einen nichtmanipulierbaren Seelenkern hätte, und als diesen identifiziere ich die alte Lutherbibel von 1545, weil sie die einzige ist, die die Machthaber nicht mehr manipulieren konnten und können. Sie können falsche Verdrängerbibeln auf den Markt werfen, aber sie können die alte L1545 nicht endgültig vernichten. Wer dieser Bibel Vorrang gibt, kann nicht manipuliert werden. Es ist so einfach.
Ich anerkenne selbstverständlich die göttliche Hierarchie „Gott, Engel, Heiliger als Hirte, normaler Mensch als Schaf. Deshalb spreche ich auch nie von Selbsterlösung, sondern stets davon, dass der HErr mich einweiht. Weil es so IST!
Ich habe keinen persönlichen Glauben mehr. Ich WAR einmal ein persönlich glaubender Philosoph, der glaubte, selbst die Wahrheit zu suchen usw. Ihre Kritik traf also zu. Aber heute, da ich Gott erkannt habe und weiß, dass er mich erkannte, weil das Erkennen EINS ist – siehe voriges Posting – können Sie mich nicht mehr zu diesen Esoterikern zählen.
Ich kenne die Orthodoxen nicht. Aber ich kenne die weltlichen Mächte. Wären die Orthodoxen ECHT, hätten die Russen gemeinsam mit den USA gemeinsam ALLES getan, einschließlich des Atombombenseinsatzes, um sie mit Stumpf und Stiel vom Planeten zu fegen.
Beile Ratut: Was ist denn für Sie das Ziel des Lebens? Und wie kommt man Ihrer Ansicht nach zu Gott? Durch Erkennen? Das ist Gnosis, und die hat die Kirche von Anbeginn an als Irrlehre bekämpft, denn menschliche Erkenntnisse werfen den Menschen immer nur in sich selbst zurück. Da der Mensch aber sündig ist, gut und schlecht zugleich, kann seine Erkenntnis ihn nicht zum Ziel führen. Was ihn dorthin bringt, MUSS im Außen sein, nicht im Menschen selber. Wie soll das nun aber gehen, wenn Sie die Kirche leugnen? Und wenn die Kirche der Leib Christi ist und in ihr ALLE Heiligen der Kirche leben, die Mutter Gottes, die Apostel, die Heiligen, usw., kann man dann auf der richtigen Seite sein, wenn man die Kirche ablehnt? Denn Gott kann nicht mit sich selbst im Widerspruch stehen.
Beile Ratut: Man muss natürlich auch berücksichtigen, dass die ersten Christen Jesus Christus persönlich gekannt hatten, sie waren mit ihm zusammen und haben ganz sicher noch viel mehr von ihm gehört, mit ihm erlebt, usw. als das, was in den Heiligen Schriften festgehalten ist. Und zur Jungen Kirche gehörten viele Menschen, die engen Kontakt zu diesen ersten Zeugen hatten und von ihnen persönlich erfahren haben, was der christliche Glaube und Kirche wirklich sind. So ist damals die Kirche dann entstanden! Sich darüber hinwegzusetzen und eigene Wege gehen zu wollen, bedeutet doch, dass man sich über Jesus Christus selbst hinwegsetzt.
Hans-Joachim Heyer: Mein Ziel ist, von Gott als würdig erachtet zu werden, von Geheimnis zu Geheimnis eingeweiht zu werden, so wie es bereits seit Jahren stattfindet. Es geht um Erkenntnis. Ihre Geringschätzung der Suche nach Erkenntnis stammt m.E. daher, dass Sie vermutlich unbewusst die materialistische Weise der Erkenntnissuche meinen, statt die geistige. Der Materialist glaubt, sich allein nach „oben“ vorarbeiten zu können, sich im Alleingang höhere geistige Dimensionen erschließen zu können. Das habe ich als unmöglich erkannt. Höhere Dimensionen, höhere Bewusstseinszustände kann man sich nicht erarbeiten; tote Materie kann sich nicht zu lebendiger Materie entwickeln. Es gibt nur EINEN Weg, und das ist, um die Gnade Gottes anzurufen und sie anzunehmen. Und die erste Gnade war, dass ER mich erkennen ließ, dass ich Wahrheit nur >in Einheit mit IHM< finden kann, nicht als gottgetrenntes Individuum (Geschöpf). Insofern zeihen Sie meinen Weg zu Unrecht als gottgetrennten, also egoistischen, Weg.
Ihr Einwand, das Ziel müsse „im Außen“ liegen, ist insofern fraglich, dass ich das Außen als virtuelles außen identifiziert habe. „Wir laufen alle in unseren Sehrinden herum!“ sagte einmal mein Philosophieprofessor in einer schwachen Stunde. Mit diesem einen Satz hatte er Recht. Die Materie ist ein „Hirnprodukt“, und das materielle Gehirn ist auch ein Hirnprodukt, ein „Selbstmodell“, und der Macher dieses Modells ist unsere immaterielle Geistseele. Dies ist unbestreitbar. Das vermeintliche Außen ist ein Innen. Gott ist Außen UND innen. Er umfasst den Kosmos UND ist der Mittelpunkt einer jeden Seele. – Das sind für Sie menschliche Spekulationen. Sind es jedoch NICHT! ES ist die Wahrheit, und in der Wahrheit gibt es keine Trennung zwischen mir und Gott. Es gibt in der Wahrheit keine Subjekt-Objekt-Spaltung. Die Überwindung dieser Spaltung ist das Ziel nicht nur meines Lebens. Denken Sie noch mal darüber nach und tun Sie es nicht einfach ab.
Ich habe nichts gegen Ihre Kirche; ich bin bloß von allen menschlichen Organisationen schwer enttäuscht. Zwar konnte sich die wahre Bibel halten gegen alle Fälschungsversuche, wie ich vorhin schrieb, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass die obersten Priester der Orthodoxen NICHT gegen Materialisten ausgetauscht sind.