Hans-Joachim Heyer

Fluch der Flacherdler

Die wohl lächerlichste im Internet kursierende „Welterklärungstheorie“ ist wohl die Theorie einer flachen Erde. Der Aufwand und die kostenintensive Professionalität der Darbietung dieses Unsinns lässt auf Machenschaften geheimer Dienste schließen, die, wie ich irgendwo las, allein und den USA 30.000 Leute damit beschäftigen, die Menschheit mit Hilfe von Desinformationen, Falschinformationen und Zersetzungstechniken auf die falsche Fährte zu locken. Die EU- Königin Ursula von der Leyen kündigte 2024 in einer vielbeachteten Rede im EU- Parlament einen Kampf gegen diese „Unsere Demokratie“- feindlichen Machenschaften an, was dem halbwachen Bürger klar signalisiert, dass die EU ihre immer noch geheime Agenda fortan auch mit den härteren Mitteln der „psychologischen Kriegsführung“ durchzusetzen gedenkt.

Nun, diese Flacherdler meine ich nicht, wenn ich von Nietzsches „Gott-ist-tot“- Philosophie schreibe (s. meinen gestrigen Aufsatz „Himmelsleiter“); ich meine vielmehr die geist- und gottlosen Materialisten, für die es kein qualitatives „Oben“ gibt, weil in ihrem (evolutionstheorieverseuchten) Geist alles gleich viel wert, also gleich wertlos, ist, wohingegen spirituelle Menschen, Christen selbstverständlich eingeschlossen, allein diesen Begriff des Höheren kennen.

Reinhold Messner suchte das Höhere, das Erhabene, auf dem Mount Everest und dem K2 und fand es dort nicht. Seine Mission war eine vergebliche, und vergeblich sucht es auch der von den >Herren der Welt< propagierte materialistische „Zeitgeist“, der Jesu Wort nicht kennt: „Ich im Vater, und der Vater in mir!“ (Joh. 14.10+11)

Messner und unsere aktuellen Politiker sind – so meine Beobachtung – ausgemachte Flacherdler, weil sie den Himmel nicht kennen, den Bill Gates & Co.  ohnehin zu verdunkeln versuchen, ohne zu wissen, wo der Himmel wirklich ist: in dir! In mir!

Flacherdler sind auch unsere Priester, – katholische wie evangelische – die sich nicht zu schade sind, das Spiken mit genomverändernden (bis dahin verbotenen!) immunsystem-zerstörenden Substanzen als „Akt der Nächstenliebe“ bezeichneten und die schon wieder bereit sind, die Kanonen zu segnen, die ihre besten Freunde der Rüstungsindustrie in die Ukraine schicken, damit sie dort mögliche viele Russen töten. Flacherdler sind sie, wenn sie lauthals  – am Kirchentag! – predigen: „Jesus ist queer!“

Dekadenz ist die Konsequenz des Fehlens der Höhendimension, das die Menschen, die eigentlich nach oben wollen, verführt, in der Breite zu gehen, einer Breite, der weder der Bergsteiger Messner, noch die modernen Astronauten der ISS entkommen, solange sie von Gott und Geist nichts wissen.

Die Flacherdler sind dem Untergang geweiht, und genau das können wir aktuell im Weltgeschehen beobachten. Auch Deutschland, die deutsche Kultur, das deutsche Volk werden untergehen, wenn wir als Kollektivbewusstsein den „artistischen Hochsprung“ (Sloterdijk) nicht wiederentdecken, der uns den Anschluss an Geist und Gott, an Wahrheit, Wahrhaftigkeit, Ehre, Vertrauen und Treue, ja Anschluss an das Leben, wiederbringt.

Peter Sloterdijk hat in seinem Buch „Du mußt dein Leben ändern!“ (konsequent in alter Rechtschreibung verfasst) auf Seite 206 und 207 eine hervorragende Beschreibung unserer politischen Situation geliefert:

„Die wirkliche Sünde wider den Geist der positiven Asketik beging die alteuropäische Gesellschaftsordnung nicht durch ihre Christianisierung, sondern durch den Teufelspakt mit einem Ständesystem, in dem vielerorts ein Adel ohne virtu (He: Tugend, Ethik, Moral) obenauf kam. Dabei setzte sich eine nicht-meritokratische Ausbeutungsaristokratie durch, deren einzige Leistung in der identischen Übertragung ihres aufgeblähten Selbstbewußtseins auf gleichnichtsnutzige Nachkommen bestand, oft über viele Jahrhunderte hinweg.

Von dieser chronischen Schande Europas, dem Erbadel, macht sich ein Begriff, wer die Verhältnisse der alten Lernkultur China dagegenhält, das seit mehr als 2000 Jahren den Erbadel durch einen Bildungsadel zurückdrängte. Durch die bezeichnete Umwertung der Werte gelangten nicht die Ressentiments kranker kleiner Leute an die Macht, wie Nietzsche suggerierte, es wurde vielmehr eine Mischung aus Faulheit, Ignoranz und Grausamkeit bei den Erben lokaler Macht zu einer psychopolitischen Größe ersten Ranges ausgebaut – der Hof von Versailles war nur die Spitze eines Archipels nobler Unbrauchbarkeit, der Europa überzog.“

Weiter führt Sloterdijk aus, „daß diese Gruppe der „Übermörder“ keine Politiker waren (sind), sondern Experten eines orientalischen Machtkonzeptes, das neben der Unterwerfungskunst keine zweite Disziplin anerkennt. … Solche Theorien sind seit jeher mit Blindheit geschlagen, sobald es um die Genese der Differenz aus Tüchtigkeitsstufen geht.“

Sloterdijk meint damit, dass es auf der (intellektuellen) Flacherde keine Unterschiede gibt, was die Tüchtigkeit anlangt und deshalb in ihrer Blindheit den Bildungsadel durch einen „Adel der (intellektuellen) Faulheit, Ignoranz und Grausamkeit“ ersetzte. Tüchtigkeit gibt es ausschließlich in Verbindung mit Wahrheit, Wahrhaftigkeit und Gott. Reißt diese Verbindung ab, verwirrt sich der Geist des Menschen, und genau dies können wir an der aktuellen „Elite“, die (bis auf wenige Ausnahmen) definitiv wahnsinnig geworden ist, klar erkennen.

Ich habe mir ein Hintertürchen für meine gelassene Akzeptanz der politischen Elite offengehalten, indem ich annehme, dass die Flacherdler, bzw. Flachdenker der politischen und philosophischen Fakultäten  nur einen überuniversitären Prüfungsausschuss darstellen, der meine menschliche Reife testet. Vielleicht gibt es hinter den >Herren der Welt< eine noch mächtigere Instanz, die nicht gegen, sondern für die Menschheit kämpft. Dass es dieses Instanz – Gott – gibt, weiß ich, aber ob sie für uns – für Deutschland, für das deutsche Volk – kämpft, weiß ich nicht.

in Arbeit