Hans-Joachim Heyer

Friedrich Schleiermacher (2)

Ich habe eine Entdeckung gemacht: Friedrich Schleiermacher! Er spricht mir in seinem Büchlein „Über die Religion“ aus der Seele! Nein, nicht er spricht aus meiner Seele, sondern Jesus Christus, der ihm wie mir aus der Seele spricht. Aber über den Christus bin ich natürlich auch mit dem lebendigen Schleiermacher verbunden, denn Gott ist ein Gott der Lebenden, nicht der Toten. Siehe Lukas 9,60 und Lukas 20,38.

Schon der Ersten Rede schreibt Schleiermacher: „Von alters her ist der Glaube nicht jedermanns Ding gewesen, von der Religion haben immer nur Wenige etwas verstanden, wenn Millionen auf mancherlei Art mit den Umhüllungen gaukeln…“

Und auf Seite 4 des preiswerten Reclamheftchens erwähnt er, dass die >Herren der Welt< sich selbst ein Universum zu bauen versuchen – ohne Gott – und daher zum Scheitern verurteilt sind.

Es scheint mir, dass alles, was ich herausgefunden habe, schon lange bekannt ist – und dass die weltlichen >Herren der Welt< das alles auch durchaus wissen, aber es nicht KÖNNEN.

Den Herren fehlt die Kreativität!

Längst hätten sie Gottes Kinder völlig ausgerottet in ihrem Imperium, der Hölle, aber sie sind auf die Kreativen angewiesen.

Auf Seite 8 schreibt er: „Darum sendet die Gottheit zu allen Zeiten hie und da Einige, in denen beides* auf eine fruchtbare Weise verbunden ist, rüstet sie aus mit wunderbaren Gaben, ebnet ihren Weg durch ein allmächtiges Wort und setzt sie ein zu Dolmetschern ihres Willens und ihrer Werke und zu Mittlern desjenigen, was sonst ewig geschieden wäre. …“

Mit „beides“ meint er zwei Pole im materialistischen Seinsbereich Lebende: die in die Breite gehenden Sammler, die HABEN wollen, und die enthusiastisch Tätigen, die ihrer Begrenztheit nur Sinnloses tun, weil die nichts Fruchtbares zuwegebringen können.