Hans-Joachim Heyer

Gesetz der Macht

Es ist die heilige

Pflicht der Mächtigen,
Zu verbergen die Wahrheit
Unter einem Berg aus Nichtigkeiten.

Und es ist ihnen gesetzt:
1. Wen sie nicht führen können,
Den müssen sie bestechen;

2. Wen sie nicht bestechen können,
Den müssen sie vernichten;

3. Wen sie nicht vernichten können,
Den müssen sie verachten;

4. Wen sie nicht verachten können,
Den müssen sie einweihen;

5. Wen sie nicht einweihen können,
6. Dem müssen sie dienen.

Wer die Macht hat,
7. Ist bewußt und lebt in Ewigkeit.

Wer das Höhere in sich trägt,
Darf nicht nach niederem
Gesetz gerichtet werden.
So sei es:
Jedem das Seine!

(23.11.87, Änderung am 20.8.: Statt „Dem müssen sie dienen“ nun „Dem dienen sie“, statt: „Wer die Macht hat, Der kann ihr entsagen und lebt in Ewigkeit“ nun „Wer die Macht hat, der lebt in Ewigkeit.“ 17.4.2003: Zeile „Der kann ihr entsagen“ in geänderter Form wiedereingeführt: „Und ihr entsagen kann“. Die Zeile „Dem dienen sie“ wieder zurückgeändert in: „Dem müssen sie dienen“, um das Nachfolgende „kann“ zu verdeutlichen. Erst wer der Macht entsagen kann, hat genügend Distanz zu ihr, um nicht wieder in weltliche Abhängigkeits-Strukturen zurückzufallen. 31.8.2003: Änderung von 7. aufgrund der Erkenntnis, daß Bewußtsein und Macht nicht zu trennen sind. Wer bewußt ist, kann nicht auf Machtausübung verzichten. Allein die Tatsache der Bewußtheit ist schon Machtausübung.
Die Änderungen wurden aufgrund neuerer Erkenntnisse nötig).

Die Zahlen stehen für Bewußtseinsstufen: 1. die Geführten, 2. die Bestochenen, Gekauften, 3. die Querulanten und Terroristen, 4. die Harmlosen, Langweiligen, Vergessenen, Unbeachteten, 5. Die Brauchbaren, die man auf seine Seite ziehen sollte, damit sie nicht zum Gegner, zur Konkurrenz, überlaufen, Nachwuchs der Mächtigen, 6. Das konstruktive Genie, ein Übermächtiger, dessen Rat man gern befolgt, 7. Der Weltüberwinder, dessen (machtvolle) Verstrickungen mit der Welt seine Seele nicht mehr beflecken.

18.8.2001: Warum dürfen oder können die Mächtigen, die Herren der Welt, die Wahrheit nicht mit Stumpf und Stiel ausrotten, sondern dürfen sie nur verbergen? Wozu der riesige Aufwand des Überdeckens der Wahrheit mit Bergen aus Desinformation? Warum müssen sich die Herren der Welt, die doch so mächtig sind, an eine Pflicht halten und wieso ist diese Pflicht heilig? Was ist „heilig“ – und überhaupt: Gibt es diese Mächtigen wirklich?

Was hat es auf sich mit dem Führen, Bestechen, Vernichten, Verachten, Einweihen, Dienen und Entsagen? Gibt es Menschen, die man nicht vernichten kann? Was bedeutet diese Folge von Begriffen? Stimmt die Reihenfolge überhaupt? Ist mit dieser Aufzählung von Begriffen eine Hierarchie gemeint?

Ich möchte eine zweite Reihe aufmachen: Sklaven, Herdenmenschen, Krieger, Eremiten, Hirten, Kreatoren und der vollkommene, fertige Mensch; der Erlöste. Der Sklave wird mittels Befehlen (und unmittelbarer körperlicher Gewalt(androhung)) geführt. Der Herdenmensch wird mit den schwächeren Zuchtmitteln „Zuckerbrot und Peitsche“ dressiert, bis er auf Bestechung (Bezahlung) reagiert und gehorcht. In diese Kategorie gehören alle Menschen, die sich und ihre Arbeitskraft verkaufen, also auch der Söldner. Der Krieger verkauft sich nicht. Er ist kein Soldat, sondern in heutigen Tagen ein ideologisch denkender Terrorist: Er haßt das bestehende System, weil es keiner Ideologie genügen kann, und will es stürzen. Reformieren kommt ihm nicht in den Sinn. Solche Leute sind unbestechlich. Deshalb werden sie eingesperrt und/oder getötet. ** Wer die Seele des Menschen bis hierhin durchschaut und die Sinnlosigkeit roher Gewalt erkannt hat, erkennt eine gewisse Verantwortung für seine soziale Gruppe oder sein Volk. Er erkennt das Volk als Herde und damit entwickelt er sich zum Hirten, zum Führer der Herdenmenschen. Er wird von anderen Hirten in das Herrschaftswissen eingeweiht (Seht euch die Grünen Joschka Fischer und Jürgen Trittin oder den Ex-Grünen Otto Schily an. Nachdem man sie eingeweiht hatte, waren sie andere Menschen: Aus Kriegern wurden Hirten).

Doch was macht man mit denen, die über das Herrschaftswissen „von Natur aus“ verfügen? Was macht man mit denen, die man nicht mehr einweihen kann, weil sie ihre Verantwortung für das Ganze schon lange allein gefunden haben? Die Mächtigen holen sie in ihr Haus, um von ihnen zu lernen. Und mit ihrem Lernen lassen sie sich vom größeren Geist formen: Sie werden selber zu Dienern. Das Wort des Lehrers der Mächtigen hat NICHS gemein mit dem Geblöke von Schafen („Wissenschaft“). Es ist ein schöpferisches, mächtiges Wort, das Welten gebiert. Der Kreator erschafft Welten mittels Worten. Er hat die Verantwortung für das All. Und er weiß, er sollte einem würdigen Nachfolger dieselbe Möglichkeit geben, das All zu schaffen. Also verzichtet er eines Tages auf die herunterziehende Ausübung der Macht, widmet sich ganz dem Heiligen und wird zum GANZEN MENSCHEN. Das Geschehen der Welt löst in ihm keine Emotionen mehr aus, er ist ohne Welt. Er hat aller Macht entsagt. In dieser Situatuion kann er in die Welt zurückkehren und ohne seelenbefleckende Folgen seine machtvolle, schützende, aber auch strafende Hand über die Welt halten.

Zurück zum ersten Teil des Gedichtes. Die Frage nach der Pflicht der Mächtigen ist nun geklärt: Der ganze Mensch steht über den Herren der Welt und achtet auf die Einhaltung des Gesetzes, das dem Heil (heilig) der Menschheit dient. Die Wahrheit kann und darf nicht ausgerottet werden; sie darf für die Herdenmenschen nur verborgen werden, da diese sie nicht fassen können und nur böse werden würden. (Der Herdenmensch wird böse, wenn man ihn einzuweihen versucht – man probiere es aus (siehe meine Diskussionen in Foren usw.). Der Herdenmensch kann sich den Hirten nicht vorstellen, und er kann sich nicht vorstellen, daß er es sich nicht vorstellen kann. Was er sich vorstellt, ist ein Schaf an der Spitze. Und dies KANN die Herde nur in den Abgrund führen). Und nun zur Frage, ob es denn diese Mächtigen, diese Herren der Welt, wirklich gibt. Selbstverständlich gibt es sie. Den Sklaven, den Herden und den Kriegern sind sie unbekannt (Die Krieger bekämpfen nur andere Krieger, aber nie die wirklich Mächtigen – weil sie sie nicht finden können). Der Hirte weiß von den Herren der Welt, aber er kann noch nicht, was sie können. Der Hirte ist somit noch Gefangener der Ökonomie und der Wissenschaft. Das magische Tun der Mächtigen irritiert ihn, denn die Herren der Welt sind Magier: Herren selbst der physikalischen Naturgesetze; Untertan allein den Gesetzen des Geistes. – Ach ja: Ich vergaß die Eremiten! Immer vergißt man die Eremiten. Das haben sie so an sich, daß man sie stets übersieht: Es ist ihr Wesen.

Eremiten können unbrauchbare oder entlaufene Sklaven sein, die sich nicht kaufen lassen (wollen oder können): Penner am Straßenrand. Eremiten können feige Krieger sein, die sich ängstlich zurückziehen. Eremiten können müde Hirten sein, aber auch ganze Menschen. Sie alle Tun das Nichttun – weniger oder mehr.

Ich habe mich in diese Welt gesetzt und suche nach Grenzgängern, die vom Sklaven zum Schaf, vom Schaf zum Krieger, vom Krieger zum Hirten oder vom Hirten zum Magier werden wollen. Ich weihe ein in die jeweils höhere Stufe. Und selbstverständlich lasse ich mich dafür bezahlen, denn jede Leistung hat ihren Preis. (s. (Briefe11.html#0417))

Weltliche Macht und spirituelle Macht

5.3.2002: Der Lehrling weltlicher Macht kann Naheliegendes, Kleines, Konkretes verändern, nicht aber Weitentferntes, Großes, Allgemeines. Beispielsweise kann er die Kaffeetasse vor seiner Nase bewegen, nicht aber ein neues Begehren in die Seelen aller Menschen pflanzen. Das können nur große weltliche Mächtige.
Der Lehrling spiritueller Macht kann Weitentferntes, Großes, Allgemeines verändern, nicht aber Naheliegendes, Kleines, Konkretes. Beispielsweise kann er ein neues Begehren in die Seelen aller Menschen pflanzen, nicht aber die Kaffeetasse vor seiner Nase mittels magischer Kräfte bewegen.

** Kurz vor Beginn des Krieges der USA gegen Afghanistan erklärte ein russischer General, daß die Amerikaner gut daran täten, auf seinen Rat zu hören, denn 10 Jahre russisches Bombardement hätten Afghanistan nicht in die Knie zwingen können. Der Rat war folgender: (Ich zitiere sinngemäß): „Die Führungsspitze mittels Geheimdienstaktivität im Verborgenen eliminieren, da sie ideologisch (unbestechlich) ist, und die Leute in der zweiten Reihe kaufen!“ – Diese Ausage des Generals entspricht exakt Zeilen des obigen Gedichtes „Wen sie nicht bestechen können, Den müssen sie vernichten“!

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