Hans-Joachim Heyer

Ich und Ego (27)

Bereits in der Soziologie gibt es Ansätze einer Differenzierung, wonach das „Selbstbild“ eines Menschen vom „Externbild“, also dem Bild, das die Mitmenschen von einem Menschen haben, unterschieden wird. Zwischen dem Selbstbild und dem Externbild stehen die privaten Geheimnisse, die jeder Mensch hat, und die Geheimhaltung ebendieser Geheimnisse, sowie das allgemeingültige Idealbild, bestimmen das Externbild.

Jeder Mensch spiele also zwei unterschiedliche Rollen, wobei der Begriff „Rolle“ der Schauspielerei, dem Theater, entlehnt ist. Beide Rollen sind Täuschungen: Man macht sich selbst und der Gesellschaft etwas vor.

Es wird außerdem gelehrt, dass jeder Mensch zum doppelten Rollenspiel gezwungen sei, denn wer man wirklich sei, wisse man ja nicht. Es wird sogar behauptet, man sei in Wahrheit ein Niemand, und erst das Rollenspiel würde einem Menschen ein Sein, eine Identität, geben.

So weit, so schlecht. Die Soziologie lehrt, dass es echte Menschen nicht gebe, nur Schauspieler. Betrug und Selbstbetrug sind damit entschuldigt. Es gibt Leute, die viel Geld für ihre Imagepflege ausgeben. Sie arbeiten quasi rund um die Uhr für ihr Ansehen, das sie zudem mit ihrem Status verbinden. Sie wollen nicht nur eine Rolle spielen, sondern eine prestigeträchtige Rolle. Am, liebsten einen Milliardär oder einen Staatspräsidenten. Status kann man kaufen. Wer Geld hat, kauft sich in der Regel möglichst viel Status/Macht: „Mein Haus, mein Swimmingpool, mein Auto!, mein Privatjet!“

Sind wirklich alle Menschen auf „Frames“ angewiesen? (Ein Frame ist die jeweilige Bühne, auf der die Rolle gespielt wird.) Da ich Wahrheitssucher bin und ohne Frame leben wollte, musste ich die Bedingungen meines Seins genauer untersuchen. Wissenschaftler sind dazu ja nicht in der Lage, solange sie den Frame ihrer eigenen Disziplin nicht kennen und meinen, sie würden die Wahrheit erforschen. Auch moderne Philosophen, Psychologen und Theologen schweigen sich über die Frames, von denen sie bestimmt werden, aus. Es wäre erstens peinlich, zweitens verboten, offen über den Frame zu sprechen. Der moderne Frame ist der Materialismus, und ihn als Frame zu bezeichnen, haben die >Herren der Welt< verboten. Wer trotzdem darüber spricht, bekommt Punktabzug beim „Externbild“, dem gesellschaftlichen Status.

Gott ist das einzige Wesen ohne Frame. Wer an der Existenz Gottes zweifelt, sollte meine früheren Arbeiten lesen. Die Basis des Universums ist NICHT Materie, denn Materie ist Erscheinung (Bild). Die Basis ist Geist, und Geist ist alokal und atemporal. Alles ist mit allem unmittelbar verbunden. Also ist ALLES EINS. Der Weltgeist ist Gott, und nichts ist außerhalb von ihm. Also ist Gott das einzige (lebendige, intelligente) Wesen ohne Frame. Ich schreibe dies, obwohl ich weiß, dass Materialisten so gut wie keine Chance haben, das zu verstehen. Ich habe das empirisch getestet.

Nachdem ich herausgefunden hatte, dass auch mich ein Frame bestimmt – meine Seele hat eine Hülle, die vom Horizont meines Geistes bestimmt ist – suchte ich nach einer Möglichkeit, meinen Frame zu erweitern. Ich versuchte dies und das, aber wirklich erfolgreich wurde ich mit diesem Ansinnen erst, als ich Gott im Zentrum meiner Seele entdeckt hatte. Also da, wo Materialisten ihre primitiven Instinkte und Triebe verorten, verorte ich den HErrn höchstselbst. Es war die Freude GOttes, die ich vernahm, als ich mich über diese Entdeckung freute.

Wo Siegmund Freud als Lebensenergiequelle den Sexualtrieb (bei den Materialisten) „entdeckte“, entdeckte ich als Quelle meines Lebens den multidimensionalen Gott. (Über Gottes erstgeborenen Sohn, den HErrn Jesus Christus, schreibe ich an gesonderter Stelle.) Aber nicht ich entdeckte den HErrn, sondern ER erweckte mich. Aber auch darüber ein anderes mal.

Um seinen Frame zu erweitern, muss man ein Idealbild eines Höheren Menschen haben, welches man in seiner Seele heranwachsen lässt. Den >Herren der Welt< ist diese Erkenntnis ein Gräuel, denn sie verlieren Sklaven, wenn die Menschheit davon erfährt. Deshalb werden im Fernsehen ausschließlich Vorbilder mit winzigen Frames gezeigt, zB unsere Politikerdarsteller und andere Fernsehstars. Die Menschen sollen nicht erfahren, was Menschsein sein KANN. Entsprechend werden die Schulbücher geschrieben.

Wir können den Menschen, der wir sein wollen, im Bösen UND im Guten, in uns selbst erschaffen und großziehen. Wir können uns Richtung Cäsar, Napoleon, Stalin oder einem Zbigniew Brzezinski* (diesem selbsternannten globalen Schachspieler) erziehen oder Richtung Jesus Christus, den Erstgeborenen Menschensohn und Gott selbst. Wir können dem Abschaum der Gesellschaft nacheifern oder zum Nährboden einer gesunden Gesellschaft werden.

Was passiert mit dem Frame, der einen selbst bestimmt, wenn man Raum und Zeit transzendiert hat? Das Wort „transzendieren“ bedeutet „durchscheinend machen“. Raum und Zeit sind noch da, aber man sieht durch sie hindurch und sieht dahinter das EWIGE. Man schaut hinter die Theaterbühne und hinter die Rollenspiele und hinter die Ichs und Egos. Ich kann nur von mir selber Auskunft geben. Ich kann michbestimmende Frames nicht auflösen, aber ich kann neue Frames erfinden, ernähren und zum Wachstum bringen. Ich kann geistige Kinder zeugen. Aber es tut nicht gut. Gesund ist für den Menschen einzig, Jesus Christus nachzufolgen. Die Bibel liefert uns den einzig mir bekannten wirklich förderlichen und bereits existierenden Frame, der bereits von vielen anderen Menschen (echten Christen) mitgetragen wird. Alles Andere ist dämonisch.

* Ich habe diesen Politikberater als Stellvertreter eines der mir namentlich unbekannten >Herren der Welt< gewählt“, da jede seiner Buchzeilen, die er geschrieben hat, für geschätzte 1000 Morde steht. Seine Empfehlungen für das große globale Schachspiel lesen sich als intelligente Analysen geostrategischer Positionen; das Ziel des Schachspieles, die Eroberung der Weltmacht, ist allerdings simpel. Das begreift jeder: „Ich will die Welt beherrschen!“ Interessanterweise stehen die Mittel, die der vermutliche „Herr der Welt“ empfiehlt, einem jeden lebensfähigen Utopia entgegen. Die Völker der Welt werden zum Höllenleben erzogen, um einen utopischen Himmel zu bauen. Bisher haben mir die Herren noch nicht zeigen können, dass man mit zum Höllenleben erzogenen Menschen eine lebenswerte Welt bauen kann. Solange sie glauben, der Zweck heilige die Mittel, schenke ich diesen Herren jedenfalls kein Vertrauen. Der Frame, denn sie definiert haben, ist so schrecklich, dass die Herren sehrwohl wissen, das es „besser“ ist, ihn geheimzuhalten. Das Böse arbeitet im Finstern.