Hans-Joachim Heyer

Klaus Schwab: Der große Umbruch. Buchbesprechung, Teil 1 (3)

Auf Seite 27 in Abb. 1 „Global Interconnections Map“ finden wir eine Graphik, die negative Interdependenzen (Abhängigkeiten, Zusammenhänge) anzeigt. Die Karte zeigt zwei Dutzend Punkte wie „Scheitern des Klimaschutzes, Wetterextreme, Cyberangriffe, Staatszerfall, Arbeitslosigkeit, Versagen der globalen Ordnungspolitik, Verlust der Artenvielfalt, unfreiwillige Migration, Terroranschläge, ungünstige technologische Fortschritte, Wasserkrisen usw usw. an. Diese Punkte sind frei auf der Seite verteilt und mit jeweils jedem anderen Punkt mit einer Linie verbunden, sodass der Eindruck eines Netzwerkes entsteht, ähnlich einem neuronalen Netzwerk oder den Filamenten aus Milliarden Galaxien des Universums.
Interessant an dieser Graphik ist, dass ausschließlich negative Zusammenhänge dargestellt werden, als ob das Positive keine Auswirkungen auf die gegenseitigen Beeinflussungen der Punkte hätte.
Aber ich nehme an, das POSITIVE hat er weggelassen, weil das die gegebene Welt ist, und das dargestellte Netzwerk soll ein zivilisatorisches weltschädigendes Spinnennetz sein.
In dieses Szenario hinein konstruiert Schwab seine Ideologie seiner „Welt als Vorstellung“ (Schopenhauer) hinein. Zwar sagt er, dass dieses Netz der unendlichen Abhängigkeiten keine Berechenbarkeit zulasse – es komme stets anders, als man erwarte (!), aber die „Neue Weltordnung“ werde vom Menschen in diese unberechenbare, unplanbare Welt hineingeplant. Ich bin gespannt, wie er das machen will. (Ich bin mit meiner Lektüre erst auf Seite 36.)
An dieser Stelle meiner Lektüre gibt es bereits einen wesentlichen Zusammenhang seines Buches und meines gestrigen Aufsatzes „Gesunder Menschenverstand“, in dem ich schrieb:
„Materialistische Querdenker agieren denkerisch und im Handeln auf der materiellen Ebene, also auf der stets kriegerisch aufgewühlten Oberfläche, dort, wo die weltlich Mächtigen sich aufhalten und auskennen und ihre Reichen, Politiker, Juristen, Kleriker, Polizisten und Soldaten befehligen.
WAS aber passiert, wenn man mit seinem Bewusstsein nach Jesu Vorbild in die Tiefe des Volumens gelangt und dort für Materialisten unsichtbare, unvorstellbare Dimensionen vorfinden und benutzen lernt?“
… Er hatte die Zeitlosigkeit des Bewusstseins (der Seele, die sich ihrer selbst bewusst (bekannt) wurde) und damit die Ewigkeit der selbstbewussten Seele erkannt, und damit hatte er erkannt, dass er mit der Änderung seiner tiefsten Überzeugungen (die er nicht mehr imstande war, zu bezweifeln) in den Weltgeist (das Kugelvolumen) eingedrungen war, sodass seine Gedanken Auswirkungen auf alle Welt zu allen Zeiten hatte. Er konnte die geistige BASIS des raumzeitlichen Rahmens der materiellen Welt und damit die Welt als Ganze ändern: „aber nicht wie ich will, sondern wie du, Vater, willst!“.
… Alle von den Mächtigen geförderten Philosophien propagieren das „hilflose Geworfensein in die Welt und den suizidalen Existenzialismus moderner Philosophen. Ebenso alle modernen „wissenschaftlichen Theorien“ wie die Evolutionstheorie und allen angeschlossenen Theorien).“
Schwab nennt dieses „hilflose Geworfensein in die Welt“ die Unberechenbarkeit der Welt aufgrund ihrer unendlich vielen gegenseitigen Beeinflussungen, die wir mit unserem Verstand nicht verstehen, nicht simulieren, können. Und ich glaube NICHT, dass Schwab oder sein Kollege Malleret angesichts dieses Netzwerkes „ins Volumen der Kugel“ zurücktreten können, um von dort aus (aus dem zeitlosen Bewusstsein) positiv auf das gesamte Netz einzuwirken, (aber nicht, wie die Beiden wollen, sondern wie Gott will).
Ich könnte dem Autorenteam mit diesem ersten Teil der Buchbesprechung Unrecht tun, denn ich habe ja kaum etwas gelesen, aber es reizt mich, JETZT schon ein Urteil zu fällen und in weiterer Lektüre festzustellen, ob ich recht hatte oder nicht.
Am meisten interessiert mich, wie er die Frage beantwortet, wie seine „Welt als Vorstellung“ (die Welt nach der Neuordnung nach dem Great Reset), die er ins „Chaos der Welt“ hineinkonstruiert, alle die unendlichen Unwägbarkeiten unter Kontrolle bringen will.