Hans-Joachim Heyer

Kommunikation zwecks Problemlösung (17)

Meine traurige Erfahrung der letzten Jahre ist, dass es diese „klare Kommunikation“ zwecks Problemlösung nur sehr, sehr selten gibt. Die meisten Menschen sind nicht imstande, aufgrund verbaler Informationen oder gelesener Texte ihr Weltmodell zu ändern. So hatte ich „zufälligerweise“ gestern ein Gespräch mit einem Menschen, der selber den Satz „Geschichte wird von den Siegern geschrieben!“ sagte, aber trotzdem der Meinung war, sein Geschichtsbild (, das der offiziellen Schullehre gleichkommt,) entspreche der Realität. Er hatte die beiden Videos, die ich am 13. Mai hier verlinkt habe, gesehen, ihnen sogar zugestimmt, aber er konnte trotzdem nicht sein eigenes Denkmodell umstellen. Am Ende blieb er in seiner alten Denke.
Gestern sah ich ein Interview von Roger Liebi, der sagte, er habe in der Schule seine Position während einer Diskussion mit dem Lehrer argumentativ durchsetzen können, musste dann aber die Erfahrung machen, dass der Lehrer danach wieder in seine alte Denke zurückgefallen war, als habe Liebis Überzeugungsleistung nie stattgefunden.
Ich selber habe vor einigen Tagen von meinem Erlebnis mit einem Philosophieprofessor berichtet, der während einer Diskussion meinem Referat, das seine Lehre widerlegte, aufgrund meiner Argumente zustimmte und damit stillschweigend seine eigene Lehre als widerlegt anerkannte, kurze Zeit später wieder hundertprozentig seine alte, eigentlich widerlegte Lehre aufnahm, als habe mein Referat nie stattgefunden.
NICHT Argumente, nicht Kommunikation, führen zu Paradigmenwechseln, sondern Führungswechsel. Die Leute laufen wie Schafe ihrem Hirten hinterher, und wenn der Hirte seine Meinung ändert oder ein neuer Hirte die Herde übernimmt, ändert auch die Herde binnen kurzer Zeit ihre Meinung. Noch im Februar „kommunizierten“ die Leitmedien, dass der Shutdown der Wirtschaft inclusive des Maskentragens und Grenzschließungen nichts ausrichten würden, zumal der Coronavirus nicht besonders gefährlich sei. Wer das Gegenteil sage, sei ein verrückter rechtsradikaler Verschwörungstheoretiker. Die Masse folgte. Heute sagen die „Hirten“ das Gegenteil, und die Masse folgt nun willig den entgegengesetzten Vorgaben – siehe meinen heutigen Betrag.
Nein, Kommunikation auf Augenhöhe ist zu schwach. Der Höherrangige setzt seine Position durch! Jesus wusste das und sagte: „Die Letzten werden die Ersten sein!“ Dieser Spruch hat jedoch keine Gültigkeit innerhalb des Materialismusses (der Welt des „Fleisches“, der Erscheinungswelt), sondern ausschließlich beim Übergang vom Materialismus in das Reich Gottes.