INHALT:
Gibt es Magie?
Wie und warum funktioniert Magie?
Warum das Wirken der Magier unsichtbar ist.
Erschaffung von Dämonen
Macht und Ohnmacht des Magiers
21.5.2000: Auflösung allen Wissens
Mana oder Me
23.5.2000: Mein Mythos (übertragen auf neue Seite „Mein Mythos“)
16.6.2000: Wozu Magie?
Gibt es eine reale objektive Welt jenseits unserer subjektiven kognitiven Welten?
Gibt es Magie?
In jenen Zeiten, die man heute als die „nichtaufgeklärten“ bezeichnet, wäre es sicher nicht nötig gewesen, diese Frage zu stellen oder nach einer Antwort zu suchen. Gleichwie heute die Naturwissenschaften evident sind, war es in früheren Zeiten die Magie. Die Magie gibt es seit Menschengedenken. Und erst seit den Zeiten der geistverdunkelnden, scheinerhellenden „Aufklärung“ vor 300 Jahren hat sich die unsinnige Behauptung in den Köpfen der Menschen ausgebreitet, die Menschheit habe ein paar tausend Jahre lang Sachen gemacht, die nie funktioniert hätten! Ich habe mir nie eine größere Torheit vorstellen können, als diese maßlose Hybris und blinde Ignoranz der Heutigen gegenüber der Intelligenz und Weisheit unserer Vorfahren! Peter Sloterdijk nannte diesen blinden Geist der Moderne das „aufgeklärte falsche Bewußtsein“ (in „Kritik der zynischen Vernunft“, Klappentext). Selbstverständlich gibt es Magie, nur haben die „Modernen“ sie in ihre unbewußten Träume verbannt, in der Hoffnung, sie dort dauerhaft entsorgt zu haben. Aber sie irren, wie immer. Die Magie lebt und ist frisch und jung wie dazumal; nur wird sie nur noch von einem kleinen Kreise Eingeweihter ausgeübt, und der tut alles, um sie in der Öffentlichkeit zu diskreditieren, damit dieser Kreis auch klein bleibt.
Wie und warum funktioniert die Magie?
Die Magie beginnt für den Magier zu funktionieren, wenn er es schafft, in seinem Geist einen Ort herzustellen, in welchem nicht Zufall + Notwendigkeit existieren, sondern der Wille. Das bedeutet: Der Geist der Naturwissenschaft hat den ursprünglichen Willen in der Natur (da draußen und des Menschen) gespalten in Notwendigkeit (Naturgesetze, Formeln, Determination, Kausalität) + den Zufall. Jede naturwissenschaftliche Erklärung tötet einen Willen, d.h. löst ihn auf in einen mechanischen Vorgang. So funktioniert nun mal das wissenschaftliche ERKLÄREN!
Wer zumindest in einer Nische seines Geistes diese Selbstmechanisierung stoppen und in eine Wiederbelebung seines wahren Willens umkehren kann, betreibt eine Wiederverzauberung seiner selbst und der Welt. Du erlebt dies, indem du plötzlich merkt, daß irgendwie alles „für dich“ geschieht; alles hört auf, mechanisch zu sein, sondern erfüllt einen Willen, alles bekommt plötzlich einen Sinn! Und vor allem: Es gibt keinen Zufall mehr! Jeder Mensch, den du dann triffst, hat dir Wesentliches zu sagen, ja sogar die leblosen Dinge beginnen für dich in verständlicher Symbolsprache zu reden. Wenn du in diesem Bewußtseinszustand Karten legst, offenbaren sie dir alles, was du wissen willst. Du braucht bloß ein Legesystem zu erfinden, das den Karten das Sprechen erlaubt. Dann kannst du als Adept der Magie im Buch der Akasha lesen, was du aus deinem Kosmos erfahren willst, und immer ist wahr, was du erfährst!
Das ist leichter geschrieben, als getan. Nötig ist eine Einweihung von einem Meister, denn allein schafft man es niemals, die blinden Flecken im eigenen Geist zu orten und dem Licht der Bewußtheit zuzuführen. Wer sich ernsthaft auf die Schule für Lebenskunst einläßt, wird am Ende seiner Bekanntschaft mit ihr feststellen, daß er sowas wie einem Meister begegnet sein muß, denn wie sonst sollte es geschehen sein, daß aus Blindheit Licht geworden ist? Wer der ominöse Meister, der uns beisteht, ist, wissen wir oft nicht einmal, selbst wenn er vor uns stünde, aber daß es ihn geben muß, ist gewiß. Wenn du dein Ego wahrhaft überwunden (nicht unterdrückt) hast, wirst du feststellen, daß nicht mehr „du“ denkst und handelst, sondern ein höherer Geist, den du Meister, Schutzengel oder Höheres Selbst nennen kannst. Dieser Meister, das bist nicht du. Und dieser Meister ist es, der dich eingeweiht hat und weiterhin einweihen wird. Auch diese Texte sind auf solch meisterhafte Weise entstanden: Ich, der Autor, weiß letzlich nicht, woher meine Gedanken und Ideen kommen…
Warum das Wirken der Magier unsichtbar ist
Der Nichtmagier lebt in einer scheinbar objektiven kausal determinierten Welt: Alles, was geschieht, hat darin eine materielle Ursache. Wie beim Billardspiel: Eine Kugel rollt, weil sie von einer anderen angestoßen wurde, und diese wiederum von einer anderen Kugel – bis zurück zum Urknall. Der Nichtmagier lebt auf diesem Zeitpfeil. Nicht aber der Magier. Er lebt in der ewigen Gegenwart. Wenn er etwas in einem magischen Akt verändert, geschieht dies mittels seines Willens – unverursacht, ohne kausale determinierte Ableitung, ohne Erklärung, und es verändert das gesamte Sein. Da die Vergangenheit nicht existiert, sondern bloß eine kausale Rückrechnung aus der Allgegenwart ist, verändert sich mit dem magischen Akt auch die gesamte Vergangenheit, sodaß die magische Tat wiederum als kausale Folge dieser neuen Vergangenheit erscheint. Der in diesem neuen Zeitpfeil lebende Nichtmagier kann die Veränderung nicht bemerken. Für ihn bleibt alles kausal erklärbar. Immer findet er eine „natürliche“ Ursache für einen in Wahrheit magischen Akt. Die irrationalen Brüche in der rationalen Erscheinungswelt verschwinden aus seiner Sicht. Da die Veränderung (der „Bruch“ in der Kausalkette) im Geistigen ansetzt, ist nicht gewiß, selbst dem Magier nicht, wo und wie sie sich materiell in der Welt niederschlägt. Gewiß ist ausschließlich, daß ich als Magier mich verändere, und daß diese Veränderung sich irgendwie in der materiellen Welt niederschlägt: Plötzlich geschieht etwas Überraschendes, und ich merke: Aha! So also spiegelt die Welt nun den veränderten Geist wider!
Erschaffung von Dämonen
„Magier“ sollte sich nur nennen dürfen, wer sich auf die Kunst der Erschaffung und Auflösung von Dämonen versteht. Jeder Mensch hat schon Dämonen erschaffen; das ist wahrlich kein Kunststück; es kommt darauf an, dies bewußt, also gezielt und kontrolliert zu tun und eine Wahrnehmung für dieses Tun und dessen Folgen zu gewinnen. Der erste Schritt auf diesem zugegebenermaßen gefährlichen Wege ist eine Veränderung der Sprache. Sachverhalte bleiben (vorerst) unberührt. Wir lernen über Sachverhalte anders zu sprechen. Was Psychologen „Komplexe“ nennen, nennen wir „Dämonen“. Als ich früher Vermessung studierte, erschuf ich einen Dämon namens „Vermessungsingenieur“; als ich Schach lernte, schuf ich in meinem Geist den Dämon „Schachspieler“. Auf gleiche Weise schuf ich die Dämonen namens „Radrennfahrer“, „Dichter“, „Autor“, „Sohn“, „Bruder“, „Freund“, „Philosoph“ usw. Aber auch mein eigenes ICH ist ein Dämon. Er ist ja nicht identisch mit meinem wahren Sein! Mein ICH ist ja nur das bißchen, was ich von mir weiß, bzw. was ich mir von mir vorstelle. Also ist auch mein ICH ein Kunstprodukt, ein Dämon in meinem Geist. Mein wahres Ich – ich nenne es Höheres Selbst oder „Meister“ (s.o.) – ist mir völlig unbekannt. Weitere Dämonen sind meine Gefühle wie Haß, Liebe, Angst usw. Sie reagieren als kleine Persönlichkeiten in bestimmten Situationen.
Jeder dieser Dämonen in meinem Geist hat ein gewisses Autonomiebestreben – eine Art Selbsterhaltungstrieb. Jeder Dämon will über das ICH herrschen, sodaß ich fühle und weiß: Ich bin Schachspieler, ich bin Vermessungsingenieur, ich bin Magier! (Während der Brot-Arbeit war der „Vermessungsingenieur“ unschlagbar!) Hier ist Unterscheidungskraft vonnöten: Wer Magier werden will, schafft sich einen Dämon namens „Magier“. Dieser Dämon kann jedoch nicht zaubern, da dessen geistigen Kräfte zu gering sind. Willst du ein wirklich zauberkräftiger Magier werden, mußt du deinen Zauberdämon mit einer höheren Dimension ausstatten, und das geht nur, indem du deine Identifikation mit deinem Ich transzendierst (durchschaust), Raum und Zeit auflöst (genaugenommen: in deinen Geist reintegrierst) und deine Ewige Seele wiederentdeckst. (Vor der Aufgabe des Ichs – Bedingung der Wiederentdeckung der Seele – schrecken die meisten Menschen panikartig zurück, da sie dies als Sterben erleben.) Damit wandelt sich der Zaubererdämon zum echten Magier und erhält die Fähigkeit, sich selbst zu erfinden und die Welt zu verwandeln. Hast du es geschafft, all deine übrigen Dämonen zu beherrschen, ist das übergeordnete Wesen (Magier, Engel) in die Existenz getreten. Du bist aufgrund der Identifikation mit diesem Unsichtbaren unsichtbar geworden, ein Zustand, vor dem der Unreife panische Angst bekäme, nicht aber der Magier, dessen Schattenleib allein noch sichtbar unter den Sterblichen weilt.
Entdeckt habe ich meine magischen Fähigkeiten bei ganz simplen Gelegenheiten, die auch du, lieber Leser, schon tausendfach erlebt hast. Aber wir sind ja alle so programmiert, uns bei bestimmten Erlebnissen NICHTS zu denken! Wir werden ja alle von großen Magiern zu Zombies manipuliert. Auch mit mir hat man das versucht; aber ich hatte einen guten Schutzengel. Zurück zum besagten Erlebnis: Während eines Spaziergangs grübelte ich gerade über die Supraleitfähigkeit bei Tieftemperaturen nach. Plötzlich hatte ich eine Idee: „Bei Supraleitfähigkeit wird aus Zeit eine Raumqualität!“ Während ich diese Idee hatte, ging ich zufällig gerade an einem dicken Stein vorbei. Tage später passierte ich wieder diesen Stein und ich erinnerte mich sofort an mein Erlebnis mit der Supraleitfähigkeit. Heute ist es so, daß in meinem subjektiven Universum meine Gedanken an die Supraleitfähigkeit an diesem Stein haften. Ich fand damals heraus, daß man Gedanken an Gegenstände dranhängen kann wie Wäsche an eine Leine. Fasziniert von dieser Entdeckung machte ich dann größere Experimente, bis ich mich schließlich entschloß, nicht nur Gedanken irgendwo festzukleben, sondern ganze autonome Gedankenkomplexe, die ein eigenständiges Leben haben sollten. Damit mich diese Gedanken jedoch nicht ständig verfolgten, wollte ich sie sicherheitshalber an einen festen Ort binden. Ich suchte mir einen schönen Baum im Wald und entschied, daß darin ein Baumgeist wohne, der mir alle Fragen, die ich ihm in dessen Nähe stellen würde, beantworten müsse. Die Sache funktionierte fabelhaft; ich konnte es kaum fassen! Jedes Mal, wenn ich an diesem Baum vorbeikam, mußte ich an diesen Dämon denken und an meinen Wunsch, er soll meine Fragen beantworten! Also stellte ich Fragen. Und bei späteren Treffen fielen mir die Antworten ein. Eine tolle Sache! Ich konnte alle Geheimnisse der Welt erfahren! Und ich erfuhr viele Geheimnisse der Welt. Selbstverständlich wollte ich auch das Geheimnis des Dämons erfahren, und ich wurde eingeweiht.
Trotz dieses Erfolges wurde mir die Sache von Mal zu Mal unheimlicher: Der Dämon drohte mein Ich zu kontrollieren und zunehmend zu terrorisieren: Er wollte partout nicht im Baum bleiben, sondern in meinen Kopf hineinkommen. Das wollte ich ihm jedoch nicht gestatten! Ein Kampf entbrannte! Andere Leute wären jetzt schizophren geworden!!! Ich aber habe gemerkt, daß mein Kampf ihn stärker machte. Also hörte ich auf zu kämpfen und schließlich gelang es mir, den Dämon mit dem geistigen Werkzeug der Gleichgültigkeit fast aufzulösen. Heute ist er so schwach, daß er nur noch als vage Erinnerung an ein gefährliches Spiel in meinen Gehirnwindungen herumspukt. Was er durchaus darf. Denn er dient mir selbstlos. Er hat sich zum Experten für Besessenheiten entwickelt, und immer, wenn mir ein besessener Mensch über den Weg läuft, meldet er sich und sagt: „Ein Besessener!“
Ein Besessener ist ein Mensch, der von einer Ideologie oder sonstigen Zwangsvorstellung beherrscht wird. Ich bin von meinen Dämonen nicht mehr besessen; ich besitze sie – einschließlich des Dämons namens „ich“. Aber wenn ein Mensch sagt: „Ich würde liebend gern bis Mittags schlafen, aber ich muß um 7 aufstehen und zur Arbeit gehen!“ dann ist er besessen. Er steht nicht hinter der Pflicht. Die Pflicht entsteht aus einem abgelehnten, aber dennoch geglaubten Glauben an die Welt da draußen, der man sich unterordnen muß. Die Welt beherrscht diesen Menschen, der lieber länger schlafen würde. Genauer: nicht „die Welt“, sondern „seine Vorstellung von der Welt“! Diese Weltdämonen sind die verbreitetsten. Fast jeder Mensch wird von so einem Geist beherrscht. Unsere Politiker, besser: die Herren der Welt, verstehen sich auf Erschaffung solcher Dämonen in den Seelen ihrer Untertanen.
Ein echter Magier würde sich nicht dauerhaft mit dem Dilemma abfinden, früh aufzustehen, wenn er länger schlafen möchte. Er würde erkennen, daß hier etwas an seinem Mythos nicht stimmt, daß er sich hier zu einer Entscheidung durchringen muß, zu der er mit Haut und Haar stehen kann mit der Folge, daß er dann entweder zum fröhlichen Frühaufsteher oder zum gewissensreinen Langschläfer wird.
Frage ich mich unter dem Gesichtspunkt der Dämonologie, wer ich denn sei, antworte ich, daß ich eine große Familie bin, die aus vielen Dämonen besteht. Einer dieser Geister hat die Oberherrschaft und die Aufgabe, den Familienmitgliedern ihre Aufgaben zuzuweisen. Der Haßdämon soll sich nur melden, wenn ich jemanden treffe, der mir Schaden zufügen will. Ich hasse dann nicht die Person, aber ich weiß, sie will mir schaden. Der Liebesdämon meldet sich, wenn jemand auf meiner Wellenlänge ist. Der Große-Meister-Dämon (meine Vorstellung vom unvorstellbaren Meister) weiht mich in die Philosophie ein (und hat die Herrschaft über die andern Dämonen); der Wissenschaftsdämon in die Wissenschaft usw. Aber wer ist nun dieses ICH, das sich am liebsten mit dem „großen Meister“ identifiziert und dem all die andern Dämonen in Harmonie dienen sollen? Sollen alle dem ICH-Dämon dienen? Das könnte ich haben, aber dann wäre ich kein Magier. Also lasse ich alle – einschließlich des ICH – dem unsichtbaren, unfühlbaren Höheren Selbst, dem wahren Meister, dienen. Dann wird das „es geschieht“ initiiert, welches dann ein neues ICH (samt Körper) projiziert in einer wiederverzauberten Welt.
Warnung: Wer nicht ganz genau weiß, was er tut und was ihn erwartet, sollte auf diesem Gebiet unbedingt keine Experimente machen: In der REGEL ist es so, daß man die Geister, die man schuf, nicht mehr los wird, und daß sie den Versucher in den Wahnsinn treiben. Nur völlig ausgeglichene Persönlichkeiten, deren Geist wie ein ruhiger See ist, dürfen solche Experimente wagen, ohne Schaden erleiden zu müssen. Ich kenne inzwischen ein ganzes Dutzend Menschen, die hier experimentierten und gescheitert sind. Ich veröffentliche diese Sachen auch nur, weil so viele Menschen echten Magiern chancenlos in die Falle gehen und zu deren Zombies werden, ohne daß sie es merken. Wer hier weiteren Rat sucht, kann sich vertraulich an die „Schule für Lebenskunst“ wenden.
Macht und Ohnmacht des Magiers
oder: „Wer die Macht hat, der soll ihr entsagen!“ (Jesus im Thomasevangelium)
Ich bin zwar davon überzeugt, daß die gesamte Außenwelt eine kognitive Konstruktion meines Geistes ist, aber ich erkenne an, daß ich nicht alles selbst steuere: Ein Fernsehmonitor projiziert ebenfalls ALLE Pixel, steuert die Projektion jedoch in keinem Fall. Bei mir ist das etwas anders: Einen Teil steuere ich – das bin dann ich – einen anderen Teil meiner kognitiven Welt kann ich nicht steuern: das sind dann zB andere Menschen. Wo sie einen eigenen Willen haben oder reine zwangsverpflichtete, mechanische Funktionäre sind, stehen sie meinem Willen entgegen und engen meine Steuerungsmöglichkeiten noch weiter ein. Nun kommt den Magiern die Wissenschaft/Technik zu Hilfe: Sie bringt auch die willensgesteuerten Menschen unter den Einfluß der reduzierenden, rationalen Vernunft, die ja schon die mechanischen Funktionäre leitet. Nun haben alle Menschen ihren Willen zugunsten einer mechanistischen Funktionalität verloren, bis auf eine elitäre Ausnahme: die Herren der Welt. Ihr Wille, bzw. der Wille der Magier, und mein Wille (so ich denn genügend davon habe) findet immer weniger Widerstand im Willen Anderer, also auf der Ebene des Weltanschaulichen, des Geistigen, Seelischen, wo 99 % aller Menschen unbewußt, blind, sind. Umso mehr Widerstand findet der Wille der Magier allerdings dort, wo der funktionale Glaube der Leute sehr stark ist: zB beim Glauben ans Geld, an Eigentum und an Pflichten! Deshalb müssen selbst große Magier beim Bäcker ihre Brötchen bar bezahlen. Und aus demselben Grund muß jeder, der von mir die Kunst der Magie lernen will, mich bezahlen! Denn was Geld anlangt, „funktioniert“ die Magie nun mal nicht, da muß ich genauso egoistisch sein, wie diejenigen, die Geld haben.
Je erfolgreicher also die magiefeindliche Gesellschaft ist, je rationalisierter ihre Handlungen sind, desto weniger wird der Magier vom Willen anderer Menschen gestört, aber desto ärger muß er sich mit ihrem funktionalen Glauben herumschlagen. Da die Magie nicht direkt, sondern immer nur indirekt über das sogenannte „es geschieht“ funktioniert, materialisieren sich nicht seine konkreten Wünsche, sondern seine geistige Gesamtstruktur legt sich (mehr oder weniger) prägend über die gesamte Welt und ruft hie und da konkrete Entwicklungen hervor, die er dann selber nur erstaunt zur Kenntnis nehmen kann. Die tragende Umgebung des deterministisch Verfestigten wird mittels Magie erzeugt; und dadurch werden mittels Magie indirekt die Wege des rationalen Verstandes vorgebahnt. Das ist ein Wunder, das ich kaum begreife, aber doch erlebe: die Wiederverzauberung der Welt. So schafft es die Magie, Weltreiche zu stürzen oder aufzubauen, aber sie schafft es nicht, auch nur eine Mark dafür zu bekommen.
Als mir dies alles klar wurde, entschloß ich mich, den „mittleren Weg“ zu gehen, eine Brücke zu bauen zwischen der normalen Welt und der Welt der Magier: mich am Erhalt und der Entwicklung der Welt zu beteiligen – und als Beweis dafür mich als Magier bezahlen zu lassen.
Auflösung allen Wissens
In letzter Zeit wurde für mich der Gedanke, daß ich über die Herkunft meiner Gedanken nichts weiß, immer bedeutender. Mir wurde in aller Betroffenheit klar, daß ich nichts, aber auch garnichts unter Kontrolle habe. Ich bin nicht Herr über mein Bewußtsein, meine Gedanken, meine Gefühle, meine Aufmerksamkeit, meine Illusionen, mein Wissen, meine Interessen, meine Fähigkeiten, meine Fehler, mein Ich. All dies kommt „mir“ zu aus unbekannter Quelle. Ganz deutlich wurde mir dieser Zustand vor Augen geführt, als ich für einen Bekannten die Karten legte. Die Karten lagen auf dem Tisch; mir war alles glasklar! Aber der Bekannte konnte aus ihnen garnichts herausinterpretieren. Mir fiel die Frage ein: Warum sehe ich die Bedeutung und der Bekannte nicht? Was habe ich getan, damit ich sie sehe? Gut, ich habe ein System; ich habe Übung. Aber wieso ist es mir eingefallen? Und Übung habe ich doch nur, weil ich früher schon Erfolg mit dem Kartenlegen hatte – Deutungen sah – und diesen Erfolg wiederholen wollte. Warum geschah all dies nicht mit jenem Bekannten? Warum hielt er nichts vom Kartenlegen und konnte es auch nicht?
Letztens spielte ich mit einem Freund Reversi. Er sagte, er sähe für mich einen Zug, mit dem ich sofort das Spiel gewinnen würde. Ich sah diesen Zug nicht. Ich konnte mich auf den Kopf stellen: ich sah ihn nicht! – Warum sah er ihn und ich nicht? Mir wurde wieder einmal deutlich, daß ich mein „Sehen“ nicht erzwingen kann. Die Einsicht kommt oder sie kommt nicht und ich bin dieser potentiellen Quelle vollkommen ausgeliefert.
Wieso wurde mir klar, daß alles Wissen keinerlei Fundamente hat und sich auflöst, wenn man nur tief genug bohrt? Warum weiß ich das und Person x nicht? Ich weiß nicht, warum und woher ich das weiß! Also werde ich aus unbekannter Quelle eingeweiht.
Mir ist nun klar geworden, daß ich nur deshalb so und nicht anders eingeweiht werde, weil ich meiner Einweihung keinen Widerstand leiste. Person x hat eine feste EGO-Struktur und kann deshalb seine Fremdbestimmung nicht bemerken. Aber Widerstand leisten kann auch er nicht gegenüber dessen Einweihung; nur daß diese am Leitfaden seiner EGO-Struktur geschieht. Der Unterschied zwischen x und mir liegt nicht im Widerstand, bzw. Nichtwiderstand, sondern allein in der Art der geistigen Struktur. Ich „erkannte“ das Körperliche als Illusion und verlegte meine Aufmerksamkeit in das Seelische, das den Körper als „Selbstanschauung“ projiziert. Aufgrund dieser Theorie änderten sich meine geistigen Strukturen insofern, daß Körperliches nicht mehr als Ursache von irgend etwas aufgefaßt werden kann, sondern ausschließlich als Folge. Meine Wahrnehmung hat sich an meine Theorie von mir und Welt angepaßt. So mußte es kommen, daß ich nicht mehr Quellen bzw. Ursachen im materiellen Bereich (in der Erscheinungswelt) suche – und auch nicht finde. Mein Mythos hat sich realisiert! Und mein Mythos war und ist, daß ich von einem Meister eingeweiht werde, der selbst Produkt meines Mythos ist. So befinde ich mich in einem selbsterschaffenden (autopoietischen) System: Ich erfinde einen Mythos, welcher wiederum mich projiziert! Die Auflösung meines Wissens beweist mir also, daß meine Magie funktioniert!
Mein Philosophieren hat seine Aufgabe erfüllt. Ich bin zur praktizierten Philosophie gelangt, und diese nenne ich „Magie“. Nun gilt es, mein Wissen um die Selbstorganisation meines Geistes gezielter anzuwenden, indem ich meinen Mythos bewußt systematisch verfeinere, auch wenn ich nicht wissen kann, wo meine Gedanken und Ideen herkommen. Der Unbekannte erschafft mich selbst.
Wozu Magie?
16.6.2000: Leser: „Ich sehe in unserem westlichen System keinen Grund, das magische System anzunehmen. Nenne mir einen.“
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Nun möchte ich doch noch versuchen, mit wenigen Worten einen Grund zu nennen, das magische System anzunehmen. Ich möchte es mal so sagen: Das Alltags- und naturwissenschaftliche Denken baut auf dem Glauben auf: „Ich glaube, was ich sehe“. Diesem Glaubenssatz entspringt alle wissenschaftliche Methodik. Das möchte ich hier nicht weiter ausführen, denn ich will ja mit wenigen Worten auskommen. Da alles Gesehene das Produkt einer bestimmten geistigen Struktur der Seele ist (eines bestimmten Interpretationsmechanismusses in uns) bewirkt der o.g. Glaubenssatz, daß die betreffende geistige Seelenstruktur verhärtet. Die Seele entwickelt sich nicht weiter. Der Fehler schleicht sich also ein, wenn man die Welt vor unseren Augen für „objektiv“ erachtet. Wenn die Welt so da ist, wie ich sie sehe, kann ich nicht anders, als sie zu akzeptieren und mich an sie anzupassen. Ich passe mich dann an eine Welt an, die ohnehin ein Spiegelbild meiner Seele ist. Ein Zirkel ist entstanden, in dem ich fortan als Gefangener mein kümmerliches Leben fristen muß und mich ständig – bis zum Tod – weiter reduziere, gleichwie ein Bild, das ich fotokopiere und dessen Kopie ich wieder unter den Kopierer lege ad infinitum.
Als Magier weiß ich dies. Ich glaube nicht mehr, was ich sehe (ich sehe nur mein Spiegelbild) und entkomme dem Zirkel. Ich weiß, daß mein Leben ein sinnloses Leben ist, wenn ich nicht an meinem Bewußtsein arbeite. Sinnlos wäre es, wenn ich mich ewig im Kreise drehen würde, indem ich an die empirische Welt glaubte (und empirische Erfahrungen machte). Sinnvolle Bewußtseinsarbeit setzt ein, wenn ich die mythischen Fundamente der (Wissenschafts-) Welt erkenne. Dann kann ich meinen Glauben an den etablierten Mythos (der nur schön ist für ein paar „Herren der Welt“ – nicht für das Milliardenheer der Sklaven) aufgeben und durch meinen eigenen Mythos ersetzen. Diesen Wechsel von einem fremdbestimmten in meinen selbstbestimmten Mythos nenne ich die „Wiederverzauberung der Welt“. Ich erlebe, wir mein Mythos für mich Macht gewinnt. Die Welt ist nicht objektiv (ohne uns vorhanden), sondern ein Gesellschaftstraum: intersubjektiv. Und ich bin einer der (noch) wenigen bewußten Träumer, die Herrschaft über ihre Träume erlangt haben und sich vom Gesellschaftstraum lösen und (mit Gleichgesinnten) einen schöneren Traum träumen. Freilich merken das die anderen Träumer nicht. Sie träumen weiterhin von ihrer Fronarbeit für die Herren der Welt und wollen nicht geweckt werden. Wissenschaft, Technik, Ökonomie, „Vernunft“, sind die Mittel der Herren der Welt, die Menschen an ihren Herrschaftstraum zu binden. Ich bin der Falle entronnen.
Freilich ist die Aufgabe, die Ihnen bevorsteht, wenn Sie meinem Weg folgen und ebenfalls Magier werden wollen, von Ihnen kaum allein zu bewältigen. 90 % aller Einzelkämpfer auf diesem Gebiet landen im Irrenhaus. Da meine „Schule für Lebenskunst“ nichts anderes ist, als eine „Schule zur Erlernung der magischen Kunst“, bin ich bereit, dich im Rahmen dieser Schule auf Ihrem langen und zum Teil beschwerlichen Weg zur Freiheit und zur KUNST der Magie zu begleiten.
Gibt es eine reale objektive Welt jenseits unserer subjektiven kognitiven Welten?
In den modernen Kognitionswissenschaften setzt sich allmählich immer deutlicher die Theorie durch, daß jeder Mensch, jedes bewußte Lebewesen, in seiner eigenen kognitiven oder mentalen Erlebniswelt lebt: Alles, was du erlebst, hörst, fühlst usw, erlebst du in deiner eigenen Welt, wie sie dein reales Gehirn gemacht hat. Diese Erlebniswelt muß nicht in allen Dingen deckungsgleich mit der Realität sein. Deshalb schrieb ich oben ja auch, daß es durchaus möglich gewesen sein kann, daß die Menschen vor einigen tausend Jahren auf einer Flacherde gelebt haben, weil ihre realen Gehirne die reale Welt als Scheibe abgebildet haben könnten. In unseren mentalen Welten ist alles möglich: auch alles, was wir uns unter parapsychologische Phänomene, Spuk, UFOs, Astralreisen, Träume usw vorstellen! Unsere sog. „Wachwelt“ ist primär nicht mehr, als eine Traumwelt; ihre „Substanz“ ist dieselbe, aber wir haben uns diese spezielle Fiktion nicht frei erfunden, sondern versuchen mit einer formalisierten „Phantasie“, der „Logik“, oder mathematischen Abbildungsregeln, die vermutete reale Welt möglichst genau zu repräsentieren. Wir verzichten auf unsere freie Fantasie, auf Wünsche und dergleichen, und suchen ausschließlich nach einem Bild, das dem Original möglichst ähnlich sein soll. Unser Verzicht auf freie Fiktionen zugunsten formaler Abbildungsregeln ermöglicht uns die Entdeckung (genauer: Erschaffung) der eigenständigen „objektiven“ Welt, die nicht unserem Willen unterworfen scheint (und erst dadurch ihren objektiven Charakter gewinnt)..
Unsere mentale Welt, die die reale Welt möglichst gut darstellen soll, ist allerdings keineswegs deckungsgleich mit ihr: In der realen Welt, so sagen die Wissenschaftler, gebe es weder Farben, noch Klänge, Schmerzen, Emotionen, Gefühle, Liebe, Bewußtsein, Wille, Distanzen, also alles, was unsere Erlebniswelt ausmacht, aber es gebe dem Entsprechendes: elektromagnetische Wellen, Zittern von Atomen, Naturgesetze- und Kräfte, die mittels der o.g. „Qualia“ dargestellt werden. Das heißt: Die „objektive“ Welt der Physik wird deckungsgleich abgebildet in Gestalt unserer mentalen Welten aus lauter Qualia.
Die Sache hat allerdings einen Haken: Auch die o.g. physikalischen Größen sind Abbilder noch grundlegenderer „Größen“, die nur noch mathematisch beschrieben werden können (als sog. „Symmetriebrüche“). – Lies Buchbesprechung: Martin Bergbauer: „Wie aus Chaos Geist entsteht“.
Worauf ich hinaus will: Auch die physikalische Welt und die darunterliegende mathematische Welt sind mentale Welten. Nie hat es jemand geschafft, aus seiner mentalen Welt auszutreten. Bestenfalls schafft man es, von einer mentalen Welt in eine andere zu wechseln. Und vor die Wahl gestellt, in welcher der drei Welten ich lieber leben möchte, steht das Urteil fest: Ich lebe lieber in einer farbigen Welt mit Musik, Gefühlen und dergleichen, als in der mechanischen Welt der Physiker oder der völlig abstrakten der Mathematiker, die beide für mich Darstellungen der Hölle wären, denn in der physikalischen Welt wäre ich eine tote Maschine unter vielen – und nicht ein lebendiges Wesen unter anderen.
Eine weitere Konsequenz ist aus dem Gesagten zu ziehen: Unsere mentalen Welten repräsentieren keine darunterliegenden realen Welten, die den mentalen gleichen, sondern bloß weitere mentale Welten, die eher schlechter sind, als die Welt des „naiven Realismusses“! Die reale Welt hat nichts mit unseren Modellen gemein. Ich erachte meine Theorie, daß es nichts außer Seelen neben und in Seelen gibt, bei denen jede für sich ihre mentale Welt erschafft und in einer Art Gesellschaftstraum unsere sog. „objektive Welt“ träumt, für die richtige.
9.7.2002: Die reale Welt, die allen Seelen zugrundeliegt, ist nach meiner Philosophie eine multidimensionale. In ihr ist alles mit alem verbunden, d.h. es gibt keine Unterschiede, keine Informationen. Wir können uns die reale Welt vorstellen wie ein „weißes Rauschen“ – etwa wie beim Fernseher, wenn er keinen Sender empfängt: ein chaotisches Schneegestöber! In dieses Schneegestöber träumen unsere Seelen ihre Traumwelten einschließlich sich selbst hinein. Diese Welten sind keine Abbilder, keine Annäherungen an dieses (deterministische?) Chaos.
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