Hans-Joachim Heyer

Materie oder Information (6)

Ich schrieb, dass Materialisten nicht sauber denken können. Der Grund ist der, dass sie einerseits den reinen Naturgesetzen folgen wollen – so erfordert es die materialistische Ratio – und andererseits wollen sie rational mit der nicht zu leugnenden Information umgehen. „Leider“ geht nicht beides widerspruchsfrei zusammen, denn in materialistischen Systemen gibt es keine Informationen. Ein Radiosender informiert nicht das Radio; er überträgt Energie, sonst nichts. Ein unbewusster Roboter informiert nicht einen anderen unbewussten Roboter; vielmehr überträgt sein Lautsprecher Energie in das Mikrofon des andern, und was der andere daraus macht, ist wie alles andere naturgesetzlich determiniert. Alles ist Physik und bleibt Physik. Da ist kein Platz für Information. Aus diesem Grund gibt es auch in der physikalischen Welt keine Irrtümer und keine Lügen. Wie kann eine Energie falsch sein? Unmöglich! Information ist etwas physikalisch Unmögliches, denn sie hat weder Masse, noch Energie, noch unterliegt sie Raum und Zeit. Trotzdem wird kein Physiker und erst recht kein Informatiker leugnen, dass es Information gibt. Würde er dieses Rätsel lösen, würde er unweigerlich zu der Erkenntnis kommen, dass das materialistische Weltmodell falsch ist, und dass das Universum primär auf Information (Geist!) beruht und dass Information IMMER von bewussten Lebewesen ausgeht. Ich kann mit Information aus 10.000 Tonnen eine Million Tonnen machen, indem ich eine Null dranhänge. Ein Physiker muss fragen, wo die 990.000 Tonnen herkommen, denn das Energieerhaltungsgesetz verbietet das. Wie hängen Information und Materie zusammen? Ganz einfach, und doch für Materialisten nicht nachvollziehbar: Wenn die materielle Welt eine Erscheinung der Informationswelt ist, würde sich das Dranhängen einer Null auf die materielle Welt so auswirken, dass mit einemmal eine Million Tonnen statt 100.000 Tonnen Dreck auf dem Haufen liegen. Die gesamte Weltgeschichte müsste umgeschrieben werden. Sie ist eben nur eine stets aktuelle Erscheinung der Informationswelt; die materielle Welt inclusive ihrer Geschichte würde auf einen Schlag eine andere werden. Dies geschieht jede Sekunde, und die Materialisten können es nicht merken, denn sie werden mit umgeschrieben. Wenn Jesus mit seinem Glauben einen Berg versetzt, merken es die Materialisten nicht, denn ihre Erinnerungen werden mit umgeschrieben und sie erinnern sich, dass der Berg immer schon dort war. Versuche es dir vorzustellen, indem du an Gegenstände in der Sonne denkst und an ihre Schatten auf dem Boden. Die Physik würde nun ausschließlich die Schatten betrachten und aus ihren Bewegungen auf Naturgesetze schließen auf die Art, dass die Bewegungen immer „logisch“ sind. Die Information aber gäbe es nur in der Welt der Gegenstände, nicht in der Schattenwelt. Die Schattenphysiker können mit Information nichts anfangen.Ein weiteres Beispiel: Stell dir vor, ein Mensch würde alles Irrationale aus seinem Bewusstsein ausblenden. Er würde erleben, wie ein anderer Mensch etwas Unmögliches täte, zB auf einer Wolke zu sitzen. Was würde der Erstere tun? Würde er das Erlebnis in sein Weltbild einbauen oder eher denken, er habe halluziniert?       Denke darüber nach! Prüfe dich! Ich wette, du hast bereits einiges völlig Verrücktes erlebt – und hast es dann weggeschoben, verdrängt, vergessen. Der Materialist hat einen „Materialismusinterpreter“ in seinem Kopf, der alles materialistisch umdeutet, und das Unpassende verschwindet aus seiner Welt.Ich hab’s von meiner Kindheit an anders gemacht: habe alles Seltsame ernst genommen und später auch aufgeschrieben. Und noch später gelang es mir, alles in meine Welt einzubauen. Ich sehe, was Andere verdrängen, weil sie es nicht wahrhaben wollen.     In dieses Geheimnis des Glaubens wird eingeweiht, der sein fehlerhaftes Denken vom Materialismus bereinigt. Er wird erkennen, dass er  – wie Morpheus im Film Matrix zu Neo sagte – mit seinen Augen noch nie geschaut habe; er wird erkennen, dass er noch nie wirklich gedacht hatte. Denn das wahre Denken erschafft ständig die Realität um: aus dem Glauben.Ein krasses Beispiel der Denkunfähigkeit von Materialisten ist die Aussage eines Philosophieprofessors, der aufgrund seiner Vorgabe, die Philosophie dürfe der Physik nicht widersprechen, sagte, dass es weder Geist, noch Bewusstsein, noch Willensfreiheit, noch Verantwortung gebe, da ja alles Physik sei und „automatisch“ (naturgesetzlich) funktioniere. „Wie wird die Gesellschaft reagieren, wenn dieses (elitäre) Wissen in den breiten Bevölkerungsschichten bekannt würde? Müssen wir die Gefängnistore öffnen, wenn bekannt wird, dass niemand für seine Taten verantwortlich ist?“ – Ich wette, einige Studenten haben den Widerspruch gemerkt, aber ich wette auch, sie haben diesen Widerspruch NICHT benutzt, um herauszufinden, ob der Professor nicht noch viel mehr Müll zum Besten gab und vor allem: warum er es tat! Er MUSSTE sich in diese Widersprüche begeben, weil er den Auftrag hatte, den Studenten beizubringen, dass das Denken im materiellen Gehirn stattfinde, – dass „Geist“ eine Funktion der Materie sei. Er, der Inhaber des Lehrstuhls für die „Philosophie des Geistes“ hatte den Auftrag, zu lehren, dass es Geist nicht gebe.