Hans-Joachim Heyer

MEHR als „historisch wahr“!? (23)

Der Theologieprofessor Siegfried Zimmer erzählt in einer seiner „Worthaus,“ – Reden, ein Theologe habe ein Buch geschrieben, in welchem jener die „historische Wahrheit“ der Bibel zu beweisen versuchte. Zimmer kommentierte diesen Versuch mit seiner Behauptung, die Bibel sei MEHR als „historisch wahr“, denn jede historische Wahrheit sei materialistisch, und dem Materialismus fehle die entscheidende Dimension, die zum Bibelverständnis wesentlich sei.
So grassiere auch das Missverständnis, Jesu Auferstehung von den Toten habe ihm eine Fortsetzung des fleischlichen Lebens ermöglicht. So habe ihm ein Arzt gesagt, er glaube nicht an die Auferstehung Jesu, da er sicher sei, dass kein Toter jemals wiederauferstehen könne. Zimmer habe dem Arzt geantwortet, (ich erzähle sinngemäß nach) die Wiederauferstehung sei KEIN Weiterleben mit dem materiellen (fleischlichen) Leib, sondern eine UMWANDLUNG in eine ganz andere Dimension. Der Auferstandene sei NICHT fotografierbar gewesen; Jesus konnte mit dem neuen Leib teleportieren und durch Wände gehen; die Atome seines Leibes waren keine Atome wie sie die Physik kenne. Jesu Auferstehungsleib sei dem fleischlichen Leib nur ähnlich gewesen. Selbst seine besten Freunde hatten ihn nicht am Aussehen wiedererkannt.
Andererseits habe der Wiederauferstandene mit seinen Jüngern gegessen, und das Grab des Wiederauferstandenen war leer. Diese „Fakten“ weisen jedoch nicht auf Widersprüche, bzw. Fehler der biblischen Lehre hin, sondern auf unser Unverständnis der höheren Realität.
Was Zimmer erklärt, ist lehrreich, erhellend und wunderbar! Umsomehr wundert es mich, dass er sich nicht wagt, das Wort GEIST zu benutzen. Auch verschweigt er – oder weiß er es nicht? – die dimensionslose Wahrheit Gottes, der beliebig viele Dimensionen schaffen kann, und dass es ihm ein Leichtes ist, beliebig viele 3-d-Welten zu schaffen, die von unserm Standpunkt aus geistig, aber den Einwohnern materiell erscheinen.
Da er die höheren geistigen Dimensionen verschweigt, sagt Zimmer auch, es gehe im Christentum nicht darum, in den Himmel – in eine höherdimensionale Welt – zu kommen, sondern den Himmel auf die Erde herunterzuholen. Das ist nur zum Teil richtig.
Ich weiß nicht, warum Zimmer sich blind gemacht hat für die höheren Welten. Seinem Intellekt müsste es leicht fallen, die Sache um die Multiversen und das Leben in der Ewigkeit, die ohne Raumzeit ist, zu verstehen.
Wer Vergangenheit und Zukunft klar bewusst als illusionäre Projektionen aus der Allgegenwart erkennt, erkennt auch die Alleinexistenz und EWIGKEIT der Gegenwart. Der gegenwärtige Augenblick ist NICHT der „winzige“ Schnittpunkt aus Vergangenheit und Zukunft, sondern die Gesamtheit des Universums. WER die WAHRHEIT in sich realisiert, realisiert die Erkenntnis, dass er selbst und Gott im ewigen JETZT leben und wirken: Ich in Gott und Gott in mir! Gott ist (wie meine Geistseele, mein Bewusstsein) dimensionslos, bzw. (potentiell) multidimensional und daher unendlich groß und klein zugleich: innen und außen eins.
Wer sich selbst in der ganzen Welt, wie er sie erkennt/versteht, erkennt, hat das ewige Leben. Der eigene Leib hört NICHT jenseits der Haut, die den Leib umgibt, auf; der Leib ist die Welt, wie ich (du) sie sehe/siehst. Du bist die Welt, wie du sie erlebst, denn die Welt ist NICHT objektiv, sondern meine oder deine Interpretation.
JEDER bewusste Mensch ist ein Universum, und war von Anfang an (bei der Schöpfung) dabei. JEDER bewusste Mensch weiß, dass er IST, bevor „Abraham war“, wie Jesus sagte.
Hans-Joachim Heyer Zimmer unterscheidet hier https://www.youtube.com/watch?v=B07w4ByJtcU klar zwischen Auferstehung und Auferweckung Jesu. Diese Unterscheidung ist wichtig, nicht nur, weil in der Bibel stets Auferweckung steht und nie Auferstehung. Es ist nämlich so, dass stets das höhere Bewusstsein das Aktive ist. Da gilt auch für die Erweckung MEINES Bewusstseins. Nicht ich habe mein Bewusstsein erweitert, sondern Gott.
Dass Gott bei Jesu Auferweckung der Aktive war, ist auch wichtig zur Beantwortung der Frage, wer Jesus war. War Jesus bereits Gott, als er in Bethlehem geboren wurde, und hatte er alles von da an im Griff? Viele Christen behaupten das ja. Sie behaupten es, weil sie die Sache um die „Präexistenz“ nicht begriffen haben.
Die Sache ist nämlich so: Jesus wurde als Mensch geboren, und zwar NACH Abraham, und David. Er nahm, zu an Weisheit (Luk.2,52), weil er NICHT allwissend war. Er starb als Mensch und wurde auferweckt von Gott, und von da an, also ab etwa 33 nach Chr., geschah es, dass er in der illusionären materialistischen Rückprojektion von Anfang an bei der Schöpfung dabei war: VOR Abraham und VOR David.
Jesus konnte sozusagen „nachträglich“ zum Anfang des Universums „zurückspringen“, um am Schöpfungswerk beteiligt zu sein. Wie geht das? – Es geht so: Die Schöpfung war nämlich NICHT vor 6000 Jahren oder vor 13,7 Milliarden Jahren, sondern geschieht in der ewigen Allgegenwart JETZT.
Jeder bewusste Mensch kann entsprechend der Weite seines Bewusstseins am JETZT der Schöpfung arbeiten. Durch den Glauben. Leider tun die Herren der Welt, die ja auch die Schullehrpläne machen und die Theologen ausbilden, ALLES, was in ihrer Macht steht, dass möglichst niemand diese Dinge versteht.