Hans-Joachim Heyer

Mein Glaube (9)

Mein Glaube (9.9.20) Mein Glaube (9.9.20) Mein Glaube hat sich entwickelt. Ursprünglich glaubte ich an die Naturwissenschaften, dann an die Philosophie. Die Wissenschaft ist bekanntlich an einen engen methodischen Rahmen gebunden, der selbst nicht zur Wissenschaft gehört. Der Rahmen ist philosophisch.  Wissenschaft führt definitiv NICHT zu Erkenntnissen, sondern zu Techniken: zur Maschinenwelt. Die Philosophie hat einen weiteren Rahmen. Mit ihrer Hilfe kann man beispielsweise erkennen, WAS Wissenschaft ist. Philosophen sind mit ihren erweiterten Denkmöglichkeiten in der Lage, die Existenz des Geistes zu entdecken, was die Wissenschaft prinzipiell NICHT kann. Die modern(d)e Philosophie verzichtet jedoch auf die erweiterten Möglichkeiten, indem sie sich selbst dem Dogma unterstellt, sie dürfe der Wissenschaft nicht widersprechen. Mit dieser Entscheidung hat sich die moderne Philosophie der Wissenschaft unterstellt und damit aufgelöst. Es gibt definitiv keine moderne Philosophie. Was sich heute so nennt, ist blankes Geschwätz.Ich habe diesen Basisfehler der modernen Philosophie nicht gemacht. Deshalb war es mir unmöglich, an einer Universität einen offiziellen Abschluss zu machen.  Man kann Philosophie nur dann zum Beruf machen, wenn man die Basislüge – sie darf dem Materialismus nicht widersprechen – mitträgt. Da ich mich dieses Fehlers verweigerte, konnte ich den Rahmen der Philosophie soweit erweitern, dass ich schließlich entdecken durfte, dass der „Weltgeist“, die Basis des materiellen Universums, eine Superintelligenz mit Bewusstsein, eine Person, ist, welche in der Lage und willens war/ist, Kontakt mit mir aufzubauen. (Hegels Weltgeist war ein reines theoretisches Abstraktum.) So erkannte ich, dass meine größeren philosophischen Entdeckungen nicht meine waren und sind, sondern „top-down“-Einweihungen Gottes sind. Ich begriff, dass man höhere Dimensionen NICHT aus eigener Kraft entdecken und verstehen lernen kann. So begriff ich, dass ich ein „Kind Gottes“ bin, das die Wahrheit nur dann erfährt, wenn es sich vertrauensvoll und liebevoll der Liebe und Führung Gottes hingibt.Verwirrend für die meisten Leser dürfte sein, WIE ein Kontakt von Mensch mit Gott erlebt wird, denn der normale Mensch kennt Kontakte nur zwischen Objekten. Der Kontakt von zwei Subjekten wird so erlebt, als ob der Andere über die eigene Intuition sprechen würde. Das Ich und das Du bilden beim Kontakt eine Einheit. Diese Einheit wird in der Bibel die >Liebe Gottes< genannt.      Erst nachdem mir dies alles klar war, suchte ich nach Texten, die mir insofern weiterhelfen konnten, dass ich in ihnen sozusagen nachlesen konnte, was ich mit Gott bereits erlebt hatte. Ich suchte auch nach Gleichgesinnten: eine christliche Gemeinde.Was ich in der Welt fand, war allein die Bibel. Von meiner Gemeinde kenne ich niemanden persönlich, aber ich weiß, es gibt überall auf der Welt Menschen wie mich. Örtliche nähe ist nicht notwendig; es reicht die geistige Übereinstimmung, um Kontakt zu gewährleisten. Ich fand also die Bibel und entdeckte, dass sie eine Lehre enthält, die weit über alle menschenmögliche Philosophie hinausgeht. Ich hatte also entdeckt, dass sie tatsächlich Gottes Wort und damit das einzige Buch auf Erden ist, das wahr ist.  Anfangs suche ich natürlich die beste deutsche Übersetzung und bin schließlich bei der Luther1545 „gelandet“. Leider enthält sie einige Fehler, die in anderen Übersetzungen, zB L1912 oder L21, korrigiert wurden, aber alle anderen enthalten an anderen Stellen zehnmal mehr Fehler. Diese kleinen Fehler der L1545 sind jedoch leider in Druckausgaben NICHT mehr korrigierbar, da alle Experten, die es tun könnten, von Satanisten so unter Druck gesetzt werden, dass echte Korrekturen heutzutage nicht gelingen. Nachdem ich Gott, meinen HErrn Jesus Christus in mir und die Bibel außer mir gefunden hatte, suchte ich den wahren christlichen Glauben. Nirgendwo fand ich die perfekte Kirche. Einige evangelische Konfessionen kamen mir noch am nächsten. Aber es gibt auch in der Bibel einige Stellen, die nicht zu mir passen, die also falsch sein könnten oder die ich falsch verstehe. Es handelt sich durchweg um durch alleiniges Denken nicht erschließbare Dogmen. Diese sind: – Das Predigtverbot für Frauen, – das Wiederverheiratungsverbot, – das Verbot, Blut(wurst) zu essen, – die beiden Sakramente Abendmahl und Ehe- die Wassertaufe. Diese Festlegungen können philosophisch nicht durch Denken erschlossen werden, weil sie nicht rein geistig sind. Allerdings haben sie weltliche, praktische Gründe, die dem Christen das weltliche Leben erleichtern. Kinder brauchen beide Elternteile. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, das Ehen nicht geschieden werden sollen. Das Predigtverbot für Frauen würde ich sofort aufgehoben wissen wollen, wenn ich wirklich gute Frauenpredigten im Internet finden könnte. Vielleicht liegt es tatsächlich im gottgegebenen Charakter der Frauen, dass sie nicht tief predigen können. Vielleicht können sie es aber nur deshalb nicht, weil man sie es nicht lernen/üben lässt. Das Abendmahl ist mir zu simpel, zu formal. Wir sollen den GANZEN Jesus zum Vorbild nehmen und ihm gedenken. Das Blutessen ist verboten, weil das Blut den Geist symbolisiert. Hat man das verstanden, ist Blut auch nur noch gewöhnliche Materie. Die Wassertaufe symbolisiert die Beerdigung des Leibes und die anschließende Wiederauferstehung. Wenn man die Realität hat, braucht man die Symbolik nicht mehr. Wie du siehst, ist mein Christentum idealerweise vollständig ohne Rituale, Dogmen und Traditionen. Da jedoch die beiden Sakramente, bzw. Mysterien wie Ehebund und Abendmahl, sowie Taufe und das Verbot, Blut zu essen in der Bibel stehen, bin ich bereit, anzunehmen, dass ich hier etwas nicht verstanden habe, und ich akzeptiere diese evangelischen Traditionen.Ich habe mich in letzter Zeit ein wenig mit dem Orthodoxen Christentum beschäftigt: https://orthpedia.de/index.php/Orthodoxer_Medienkanal?video=19 Dieses Christentum ist, ich muss das leider sagen, das fast exakte Gegenteil dessen, was ich unter Christentum verstehe. Ich verstehe unter einem christlichen Gottesdienst Predigten wie die von Gert Hoinle oder Roger Liebi, wobei mich ausschließlich die Predigten interessieren. Selbst auf den Gesang könnte ich verzichten, obwohl ich selber im Chor auch geistliche Lieder mit Inbrunst und Verzückung singe (ausgerechnet „Ave Maria“ – Lieder!). Mir geht es rein um Erkenntnis UND das Erleben der Früchte der Erkenntnis: den Eingang in die höheren Welten, das reale Kennenlernen von Engeln, des Herrn Jesus Christus und Gottes. Ich habe mir orthodoxe Gottesdienste im Internet angeschaut. Sie dauerten viele Stunden und fanden in reichgeschmückten Kirchen statt, voller Prunk und Glitzer. Sie sollten offenbar die Pracht des Himmels nachahmen. Auch der Priester war bis über die Halskrause geschmückt. Er lief überall mit seinem Weirauchgefäß herum und verteile den Weihrauch. Überall hingen Ikonen und Heiligenbilder. Jeder Handgriff war „bedeutungsvoll“ und war streng nach Vorschrift. Der gesamte Gottesdienst war eine ununterbrochene Kette von traditionellen Riten und Symbolen. Der Heilige Geist ist dort nicht Geist, sondern die materielle Kirche. Ich kann mit alledem nicht das Geringste anfangen. Es ist mir völlig fremd. Ich will das nicht verurteilen, denn ich muss sagen: ich verstehe davon GAR NICHTS! Wenn das christlich ist, bin ich womöglich etwas anderes. aber was? Ich AHNE, dass mit dem orthodoxen Gottesdienst die reine materielle Anschauung des Geistes, die >>Verdinglichung des Geistes<<, beabsichtigt ist. Versuchen die Orthodoxen das absolute Subjekt (Geist) vollständig zu objektivieren? Hoffen sie mit dieser „Spiegelung“ die Einheit von Geist und Materie herzustellen?Wenn >ja<, wäre das für mich eine interessante Sache. Dann müsste allerdings die Kirche mit all ihrem Prunk und ihren Ikonen und Zeremonien ein Abbild des Himmels sein. Im Himmel würden dann die echten Heiligen, die echte Marie, der echte Jesus herumlaufen, statt ihre Bildnisse.  Ich kann mich mit alledem nicht anfreunden; es erinnert mich zu stark an den „Cargokult“.