Ich hatte gestern einige evangelische Dogmen, bzw. Traditionen aufgezählt, die da sind:- Das Predigtverbot für Frauen, – das Wiederverheiratungsverbot, – das Verbot, Blut(wurst) zu essen, – die beiden Sakramente Abendmahl und Ehe- die Wassertaufe. Heute kam ich in meiner „Frühstückslektüre“ an Markus 7. Dieses Kapitel ist in der L1545 mit „Jesus warnt vor Menschensatzungen“ überschrieben. Genau darum geht es mir! Ich habe die obengenannten fünf Punkte als Menschensatzungen erkannt, bzw. als das, was Jesus als „erfülltes (alttestamentarisches) Gesetz“ bezeichnete. Hieß es im AT noch „Du sollst!“ und „Du sollst nicht!“, stehen im NT erklärende Gleichnisse oder unmittelbare Erklärungen. Jesus hat hat die Imperative nicht abgeschafft, wie er selber sagte, sondern erfüllt!Was bedeutet die „Erfüllung“ der obengenannten fünf Punkte? – Nun, das bedeutet das Verständnis der Symbolik als Symbolik und die Erfahrung dessen, das hinter den Symbolen steht. So erkenne ich im Predigtverbot für Frauen etwas, was ich ursprünglich im Weltschachverband erlebte. Beim Schachspiel gibt es objektive Zahlen, Elo genannt, die klar zeigen, wie gut ein Mensch Schach spielt. Die Zahlen werden anhand der Spielerfolge ermittelt. Ein Anfänger hat 1000, ein guter Amateur 2000, ein guter Profi, Großmeister genannt, hat 2500. Dann gibt es noch einige Supergroßmeister, die eine Zahl größer als 2700 haben. Meine Zahl ist 1750.Interessant ist nun, dass es nur sehr wenige Frauen mit Großmeisterniveau und gar keine Supergroßmeisterinnen gibt. Die beste Schachspielerin aller Zeiten hat eine Elo von ca. 2650, also rd. 200 Punkte weniger, als der beste Mann. 200 Punkte Differenz bedeuten, dass zu erwarten ist, dass der Bessere alle Partien gewinnen sollte. Als ich in den 80er-Jahren Radrennen fuhr, war es ähnlich. Die besten Radrennfahrerinnen waren nur wenig besser, als die unterste Amateurklasse.Ich habe aus diesen unterschiedlichen Eigenschaften von Mann und Frau bezüglich des PREDIGENS die Erkenntnis gewonnen, dass im Normalfall die Männer besser sind, als die Frauen, aber dass es unter den Frauen Ausnahmetalente gibt, die mit 90 % der besten Prediger mithalten können. Aus diesem Grund bin ich gegen ein generelles Frauenpredigtverbot, denn die Ausnahmen sollten anerkannt und gewürdigt werden. Jede Vorschrift braucht eine Ausnahmeregelung. Vorbild auch hierzu ist die Bibel. Die biblische Geschichte zeigt klar, dass Könige und Propheten meist Männer waren, aber nicht immer! Es gab Königinnen und Prophetinnen. Was ich in Sachen Predigtverbot sage, sage ich auch bezüglich des Wiederheiratsverbotes. Auch für dieses sollten Ausnahmen möglich sein, allein schon, um zu beweisen, dass die Christen nicht gedankenlos stur/halsstarrig, sondern klug nach den Gesetzen Gottes leben. Diese Art der Flexibilität ist keine Sünde, sondern wird in der Bibel an Hunderten Stellen gezeigt. Kritikern sei von vorneherein gesagt, dass diese Flexibilität nicht Willkür bedeutet, sondern Befolgung geistiger Gesetze. Diese Befolgung bedeutet, dass es immer Ausnahmen möglich sein müssen, wenn Weisheit es gebietet.
Hans-Joachim Heyer