Hans-Joachim Heyer

Mein Rat – Leserbrief

Leserbrief zu „Mein Rat“: Der alte Solipsismus. Da steht die rote Tasse vor dir. Doch deine Philosophie sagt: sie ist ’nur‘ in meinem Kopf. Nun, dann gib ihr doch mental eine neue Farbe: Blau. Oder Gelb. Und das zeigst du mir dann.

Antwort: Der Solipsismus ist sozusagen das Ziel, auf das sich Wahrheitssucher zubewegen, da Gott ein Solipsist ist – und zwar der einzige echte. Nur der Solipsist Gott hat die ganze Wahrheit; wir haben nur Teile davon und irren in anderen Teilen, und deshalb sind wir keine Solipsisten.

Dass ich nicht die objektive Außenwelt vor mir habe, sondern eine materielle „objektivierte“ Erscheinungswelt in meiner Sehrinde, sollte noch leicht zu verstehen sein. Was ich sehe, wurde vorher in kodierter Form (als Klicks) durch den Sehnerv in die Sehrinde geleitet, und dort wurde aus den informierenden Impulsen die dreidimensionale Welt konstruiert, wie wir sie sehen. Jeder läuft in seiner Sehrinde herum. So kam die rote Tasse in meine Sehrinde: als automatische Interpretation der „Klicks“ der Sehnerven.

Was wir als Außenwelt sehen, ist demnach ein „virtuelles Außen“, ein Bild in unseren Sehrinden. Wir leben in einer gedeuteten Welt (Rilke), einer Interpretation nach unserm besten Wissen. Als Materialisten werden jene Menschen bezeichnet, die fest davon ausgehen, dass die Erscheinungswelt in der Sehrinde eine externe Ursache habe, die mit der Erscheinungswelt deckungsgleich sei. Obwohl sie ja nur die Erscheinungswelt sehen, behaupten sie, die Ursache der Erscheinungswelt sie dieser gleich.
Dann gibt es noch die „Naiven Realisten„. Das sind die meisten Menschen. Sie wissen nichts von der Erscheinungswelt, weil sie diese für die „objektive Außenwelt“ halten; sie meinen, die Realität unmittelbar, also unvermittelt – quasi ohne Sehnerv –  zu sehen: „Ich sehe die Welt da draußen, wo sie ist!“ – In der „Sehrinde“ ist bestenfalls die Datenverarbeitung dafür. Sie wissen nichts von der Erscheinungswelt, weil sie die „reale Welt“ unmittelbar zu sehen glauben: „Ich glaube, was ich sehe!“

Ich sage nun: Dass wir gemeinsam auf dieser Welt zu dieser Zeit leben, ist bedingt durch unser Kollektivbewusstsein. Ohne diese kollektive Prägung hätte wir hier nicht inkarnieren können. Das heißt, auch deine Sehrinde interpretiert automatisch aus Sinnesdaten die rote Tasse, falls du in meiner Nähe bist und auf denselben Tisch schaust, auf dem sie steht.

Das funktioniert wie in einem Computer-Simulationsspiel, bei dem sich zwei Spieler, simultan spielend, in einem computergenerierten Raum treffen, auf dessen Tisch eine rote Tasse steht.

Gibt es aber nun eine real objektive Tasse, die beide Spieler anschauen (wie die Materialisten behaupten)? Es gibt etwas, aber es hat mehr Dimensionen als die dreidimensionale Tasse und ist nicht materiell, nicht rot und vor allem: nicht draußen außerhalb von uns, denn auf dieser Ebene haben auch wir keine dreidimensionalen Körper, sondern sind raum- und zeitlose (ewige) Geistseelen. Ohne Raum gibt es kein „draußen“.

Alle diese menschlichen Geistseelen haben sich mehr oder weniger freiwillig darauf geeinigt, denselben Traum „externe, materielle Welt“ zu träumen, um so die Illusion einer gemeinsamen objektiven materiellen Welt zu erzeugen. Dides funktioniert über Resonanzen geistiger „Felder“.

Ist dies gelungen, gibt es drei Möglichkeiten:
1. Du träumst diesen Kollektivtraum etwas anders und überredest deine Freunde, an dieser Änderung teilzunehmen. So kannst du in einem Kollektiv die Welt verändern.

2. Die zweite Möglichkeit ist, möglichst alle anderen Menschen dazu zu bringen, zu glauben, was sie sehen und darüber zu desinformieren, dass sie keine Mitschöpfer der Welt seien. (Du überredest sie zum Naiven Realismus.) Wenn du es schaffst, allen anderen Menschen das Wissen, dass die Welt ein intersubjektiver Kollektivtraum ist, auszutreiben und ihnen stattdessen einzureden, die Welt sei unmittelbar objektiv außerhalb von ihnen, hast du ihre Magie geschwächt und deine Magie gestärkt. Dann kannst du deine Veränderung des Kollektivtraumes langsam durchsetzen. Langsam, weil ja die Hirngewaschenen an ihren Vorstellungen festhalten.
Das Neue, das noch nicht da ist, wird – lügend – so lange als bereits existierend behandelt, bis es die träge Masse glaubt und dann projiziert. Das wäre Schwarze Magie.

3. Weiße Magie funktioniert so, dass du dir das Neue bloß vorstellst und danach lebst, und diejenigen Bewusstseine, die mit deinem Bewusstsein in Resonanz stehen, werden langsam auch das Neue abbilden.

Die SM funktioniert also über das Raumzeit-Materie-System und die Lüge; die WM unmittelbar über geistige Resonanzen.

Damit die der Magie Beraubten der Möglichkeit 2 am neuen Kollektivtraum mitmachen, sie jedoch das Projizieren abtrainiert bekommen haben, wurde ihnen der Weg der Hände Arbeit eröffnet. Sie arbeiten auf Anweisung, weil sie nicht via Vorstellung projizieren können. Das Projizieren ist heute ja auch nicht einfach, denn man braucht ausreichend viele Gleichgesinnte, mit denen man in Resonanz steht. Und auch dann dauert es meist recht lange, bis die Materie der kollektiven Vorstellung folgt.

https://www.youtube.com/watch?v=aeQRyTKqGl8 Ab ca 1h: 06min ein wichtiges Zitat Max Plancks. Aber auch in den Minuten davor sagt Ganteför Interessantes über den Geist.