Hans-Joachim Heyer

Rückgewinnung der Souveränität

Man kann seine Souveränität ausschließlich im Bewusstsein haben. Sie ist nichts Äußeres, wie es zB die Selbstversorger und Prepper anstreben oder Menschen, die ihre eigene Firma aufmachen, um keinen Chef zu haben. Im Weltlichen kann man seine Abhängigkeiten nur verlagern, aber nie loswerden. Wir sind immer abhängig von Luft, Nahrung, Wärme etc…
Wenn man aber Souveränität im Geiste hat, ändern sich auch die materiellen Umstände, die dann gern als „souverän“ bezeichnet werden.
Ich fand meine ersten Schritte der Souveränität mit ca. 27 Lebensjahren, als ich auf die Idee kam, Wahrheit zu suchen. Von Philosophie wusste ich damals noch gar nichts, aber dann fiel mir in einem Buchladen eine Biographie Arthur Schopenhauers auf, die ich kaufte. Woher dieser Wunsch nach diesem Buch kam? Ich fand beim Herumstöbern in diesem Werk, in dem auch Schopenhauers Philosophie kurz erklärt wurde, interessante Sätze. Das war’s vorerst. Später kam Nietzsche, dann Carlos Castaneda hinzu. Aber von Anfang an studierte ich nicht diese Philosophen, um deren Denksysteme zu begreifen, sondern um meine eigene Philosophie zu entwickeln. Dass dies außergewöhnlich war, merkte ich erst viele Jahre später beim universitären Philosophiestudium, als mir auffiel, dass weder die Dozenten, noch die meisten Studenten Interesse an einer eigenen Philosophie hatten. Nur ein einziger Student forschte mich in dieser Hinsicht akribisch aus, vermutlich im Auftrag eines Professors.
Neben der Entwicklung der eigenen Philosophie ist es wichtig, die „Philosophie von der Stange“, die man in der Schule, der Universität, durch Fernsehkonsum und Zeitungslesen gelernt hat, zu transzendieren und zu korrigieren. Am Ende dieses Weges versteht man dann, dass im Grunde ALLES, was man von diesen Bildungseinrichtungen gelernt hat, falsch war. Leider hilft es nichts, wenn man von Anfang an auf die Aneignung falschen Wissens verzichtet hätte. Man braucht es durchaus, aber man muss es durch Verstehen auch irgendwie wieder loswerden (s. Ludwig Wittgensteins Leiter, die man wegwirft, wenn man sie erklommen hat).
Man ist souverän, wenn man vollständig GEISTIG unabhängig von anderen Menschen, ja von der materiellen Natur, ist. Man ist erst dann souverän, wenn man klar erkannt hat, dass man eine ewige, also unsterbliche Geistseele ist. Diese kann mit Hilfe höherer Bewusstseine, z.B. Engel und Gott, weiter erbaut werden, aber zerstören kann man sie nur selber, indem man bewusst falsche Wege geht, z.B. indem man sich manipulieren lässt und sich entschließt, einer Lügenpropaganda zu glauben.