Hans-Joachim Heyer

Sadduzäer (22)

In Matt. 22,23 spricht Jesus mit den Sadduzäern, einer jüdischen Glaubensgemeinschaft, die ausschließlich die fünf Mosebücher als Heilige Schriften anerkannten. Sie glaubten nicht an die Auferstehung, nicht an Geist und nicht an ein Leben nach dem Tod des Leibes. 1000 mal hatten sie die >Schrift< gelesen und waren höchst verdutzt, als Jesus sie anhand genau dieser Schrift des Irrtums überführte. 1000 mal hatten sie übersehen, was Jesus ihnen in der Schrift zeigte. Lies Verse 31 bis 33. Jesus zitiert Gott: „Ich BIN der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs!“ und Jesus ergänzt, Gott sei ein Gott der Lebenden und nicht der Toten. Diese biblische Erkenntnis war sehr, sehr naheliegend, aber den Sadduzäern doch so fern!

An diese Bibelstelle musste ich denken, als ich mit jemandem über den Materialismus, also den Glauben an die Realität der dinglichen Welt, das biblische „Fleisch(liche)“ oder das „Irdische“ nach Joh. 3,31 sprach. Das Fleischliche, Irdische, wird als das Sündige bezeichnet. Warum?

Etliche Gläubige, mit denen ich sprach, wissen zwar, dass das Materielle, bzw. der Materialismus, mit Sünde zu tun hat, ja sündengebunden, sündenvermählt, ist. Sie wissen, dass man das Irdische, das Sündige oder die Sünde, „überwinden“ müsse, um in Gottes Reich gelangen zu können, und trotzdem widersprechen sie mir intensivst, wenn ich die Materie als Illusion (in der Sehrinde) bezeichne. Sie verlangen sogar (materialistische!) BEWEISE für meine Behauptung!

Ich frage zurück: WARUM ist das Fleischlich-Gesinntsein Sünde? Die Antwort liegt offen auf der Hand! Weil es illusionär ist! Weil das Fleisch eine Illusion, ein (Selbst-)betrug, ist. Das Fleisch, die Materie, ist Illusion, Betrug, Schattenbild! Das platonische Höhlengleichnis ist vielen Menschen, auch gläubigen, bekannt, und trotzdem wird nicht erkannt, dass die materielle Welt Schatten ist. DESHALB ist der Leib sündig!

ABER: Er ist nur dann ein Sündenleib, wenn er vom Träger dieses Leibes NICHT als Selbstmodell der virtuellen „Sehrinde“ erkannt wird! Wenn man sich mit seinem Leib identifiziert, hat man keine Geisterkenntnis und ist IN DER SÜNDE gefangen.

Geisterkenntnis bedeutet die Erkenntnis, dass ich primär eine raum- und zeitlose, also ewige, potentiell unsterbliche Geistseele bin, die in ihrer geistigen „Sehrinde“ eine materielle Erscheinungswelt generiert (als Schatten an Platons Wand projiziert). Geisterkenntnis bedeutet, dass ich das leibliche Sein als schattenhaft erkenne. Schatten entstehen durch Lüge und geglaubte Lüge (Illusion).

Wie kann ein Christ an die Realität der dinglichen Welt glauben und gleichzeitig behaupten, er sei Christ?

  • Hans-Joachim Heyer Alle „öffentliche Lehre“ – das ist die Lehre aller Schulen, Universitäten und die Massenmedien – besagt, dass die „platonische Schattenwelt“ (ich nenne sie Matrix) die Realität sei. Diese Falschaussage ist systematisch und hat einen Namen: Materialismus. Er beschreibt das „sündige Fleisch“, das „Weltliche Sein“ dessen, der Gott nicht kennt. – Wie steht es um Christen, die auf diese Basislüge hereingefallen sind? Können sie begreifen, WIE weit das Christentum von dieser Basislüge entfernt ist? Nun sagen viele, man müsse doch in dieser, wenn auch von Sünde beherrschten und geprägten, Welt LEBEN, und DESHALB müsse man sie für real halten. Hier liegt ein Missverständnis vor! Klar sollen Christen in der Welt leben, aber sie sollen sich deren Schattenhaftigkeit BEWUSST sein. Der Leib ist ein Schatten der Seele, und die Seele ist es, die Gott suchen und erkennen kann, wenn sie ihr wahres, geistiges Sein erkennt. Wir Christen sind in der Welt, aber nicht von der Welt! Weil die Welt eine lt. Einstein „hartnäckige“ Illusion, eine Lüge, ist. Wir sollen ein ewiges Seelen-Ich entwickeln, das das leibliche Ego führt, – es sich untertan macht. Das leibliche Ego wird sterben wie alles, was geboren ist, aber das Seelen-Ich lebt ewig, wenn es sich seiner selbst bewusst geworden ist (zum wiedergeborenen Christ). Die Unbewussten versinken im Orkus, als hätten sie nie gelebt. Die Bewussten sind die Erben der Welt. Es gibt Esoteriker, die Ähnliches behaupten, aber sie begehen den Fehler, sich nicht der Höchsten Seele, Gott, anzuvertrauen. Sie wollen selber frei über ihr Seelenleben bestimmen. Das ist zum Scheitern verurteilt, denn es gibt nur EINE Seele über allen. GEGEN sie kann es keine Erfolge geben.
  • Josef Maurer Ich stimme dir voll und ganz zu. Aber hast du schon mal überlegt, warum diese sogenannten Materialisten zwar wissen dass es Gott und eine höhere Gerechtigkeit u Wahrheit gibt aber dennoch von ihrem irdischen Leben nicht abweichen können?
    • Hans-Joachim Heyer Moin Josef! Ja, diese Frage hat mich schon sehr viel bewegt. Lange Zeit dachte ich, dass ihnen trotz ihres großen Wissens und Wachheit ihres Verstandes (es handelt sich durchweg um sehr gebildete Menschen!) eine „letzte Erkenntnis“ fehlt, die ihnen beweist, dass sie auf ihrem Weg keine Chance haben. Es gibt, wie gesagt, nur EINE Wahrheit, und diese findet man nicht außer oder neben Gott, sondern nur mit und in Gott. Aber auch diese Erkenntnis haben sie. Also muss es etwas Anderes sein, was sie zu Satanisten macht. Ich machte einmal einen dieser Herren mit meinen Argumenten sehr wütend, und er sagte, ich sei ein Sklave meines Gottes, er aber sei wirklich frei und selbstbestimmt. Er sei ein ganzer Mensch; für sich selbst, aber auch für die Menschheit Verantwortung tragend. Mich nannte er einen Feigling, der sich hinter seinem Gott verstecke. Er sei ein Held der Menschheit. Er sorge für die Emanzipation der Menschheit aus ihrer Unmündigkeit. Ich glaube mittlerweile, dass sie sich als Helden der Menschheit sehen, die sich sogar für sie opfern – für sie in die Hölle gehen.
      Aber auch hier fehlt m.E. eine letzte Erkenntnis, nämlich die, dass sie ohne Wahrheit keinen Erfolg haben können. Ja, sie kämpfen für die Matrix, die (Schein-) Realität der Massen. Sie glauben, das RECHT zum Betrug der Massen zu haben, denn sie müssen ja die Kontrolle behalten, und das geht nur, indem sie die Massen schwächen und mit der Lüge ihre Entwicklung verhindern. Wenn sie einmal die Superwaffe haben, gegen die die Massen keine Chance haben, werden sie ihr auch mehr Entwicklungsfreiheit gönnen.
      Mein Resume ist also, dass sie von ihren Plänen so BEGEISTERT sind, dass sie das Risiko eingehen, dafür in die Hölle zu müssen. Ich halte ihnen entgegen, dass sie MIT GOTT das Ziel der Entwicklung der Menschheit erreichen werden, aber niemals gegen Gott! Ihren Plänen fehlt mindestens eine Dimension! Nun hoffen sie auf ihre „Quantencomputer“, die ihnen die Meisterung höherer Dimensionen erlauben sollen. Diese Herren sind eine gottfeindliche Rasse. Da ist nix zu machen.