Gestern fand ich bei YouTube im Kanal „>Politik Spezial< ein Gespräch Des Evolutionsbiologen Professor Ulrich Kutschera und Oliver Janich, dessen Buch „Das offene Geheimnis“ noch ungelesen neben mir liegt, zum Thema „Evolutionstheorie oder Gottes Schöpfung“.
Ich schrieb hierzu einen Kommentar unter das Video: „Kutscheras Argumentation ist ausschließlich in einem materialistisch- empirischen System zutreffend. Er beschreibt die Abfolge von Erscheinungen, aber nicht das Warum, nicht die zielorientierte Kausalität. Er irrt auch mit seiner Behauptung, die Politik habe kein Interesse an seinen Forschungen, die deshalb an keinem Großbetrug beteiligt sein muss. Er wird bezahlt; also hat die Politik ein Interesse!
Als ich Philosophie studierte, musste ich die Erfahrung machen, dass Beweise für die Existenz des Geistes systematisch unterschlagen wurden, obwohl die pol. geförderte Philosophie in größte Schwierigkeiten kam, als es um die Erklärung des Bewusstseins, der Willensfreiheit, des Ich, der Zielgerichtetheit, der Ethik usw. ging. Schritt für Schritt musste sie alles verleugnen: Bewusstsein, Willensfreiheit, Ziele, Bedeutungen, Sinnhaftigkeit, ja am Ende musste sie sogar Töne und Farben verleugnen, dann die Frequenzen, schließlich das Leben selbst. Wenn man das wissenschaftliche System sauber denkt, mündet das System im Nichts, als hätte es einen Urknall nie gegeben. Auf der anderen Seite gibt es sehrwohl Beweise für den Geist:
Gedankenexperiment: Informationen kommen von der Außenwelt über die Sinnesorgane und Nerven ins Sehzentrum des Gehirnes. In dieser Sehrinde konstruiert die Sehrinde die virtuelle materielle Außenwelt inclusive des eigenen Leibes mit seiner mat. Sehrinde. Hieraus ist zu schließen, dass die mat. Sehrinde nur ein Bild, ein Selbstmodell einer realen Sehrinde ist, welche NICHT aus Materie besteht. Das reale Gehirn besteht nicht aus Materie, sondern aus Geist. Und dieser Geist ist die Seele. Die Seele konstruiert die Raumzeit und projiziert in sie hinein eine vermutete Außenwelt samt eigenen Leib. Die Seele lebt außerhalb der Raumzeit; sie ist ewig und wurde vom kosmischen Bewusstsein Gottes geschaffen. Jeder läuft in seiner Sehrinde herum! Mehr und Genaueres finden Sie in meiner Homepage „Schule für Lebenskunst“.
Trotz meiner Kritik an der Evolutionstheorie, die ich weiterhin „Theorie“ nenne, obwohl Kutschera es ablehnt – er hält die biologische Evolution für bewiesen – konnte ich noch etwas von Kutschera lernen, denn er sagte, im Genom befände sich sehr viel „Müll“, den es nicht gäbe, wenn ein Gott der Programmierer des Genoms gewesen wäre. Außerdem sei zu beobachten, dass die Spezies unglaublich große Mengen an Nachwuchs erzeugen, was beweise, dass die Natur nicht weiß, wohin die Reise geht. 98 % des Nachwuchses stirbt; der kleine Rest kann sich weiter fortpflanzen. Hätte die Natur eine Seele oder gäbe es einen Schöpfergott, wäre diese Überschussproduktion von Wesen mit Designfehlern nicht nötig.
Interessanterweise las ich danach an demselben Tag bei Sloterdijk auf Seite 445: „Aber auch die organische Welt ist, nach allem, was man von ihr zu sehen bekommt, eher ein Schlachtfeld von konfus verteilten Lebenswillenspunkten als ein vernunftvoll beseeltes Totum. Wenn man ihr so etwas wie eine umfassende Beseelung zusprechen konnte, so nur kraft einer durchschaubaren Projektion.“
Ich fragte mich, ob das Argument des Chaos im Genom und in der Natur gegen die Existenz einer Naturseele und gegen den Schöpfergott spricht. Ich musste eine Nacht drüber schlafen, ehe mir die Antwort kam.
Die Antwort ist eindeutig: Nein! Das Chaos beweist bloß das Vorliegen einer höheren Ordnung, die Kutschera und Sloterdijk noch nicht entdeckt haben. Das Prinzip der Redundanz erhöht – um mit Sloterdijk zu sprechen – die Systemimmunität. Außerdem braucht es dieses „Zufallsprinzip“ in einer „Spielwiese“, auf der viele beseelte Wesen interagieren können.
Ich habe das Scheinchaos und den Zufall längst als Erscheinungen des Höheren im Niederen identifiziert. Das multidimensionale Bewusstsein greift stets über den sog. Zufall in die dreidimensionale Welt ein. Gott hat ein Universum geschaffen, in welchem scheinbar „konfus verteilte Lebenswillenspunkte“ ihre durchaus autopoietisch agierenden und reagierenden innerseelischen Lernprozesse exerzieren (üben) können. Ich sehe, wie ein großes Bewusstsein, ein Hort höherer Ordnung, in das scheinbare Chaos der Natur an den Schaltstellen des Zufalls einwirkt. Unendlichkeit und Chaos sind immer nur da, wo etwas Höherdimensionales mit zu wenigen Dimensionen beschrieben wird: als wenn ich eine dreidimensionale Welt anhand ihres Schattenwurfs an der Wand rekonstruieren wollte.
Ich habe mir das obengenannte Video erst zur Hälfte angeschaut. Janich wurde von Kutschera zu Unrecht gegen die Wand gedrückt. Er hat sich aufs „wissenschaftliche“ Schlachtfeld führen lassen, auf dem er die schlechteren Karten hat, statt die reduktionistische wissenschaftliche Methodik, die Leben grundsätzlich nicht erklären kann, auseinanderzunehmen und seine spirituelle Sicht dagegenzustellen. Janich ist zudem verbal dem geübten Kutschera (in dessen Fachbereich) unterlegen, aber nicht ganzheitlich-intellektuell. Mal schauen, was die 2. Hälfte des Videos bringt.
Um 1h:11min hat Kutschera sich selbst ins Aus manövriert, indem er erklärt, es brauche keinen Gott, damit aus einem Bakterium ein Flagellatenmotor (Geißelmotor) entsteht. Er habe unter dem Mikroskop deren Entstehung beobachtet. Das ist natürlich absoluter Bullshit. Selbstverständlich kann ein Flagellum nur nachwachsen, wenn das komplette Programm bereits vorhanden ist. Aber wie kann dieses Programm evolutionär entstehen, wenn es erst dann funktionieren kann, wenn alle Komponenten dieses Motors funktionsfähig vorliegen? Jede einzelne Komponente hat erst dann einen evolutiven Vorteil, wenn alle anderen bereits da sind. Stichwort: Nichtreduzierbare Komplexität. Es gibt nur eine logische Erklärung: Der komplette Motor muss vorher im Geist virtuell konstruiert worden sein, und dann erst legt sich der „astrale Motor“ (Äquivalent zu meinen Ausführungen über den Astralleib des Menschen) über die Materie und lenkt die Wege der Atome, die sich dann zum Motor zusammensetzen.
Über Nahtoderlebnisse – zB die von Eben Alexander, dessen Bücher ich kenne -, Reinkarnation und Erinnerungen an frühere Leben weiß Kutschera absolut nichts. Er ist ein Gefangener der wissenschaftlichen Methodik und befindet sich im oben beschriebenen Teufelskreis, dass, je genauer er sein Fach betreibt, ihm alles davonschwimmt: Bewusstsein, Willensfreiheit, das Ich, der Lebenssinn, das Planenkönnen, Gefühle, der innere Beobachter – alles gibt es lt. Wissenschaft nicht; all das sei „Illusion von niemandem“ (T. Metzinger).
Kutschera ist kein echter Naturwissenschaftler, sondern ein Szientist – ein Mensch, der glaubt, es gebe nichts außerhalb der Wissenschaft; jede Frage sei wissenschaftlich zu beantworten. Weil die geistige Realität wissenschaftlich nicht erforscht werden kann, gibt es für ihn keinen Geist. Mit seiner szientistischen Ignoranz wird er nie begreifen, was Leben wirklich ist.
in Arbeit