Hans-Joachim Heyer

Was war/ist im Anfang? (30)

Hebräer 1,2: „…den Sohn, welchen er gesetzt hat zum Erben über alles, durch welchen er auch die Welt gemacht hat.“
Muss man diesen Vers verstanden haben, um vom HErrn als Christ anerkannt zu sein? Hat nicht Gott die Welt erschaffen? Wieso heißt es hier, der Christus habe es getan? Existierte Jesus Christus bereits vor Grundlegung der Welt? So heißt es jedenfalls in allen Predigten. Wie konnte er zum Erben werden, wenn er bereits im Anfang dabei war?
Ich erkenne an den Predigten, dass alle Christen, die ich bisher kennen lernte, seien es Pfarrer oder Laien, Probleme mit dem Verständnis von Raum und Zeit haben und deshalb die Schöpfungsgeschichte nicht verstehen. Ich kann ihnen diesen Irrtum nicht verdenken, denn selbst Physikern und Kosmologen fehlt hier das Verständnis, sodass die Ausbildung der Theologen in dieser Sache fehlt, auch und besonders, wenn die Wissenschaft und nicht die Bibel gefragt wird, was heutzutage ja üblich ist.
Die Wissenschaft behauptet, Raum und Zeit seien ursachelos spontan aus Nichts entstanden, und mit diesem „Frame“ das materielle Universum. Dann habe die Evolution eingesetzt, und am Ende sei der Mensch entstanden, der sich über die Raum-Zeit-Materie Gedanken machen könne. Die Physik besagt, die Raumzeit sei viele Milliarden Jahre VOR dem Menschen entstanden.
Abgesehen davon, dass der „spontane Urknall“ keine Wissenschaft, sondern ein Mythos ist – allerdings ein Mythos, aus dem die Wissenschaft hervorgeht (ihn jedoch nie wirklich verlassen kann) – folgt aus diesem Denkmodell, dass die Vergangenheit feststehe und nicht mehr verändert werden könne.
Diesen Gedanken haben leider auch unsere Theologieprofessoren und folglich alle  Pfarrer übernommen, und das ist der Grund, weshalb sie Hebräer 1,2 und genaugenommen die ganze Bibel nicht verstehen können.
Es war einmal eine andere Welt. Unser Herr Jesus wurde als Mensch in diese Welt geboren und wuchs als Mensch auf. Er unterschied sich von anderen Menschen durch seine leidenschaftliche Wahrheitssuche, und auf dem Weg zur Wahrheit entdeckte er die Existenz Gottes. Er entdeckte Gott als Mittelpunkt seiner Seele und als größer, als das Universum, und Gott, erfreut darüber, dass ein Mensch ihn gefunden hatte, weihte ihn nach und nach ein in seine Geheimnisse, denn wahre Wege sind gleicherweise Wege des Suchers UND Gottes.
So entdeckte Jesus Gottes Tat in sich selber als auch seine eigene Tat, dass die Weltschöpfung nicht vor unvordenklichen Zeiten als unwiderrufliche Tat geschah, sondern in einer Sphäre VOR der Existenz der Raum-Zeit-Materie, der Sphäre des Geistes. Die Schöpfung der Welt geschah nicht; sie geschieht im ewigen JETZT, denn die schöpferische Kraft Gottes und seiner Kinder/Erben geschieht aus dem Bewusstsein, und das Bewusstsein ist außerhalb von Raum, Zeit und Materie. Jesus begriff, dass er kraft seines Bewusstseins die Welt „im Anfang“ nach seiner geistigen Struktur neu erschaffen kann, ja immerzu erschafft, und zwar mit Gott – im Segen Gottes, denn beider Wege sind ein Weg. Und so schuf der erwachte Jesus als (raumzeitlos ewiges) Bewusstsein eine neue Welt, wie es in der Bibel steht.
Jesus erforschte, was ihn zur Weltschöpfung befähigte, und er fand, dass es die Sündlosigkeit ist. Sünde ist wie ein Fehler in der „Software“ eines Menschen, die das kreative Denken verhindert. Die größte Sünde ist, die materielle Erscheinungswelt in der Raumzeit als Ursache des Menschen anzunehmen, denn in diesem Glauben, dem Glauben der Wissenschaft und des Alltagsmenschen, kann ein Mensch die Vergangenheit nicht ändern und kann den Weg zu Gott nicht finden. Die Sünde schwindet und das ewige Leben kommt, wenn man die Raumzeit als selbsterstellen „Frame“ der eigenen Seele erkennt. 
Als Jesus die Raumzeit transzendiert hatte und erkannt hatte, dass seine geistige Struktur die Bedingungen der Raum-Zeit-Materie definierte, wurde ihm klar, dass jedes seiner Machtworte die scheinbare Vergangenheit des gesamten Universums, diese „wissenschaftliche“ Rückprojektion, veränderte. ER ist, bevor Abraham war! Abraham lebte materiell in der Raumzeit; Jesus IST als bewusste Seele ÜBER der Raumzeit, und mit diesem Erkenntnisakt ist er ein Ewiger geworden, der schon immer war und ist. Und Jesus erkannte/erkennt, dass die materielle Welt seinem Bewusstsein (Glauben) folgt; er kann mehr, als Berge versetzen!
ER gab und gibt den Menschen die Bibel, das geschriebene Wort, das in die Federn nahezu sündloser Autoren eingegeben ist; ER zeigt den Menschen, die IHN lieben, den Weg aus der Illusion, der Sünde, der Hölle. Und ER zeigt den Kindern Gottes, wie auch sie zum HErrn in die Welt VOR der Raum-Zeit-Materie, in das Reich Gottes kommen und die gefallene Welt retten, ohne ein politischer Aktivist, ein Revolutionär oder Widerstandskämpfer zu sein. NICHT durch Taten, sondern durch Glauben kann die Welt gerettet werden, und es ist der Glaube der Kinder Gottes, deren Sünden zugedeckt und vergeben sind, wenn die Gottesliebe da ist. Die Kinder und Erben Gottes erschaffen mit Gott die Welt JETZT inclusive ihrer stets fiktiven Vergangenheiten bis zurück zum Urknall, der nichts anderes ist, als die Erscheinung der Schöpfung JETZT.        
Die Satanisten versuchen Gott und seine Kinder nachzuahmen, indem auch sie versuchen, die Vergangenheit zu ändern, und zwar mit Hilfe der LÜGE.  Sie kämpfen um die Macht, die Geschichtsbücher in ihrem Interesse umzuschreiben, um aus ihrer erfundenen Vergangenheit eine Zukunft zu generieren, die ihnen gefällt. Die >Herren der Welt< müssen sehr viel und sehr angestrengt arbeiten. Sie müssen Kriege führen, die Massenmedien entwickeln und einsetzen, müssen die Lehrpläne aller Schulen und Universitäten weltweit so festlegen, dass ihre Kinder ihre Lügen glauben und danach handeln – im Sinne der satanischen Herren. Sie müssen Lehrer und Regenten austauschen, Hierarchien errichten, täglich ihre Propagandashow abziehen,  und von der Spitze der Machtpyramide aus kann dann EIN Sterblicher „wie Gott“ die Geschicke der Welt lenken.
Nur „leider“ gibt es einen kleinen Unterschied zur Weltschöpfung des wahren  Gottes. Seine Schöpfungen weisen stets Anomalien auf. Seine Realitätsmodelle passen nicht; es gibt unbehebbare Widersprüche; Satan kann seine Schöpfung nicht unabhängig von Geist und Gott machen; es gibt immer ein Paradoxon, das 1. zur Katastrophe eskaliert und 2.  für Wahrheitssucher eine >Tür< in Gottes Reich ist*. Die Welt des Teufels ist NICHT vollkommen. Sie kann nicht vollkommen sein. Das ist der hässliche Geißenfuß des Teufels! Und schlimmer noch: Ohne Geist kann seine Lügenwelt, die Matrix, nicht einmal existieren, nicht einmal als Schatten. Würden alle Feinde Satans, die Kinder Gottes, seine Schöpfung verlassen, würde sich seine Welt als ein NICHTS erweisen. Seine Welt wäre die reinste Finsternis VOR dem „Urknall“.
* siehe meine Ausführungen über die Logik