Hans-Joachim Heyer

Wie „funktioniert“ das Paradies? (11)

Ich stellte im Pfarrunterricht – es mag 1967 gewesen sein – dem Pfarrer die Frage, was die Löwen im Paradies gefressen hatten. Er sagte: „Gras“. Damit war die Glaubwürdigkeit des Pfarrers und der Bibel für mich dahin, denn ich wusste, dass ein Löwe gar nicht das Gebiss und das Verdauungssystem hat, um Gras fressen und verdauen zu können.
Vorgestern rief mich meine Frau zu einem Naturfilm in Bibel-TV, in welchem der Sprecher die Szenen, in welchen Raubtiere andere Tiere töten und fressen, mit Paulus‘ Worten über die unerlöste Natur kommentierte: dass nach dem Sündenfall Adams und Evas nicht nur die Menschheit, sondern auch alle Tiere eine „gefallene Natur“ erhalten haben und sich seitdem nach Erlösung, nach Rückkehr ins Paradies, sehnen.
Gestern schrieb ich, dass sich meine Gebete nicht auf Konkretes beziehen, sondern dass ich allgemein nach Wahrheit und einer mit ihr vereinbaren Utopie suche, weil ich davon ausgehe, dass die dadurch entstandene geistige Struktur meines Bewusstseins, die eins mit dem Willen und den Wegen Gottes ist, sich über meinen Leib UND die materielle Umwelt „lege“ und diese an den „Schaltstellen“ der sogenannten „Zufälle“ allmählich in Richtung „meiner“ Utopie lenke.
Da meine Utopie eine bessere Welt als diese, in welcher Satanisten herrschen, sein sollte, musste ich mir natürlich Klarheit darüber verschaffen, wie ein Paradies beschaffen sein muss, – wie es funktionieren kann und muss.
Ich musste eine Antwort auf die Frage finden, wie sich Löwen im Paradies ernähren unter der Bedingung, dass es dort weder Leid, noch Tod gibt. Reicht es, den Löwen das Gebiss und einen Darm von Schafen zu verpassen? Darf es im Paradies den Pflanzentod geben? Ich erinnere mich noch dunkel, damals mit meinem älteren Bruder derartige Fragen ergebnislos diskutiert zu haben.
Gestern fiel mir während einer Tätigkeit, die ich „Gebet“ nenne, die richtige Antwort ein. Warum kannte der Pfarrer diese Antwort nicht? Auch diese Frage kann ich heute beantworten: Weil die Theologenausbildung bewusst falsch ist. Siehe YouTube-Vorträge von Eta Linnemann.
Schau dir zur Vorbereitung einige Beiträge von >thanatos.tv< an, bei denen ein sehr intelligenter und einfühlsamer echter Journalist ehrliche Menschen mit Nahtoderlebnissen und echte Wissenschaftler und Philosophen zum Thema interviewt.
Bedenke zudem, dass die Körper für unsere „multidimensionalen“ Seelen, die wir >wirklich< sind, bloße OBERFLÄCHEN ohne Substanz sind. Sie gewinnen erst durch das falsche Ich, das EGO, das sich mit diesen Oberflächen identifiziert, ihre scheinbare Existenz, und ausschließlich dieses falsche Ich erfährt Leid, Schmerz und Tod, wenn der Leib, die Seelenoberfläche, die nichts ist, als eine Grenzfläche, ein Nichts, zB von einem Raubtier oder dem „Zahn der Zeit“ verletzt wird. „Sub-stanz“ ist das „Darunter-Liegende“. Die Geistseele ist die wahre Substanz, die unter der materiellen Erscheinung liegt.
Der Diabolo, der verlogene Durcheinanderwerfer und Wortverdreher, hat die Materie zur >Substanz< verkehrt und hat damit den Tod in die Welt gebracht.
Wenn es jedem Lebewesen ein Leichtes wäre, bei einem Schmerz oder Leid mit seinem Bewusstsein sofort den Leib zu verlassen, wäre die Welt, so wie sie heute aussieht, mit einem Schlag ein Paradies. Das Fressen und Gefressenwerden wäre nur noch ein Oberflächenspektakel ohne Schmerz und Leid, denn kein Leib verspürt Schmerz; es ist immer das den Leib bewohnende geistige Bewusstsein.
Man würde also das Paradies erreichen, wenn man die falsche Identifikation des ICH mit dem Leib, also das EGO, aufgeben und die wahre Identifikation des Ich mit der Geistseele wiederherstellen könnte. Schmerz, Leid und Tod gehören zum falschen Ich, zur falschen Identifikation.
Aber schon Einstein sagte, Materie sei eine hartnäckige Illusion. Gibt es Menschen, die im Hier und Jetzt mit uns zusammen auf demselben Planeten leben, wobei sie bereits im Paradies und wir noch unter dem Fluch der Sünde leben?