Hans-Joachim Heyer

Wie kann die Bibel „die Wahrheit“ sein? (15)

… wurde ich gefragt. „Man kann nach einem Bibelstudium weder ein Atomkraftwerk bauen, noch ein Medikament gegen die Pest entwickeln. Echter Fortschritt ist ausschließlich mit der Wissenschaft möglich. Dank der Wissenschaft haben wir Computer, Flugzeuge, Autos, Fernrohre und Medikamente. Die Bibel nützt uns gar nichts!“
Antwort: Dass die Wissenschaft uns technisch nützt, ist unbestritten; der Nutzen der Bibel allerdings ist dir völlig entgangen. In der Tat nützt Bibelarbeit nichts, wenn man technische Geräte erfinden will; der Nutzen der Bibel liegt auf einer völlig anderen Ebene, nämlich auf der des Bewusstseins. Und ich sag’s nochmal: NICHT auf der des technischen Könnens!
Die Bibel setzt tiefer an, als die Wissenschaft, nämlich am Geist, von dem die Wissenschaft nichts weiß. Die materielle Welt ist eine (materielle) Manifestation aus unserm Kollektivbewusstsein. Die Wissenschaft ändert NICHTS am Kollektivbewusstsein, sondern setzt unbewusst das „unveränderte Kollektivbewusstsein“ als gegeben voraus, um darauf die Wissenschaft zu bauen.
Bibelarbeit ist Arbeit am Bewusstsein, also an der Voraussetzung der materiellen Welt. Sie ermöglicht durch Bewusstseinswandel einen Wandel der materiellen Welt. Bibelarbeit verändert die Strukturen unseres Geistes, der die Materie evoziert. Das Bewusstsein determiniert das Sein! Es ist also völlig anders, als die Wissenschaft sagt: dass das (materielle) Sein das Bewusstsein determiniere.
Die Bibel dient genaugenommen nur dem Ziel, sich als Geistseele zu erkennen, um im Zentrum seiner selbst Gott zu entdecken. ICH bin eine Selbsttäuschung, wenn ICH nicht eins mit Gott bin! Wissenschaft ist das Höchstmaß an Selbsttäuschung, denn sie ist gegründet auf dem Axiom der Nichtexistenz von Geist und Gott.
Wiss. Forschung liegt vor, wenn man einen Entstehungsweg ohne Gott (als Schöpfer) begründen kann, – wenn man herausfinden kann, was VOR einer Sache war. Die Sache DAVOR wird stets als URSACHE gesehen. Ein schöpferischer Wille kann nicht Ursache sein, da es einen Willen grundsätzlich nicht geben kann, denn es gibt ausschließlich nichtintendierte Naturgesetze; Gesetze aus sich selbst. Natur ist Ursache der Natur.
Wenn man das Wissenschaft gründende Axiom „Sein bestimmt Bewusstsein“ umdreht zu „Bewusstsein bestimmt das Sein“, kommt man nicht nur zur theoretischen Erkenntnis, dass man selbst eine ewige Geistseele ist, die Raumzeitsysteme, also Welten, kreieren kann, die dann eine Wissenschaft erforschen kann, sondern man erlebt diese anfangs theoretischen Erkenntnisse zunehmend praktisch.
Das heißt: Wissenschaft erforscht gegebene Welten; Bewusstsein kreiert neue Welten, die von der Wissenschaft dann als gegeben angesehen und erforscht werden können. Die Wissenschaft kann vom Vorgang des Kreierens nichts wissen.
Jesus sagte, der Glaube könne Berge versetzen. An diesem Satz können Christen prüfen, wie es um ihren Glauben steht. Ist er so groß wie ein Senfkorn oder nicht? – Ich gehe davon aus, dass 99,99 % aller, die sich Christen nennen, keine Berge versetzen können.
Die Ursache des Nichtkönnens liegt darin, dass mit ihren falschen Ichs, die ich EGO nenne, das Versetzen von Bergen sehen wollen. So funktioniert das aber nicht! Dieses falsche Ich, also jenes Ich, das man in Schule und Universität und beim Fernsehgucken lernt, verhindert exakt jenes, was es will: das Bergeversetzen! Für das EGO kann’s niemals funktionieren!
WAS aber passiert, wenn man das Ego überwunden hat: wenn man sich als ewige Geistseele in Gott und Gott in sich selbst entdeckt hat? Wenn man die Identität des unendlich großen und kleinen Gottes (und Christus Jesus als Mittler) verstanden hat, werden die transparenten Bewegungen des Geistes opak (https://de.wikipedia.org/wiki/Opazit%C3%A4t…) – das bergeversetzende Wirken Gottes sichtbar, und man ist Teil dieser Bewegung.
Gott braucht keine Atomkraftwerke, Flugzeuge, Autos, Teleskope und Medikamente, aber er kann Welten kreieren, in denen diese Geräte gebaut werden können. Gott lässt den Bau dieser Geräte zu, aber wenn die Wissenschaftler nicht nur Techniker sein wollen, – wenn sie wirklich Antworten auf ihre Grundfragen „Wer bin ich, wo komme ich her und wo gehe ich hin? Was ist der Sinn des Lebens?“ haben wollen, müssen sie über den „Frame“ der Wissenschaft hinausgehen und die geistige Welt mit der materiellen Erscheinungswelt verbinden. Wissenschaft: JA! Aber auch der Geist, der die Wissenschaft um Dimensionen erweitert, muss ins „System“ eingebaut werden.
Berge sind von der Erscheinungswelt; das Bergevesetzenkönnen kommt vom Geist und das Bergeversetzen davon, dass beides verbunden ist im Bewusstsein.
Jesus erklärt, wie es geht. Mit Glaube und Gebet. WAS aber ist Glaube? Ich glaube, heute kriegen wir schönes Wetter! – Das ist’s nicht! Ich glaube, was innerliche Realität geworden ist. Meine geistige Struktur weist einen göttlichen Kern auf, und Jesus Christus hat die menschlich vollkommene geistige Struktur entwickelt, die mich bestimmen soll und zum zentrischen Menschen macht. Der materialistische Mensch ist exzentrisch. Siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Helmuth_Plessner
Siehe hier unter „Exzentrische Positionalität“: „Tiere sind zentrisch organisiert: sie leben aus einem Mittelpunkt heraus. Die Organisationsform des Menschen ist hingegen exzentrisch, weil der Mensch jederzeit in ein reflexives Verhältnis zu seinem Leben treten kann. …“
Der exzentrische Mensch hat seinen Mittelpunkt, die Möglichkeit der Erkenntnis der Wahrheit, verloren. Die Tiere leben IN der Wahrheit; sie können nicht lügen, nicht irren im menschlichen Sinn. Sie müssen nicht suchen. Nur der exzentrische, also irrende, Mensch, kann Wahrheit suchen, auch wissenschaftlich, also ohne sie zu finden; er kann, da ohne Wahrheit, mittels Versuch und Irrtum Atomkraftwerke bauen, ohne je verstanden zu haben, wie sie funktionieren! Otto-Normalverbraucher glaubt, die Konstrukteure dieser Maschinen wissen, wie sie funktionieren. Nur die Erbauer der AKW wissen, dass sie es nicht wissen. Sie setzen sie bloß aus Dingen zusammen, die sie nicht verstehen. Das ist wie beim Kuchenbacken: Man kann ihn backen, ohne zu wissen, was genau (bis auf die subatomare Ebene hinab) Sahne ist.
Der zentrische Mensch ist wissenschaftlich unbekannt und unerforscht. Die >Herren der Welt< haben nicht das geringste Interesse, für die Forschung auf diesem Gebiet auch nur EINEN Euro auszugeben. Im Gegenteil: Sie lassen es sich Billionen kosten, dass der zentrische Mensch unbekannt bleibt. Jesus war der Erste, und Christen sollten ihm folgen.
Und was ist Gebet? Gebet ist die Anwendung der kreativen Kraft zentrischer Menschen, die Geist und Materie verbunden haben.